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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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erwartete sie. Es war eine alte Klinge von Terra selbst, ein Erbstück, das ein dankbarer Koordinator vor drei Jahrhunderten der Familie Yoshida geschenkt hatte. Nicht, daß das besonders wichtig gewesen wäre; das Draconis-Kombinat hatte nie die Praxis seiner japanischen Vorfahren aus dem 2. Weltkrieg übernommen, zigtausend Töpfe zu Blech zu verarbeiten, aus dem dann Schwerter gestanzt wurden, damit seine Offiziere Symbole der traditionellen Autorität tragen konnten, die für nahezu alles andere nützlich waren. Die klassische Kunst des Schwertschmiedens gedieh unter den Kuritas, und jede Klinge, die ein Diener des Drachen trug, war ein hervorragend gearbeitetes Werkstück. Aber das Alter verlieh einer Klinge Seele, wofür ein so versierter Schwertkämpfer wie Theodore ein gutes Gespür hatte. Yoshidas Katana fühlte sich in seinen Händen leicht an, und es war zwar keine Vibroklinge, doch es schien ihm, als bebte sie vor Vorfreude darauf, ihren gefallenen Besitzer zu rächen.
Ihr diesen Wunsch zu erfüllen brauchte keinen Gedanken, keine Absicht. Theodore glitt vorwärts, auf den nächsten Kommandomann auf der Treppe zu. Wie aus eigenem Antrieb fing Yoshidas Katana die herabsausende Klinge des Gegners ab, flache Seite gegen flache Seite, lenkte sie harmlos an Theodores linker Schulter vorbei und drehte sich zu einem Rückhandschlag quer über die Kehle ein. Die alte Klinge zerteilte das schwarze kugelsichere Tuch und das blasse Fleisch darunter. Heißes Blut spritzte Theodore aufs Gesicht und über die Brust. Der Kommandosoldat torkelte zurück zwischen die roten Visiere seiner Kumpane, die sich hinter ihm drängten.
»Nicht schlecht«, rief Kiguri vom Podium aus, wo er hinter einer Phalanx seiner Kommandos stand, die ihn vor Schüssen abschirmten. »Sie haben nicht vergessen, was man mit einem Schwert macht, Tono.«
Der weibliche Kommandosoldat, der unmittelbar links von Kiguri stand, warf sich plötzlich gegen ihn. Trotz der größeren Körpermasse und des guten natürlichen Gleichgewichtssinns des Generals warf ihn der unerwartete Angriff einen Meter zur Seite.
Der Körper des Kommandosoldaten zuckte wie von einem Vorschlaghammer getroffen. Blut, nur als dunkle Feuchtigkeit auf Schwarz sichtbar, floß aus einem Loch, das plötzlich in ihrem Brustbein zu sehen war. Sie brach zusammen.
    »Hijo de la chingada«, fluchte Cassie. Sie hatte diesen Bastard Kiguri mitten im Visier gehabt. Seine handverlesenen Günstlinge waren nicht so gut, wie sie sich vorstellten, aber immerhin verdammt gut - und fanatisch ihrem Führer ergeben. Sie bewiesen es, indem sie die Reihen schlossen, um ihn gegen Angriffe aus dieser unerwarteten Richtung abzuschirmen, während sie den Lauf ihrer Schrotflinte bewegte, um auf ihn zu zielen.
    Cassie, Johnny und Takura Migaki - der trotz der Bruchlandung noch immer adrett aussah - kauerten oben auf der Tribüne und nutzten den Transpexschild als Deckung, falls die Kommandosoldaten Schußwaffen auspacken und versuchen sollten, sie abzuschießen. Der Schauspieler hielt in einem sehr professionellen beidhändigen Griff eine Autopistole vor sich, was, wie Cassie wußte, eher Zeugnis von seinen guten Trainern und seiner Schauspielkunst ablegte als von echter Erfahrung mit Pistolen. Migaki hatte ein nettes kleines Teil hervorgezogen, das man im Notfall auch verstecken konnte und das er mit offensichtlicher Lässigkeit in einer Hand hielt. Etwas an seiner Art ließ darauf schließen, daß er wußte, wie man damit umging etwa, daß man keine Kugeln verschwendete, indem man, aus welcher Entfernung auch immer, auf gepanzerte Ziele schoß.
    »Der Geck, sein Lieblingsschauspieler und die Söldnerhure, die so viel Ärger gemacht hat«, rief Kiguri hinter seinen freiwilligen menschlichen Schilden hervor. »Wie jeder Ehrlose versucht ihr, euer Leben mit der Waffe zu gestalten. Aber ihr werdet durch das Schwert sterben. Ergreift auch sie!«
    Ein Dutzend mit Katanas bewaffneter Kommandosoldaten stürmte auf sie zu. Cassie fällte zwei mit ihrer panzerbrechenden Munition. Johnny Tchang feuerte begeistert, aber ohne ersichtlichen Erfolg, drauflos. Kiguri wartete ruhig ab.
    Aus dem Augenwinkel sah Cassie, wie sich Theodore mit einem weiteren Kommandosoldaten auf der Treppe duellierte, während die Otomo-Wache und die beiden Leibwächterinnen Onkel Chandys von der Seite auf andere schossen, die versuchten, in den Kampf einzugreifen. Ein halbes Dutzend Würdenträger und Adjutanten drängte sich unbewaffnet im

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