BattleTech 34: Der Vater der Dinge
hatte, dann dies, daß die Parder gnadenlose Gegner waren.
»Wir haben studiert, wie die Nebelparder kämpfen«, fuhr er fort. »Und wir wissen, daß ihre Verluste auf Wolcott, Luthien und Tukayyid sie verbittert haben. Von allen Clans sind sie derjenige, der am schnellsten in die Schlacht stürmt. Und wenn sie sich einmal im Kampf befinden, wollen sie siegen, und das schnell. Sie haben alle von der Sitte der Leibeigenschaft gehört, bei der die Clans Gefangene als Sklaven nehmen - um sie irgendwann zu eigenen Kriegern zu machen. Die Nebelparder haben diese Gewohnheit, soweit es Truppen der Freien Inneren Sphäre betrifft, fast gänzlich eingestellt. Die Parder wollen ihre Gegner nicht einfach nur besiegen, sondern zermalmen. Es werden keine Gefangenen gemacht. Selbst bei einer dreifachen Übermacht unsererseits erwarte ich Verluste möglicherweise sogar schwere Verluste. Unser Vorteil ist die Tatsache, daß sie nicht erwarten, irgend jemand könnte so tollkühn sein, sie auf Wayside V anzugreifen. Wir haben trainiert, haben alles gelernt, was man über die Art der Clans zu kämpfen lernen kann, und haben Gegenstrategien entwickelt. Die Nebelparder werden glauben, wir wären nicht auf sie vorbereitet, aber ich sage, darin irren sie sich. Die Wahrheit ist, sie sind nicht auf die Northwind Highlanders vorbereitet. Wir können unsere Einheitsgeschichte bis zum Sternenbund und noch weiter zurückverfolgen. Wenn sie sich mit uns anlegen, werden sie eine Probe davon bekommen, was sie erwartet, wenn sie jemals die Waffenstillstandslinie überschreiten.« Lorens Worte schienen die Atmosphäre des Raums mit Leben zu erfüllen. Er sah mehrere Gesichter unter seinen Offizieren vor Stolz glänzen.
»Sie brauchen uns den Einsatz nicht zu verkaufen, Sir«, stellte Jake Fuller mit verschränkten Armen fest. »Ich habe schon früher an Ihrer Seite gekämpft, und ich freue mich darauf, es wieder zu tun.«
»Gut.« Loren wünschte sich, alle im Regiment hätten dieses Zutrauen in seine Führung geteilt. »Gibt es noch andere offene Fragen?«
»Plant der Oberst, sie mit einem Batchall herauszufordern?« fragte Fuller.
Loren nickte. »Das ist der Plan. Wir erwarten nicht, daß sie darauf reagieren, aber es könnte uns helfen, die Kräfteverhältnisse anzugleichen, wenn sie vor Beginn des Kampfes um ihre Truppen bieten.«
»Major, ich habe mir die GAU-Optionen angesehen«, warf Kapitän Torri Chandler ein. Ein >GAU< war der größte anzunehmende Unfall. Es war übliche Praxis für Kommandeure, Notfallstrategien für die Fälle auszuarbeiten, von denen sie hofften, daß sie niemals eintraten. Wenn um sie herum alles zusammenbrach, die Befehlsstruktur des Regiments zerbrach, sich eine absolute Katastrophe abzeichnete, wurde es Zeit, auf die GAU-Optionen zurückzukommen. »Angesichts der Tatsache, daß dreißig Tage nach unserer Landung Major Mulvaney mit ihrer Einsatzgruppe eintrifft, ist es da wirklich nötig, daß wir uns auf eine derart extreme Situation vorbereiten, wie sie in Fall Alpha postuliert wird?«
Loren un d Oberst Stirling hatten lange Stunden über diesem Plan gebrütet, und ihnen war nichts Besseres eingefallen. Fall Alpha sah vor, daß sich die Einheit aus den bewohnbaren Gebieten der alten Meere zurückzog un d sich in Stellungen im versteinerten Wald von New Sherwood auf New Scotland eingrub. »Ihre Sorgen ähneln denen von Kapitän Fuller?«
»Ja, Sir«, erwiderte sie. »Wir könnten da oben wochenlang in unseren Mechs leben müssen. Unsere Bodentruppen wären gezwungen, sich ohne Hoffnung auf ein Überleben zu den Landungsschiffen zurückzuziehen.«
Loren verstand das Problem. »So ist es, Kapitän. In diesem Fall hätten wir kaum eine Wahl. Dort oben haben wir die beste Chance durchzuhalten, bis die Verstärkung eintrifft.«
Kapitän Jebediah Lewis von der Kombinierten Hilfskompanie war über diesen Wortwechsel offensichtlich verärgert. »Machen Sie sich keine Sorgen um uns, Chandler. Wir können uns sehr gut um uns selbst kümmern. Vergessen Sie nicht, daß ich auf dieser Mission nur einen Zug Standardinfanterie dabei habe. Die beiden anderen Züge sind Grenzgänger-Züge, deren Krötenpanzer auch den Einsatz auf den Kontinenten ermöglicht. Und meine Panzer sind ebenfalls mit neuer Technologie aufgerüstet. Wir werden in diesem Kampf die Fahne nicht sinken lassen.«
Chandler neigte leicht den Kopf, um zu zeigen, daß sie sich geschlagen gab. Loren ergriff wieder das Wort. »Ich möchte nicht, daß irgend jemand
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