BattleTech 34: Der Vater der Dinge
spärlichen Daten durcharbeitete, die sie bisher gesammelt hatten. Der nächste Vorbeiflug war der wichtigste. Inzwischen war ihr Ziel nahe genug, um den Sensoren eine detaillierte Abtastung zu ermöglichen, un d sie würden endlich Gelegenheit erhalten, das Gebiet der Clan-Garnisonsbasis näher in Augenschein zu nehmen. Dann würden sie endlich alle Fusionsreaktoren dort orten können, selbst die abgeschalteten, und eine genauere Vorstellung davon erhalten, mit wem sie es zu tun hatten. Das Kampfschiff hatten sie nicht wieder geortet, aber er wußte, daß es noch immer dort draußen war - und wartete.
Na schön. Wir wissen jetzt, daß wir nicht gegen einen einfachen Einstweiligen Garnisons-Sternhaufen kämpfen. Das hier sind wahrgeborene Krieger mit erstklassiger Ausrüstung. Jetzt müssen wir nur noch herausbekommen, wie viele. »Späher, es ist fast soweit«, stellte Loren schließlich fest. Seine Worte schienen die Brückenbesatzung zum Leben zu erwecken. Alle hier waren in ihre Arbeit, in ihre Gedanken vertieft gewesen. Jetzt würden sie neue Informationen bekommen, herausfinden, we m sie gegenüberstanden.
Es gab eine lange Pause, als Kapitän Lovat die Sensoren über die Oberfläche von Wayside V schwenkte. »Empfange Daten, Major. Einen Augenblick.« Eine weitere lange Pause.
Irgend etwas stimmt da nicht. Das dauert viel zu lange. »Kapitän Lovat, Bericht.«
»Ich bin noch dabei, die Daten zu verarbeiten, Major«, erwiderte Lovat über den kleinen Lautsprecher der Kontrollkonsole.
»Kapitän, wir sind schon mit einer groben Schätzung zufrieden«, stocherte er.
Zunächst antwortete ihm wieder nur Schweigen. »Eine Abtastung des Zielgebiets, verbunden mit der Ortung der beiden Sterne an der LZ, ergibt eine Gesamtzahl von einhundertsiebzig OmniMechreaktoren in verschiedenen Betriebsarten. Dazu kommen bestätigte Signaturen von fünfundzwanzig Omnijägern auf der Luft/Raumbasis und schätzungsweise einhundert Elementaranzügen.«
Loren verschlug es für einen Augenblick die Sprache. »Wiederholen Sie, Späher. Eins-Sieben-Null Mechs?«
»Bestätigt, SR.«
Langsam drehte Loren sich zu Oberst Stirling um. Das gesamte Fusiliers-Regiment, einschließlich Sho-sa Parkensens zusätzlicher Kompanie, verfügte über weniger als hundert BattleMechs. Sie besaßen auch konventionelle Fahrzeuge un d Hilfstruppen, aber angesichts der technologischen Überlegenheit der Nebelparder standen ihre Chancen katastrophal. »Oberst Stirling, wir stehen einer kompletten Galaxis Frontklasse-Nebelparder gegenüber.« Lorens Gedanken rasten, als er sich vorzustellen versuchte, wie ihre Pläne an diese völlig unerwartete Situation angepaßt werden konnten.
Cat Stirling stand reglos wie eine Statue in der Zentrale. Die Worte schienen von ihr abzuprallen wie Regentropfen von einem Standbild. Offensichtlich wog sie ab, was diese neuen Daten für ihr kostbares Regiment bedeuteten. Schließlich beugte sie sich zu Loren herab. »Wir können nicht mehr zurück, Major.«
Er nickte un d wußte, was sie als nächstes tun mußte. Die Parder mochten auf die formelle Herausforderung eines Batchalls von einer Einheit der Freien Inneren Sphäre nicht reagieren, aber es konnte trotzdem helfen, indem es beeinflußte, was die Clan-Kommandeure tatsächlich gegen sie ins Feld warfen.
Oberst Stirling beugte sich über ihre Konsole und warf mehrere Schalter um. »KommOffizier, öffnen Sie einen Breitbandkanal zur Clan-Basis und den anderen Schiffen unserer Einsatzgruppe.« Das dauerte keine dreißig Sekunden. »Clan Nebelparder, hier spricht Oberst Andrea Stirling von Stirling's Fusiliers der Northwind Highlanders. Wir sind mit einem Regiment Truppen kombinierter Waffengattungen hier, um Ihnen diese Welt abzunehmen. Unsere Einheit verfolgt ihre Geschichte bis zum Dienst in den Sternenbund-Verteidigungsstreitkräften un d darüber hinaus zurück. Wir bieten Ihnen einen ehrenhaften Kampf. Ich erwarte nicht, daß Sie auf dieses Batchall antworten, aber ich erwarte, daß Sie Ihre Verteidigung entsprechend durchführen.«
10
Wildkatzbasis, Wayside V (Wildkatz)
Äußere Peripherie
3. Juli 3058
Galaxiscommander Devon Osis starrte zum fünften Mal in das schwache blaurote Leuchten der Hologrammanzeige un d studierte die vor ihm in der Luft hängenden Worte. Während er auf seine Sterncolonels wartete, hatte er den Text von Oberst Stirlings Funkspruch auf sich einwirken lassen. Die Worte hingen vor ihm wie der Dolch vor den Augen Macbeths, blutig un d
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