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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Mechpilot es wirklich darauf anlegte, sie zu töten, genügte dazu eine Rakete. Wer auch immer ursprünglich gesagt hat: ...Knapp daneben ist auch vorbei..., hat keine Explosivraketen benutzt...
Eine engere Felsspalte öffnete sich zur linken Seite, und sie humpelte hinein. Eine weitere Abzweigung, eine weitere Kurve. Noch zwei - die Schluchten oder Arroyos oder Felsspalten oder was immer gingen wie ein Irrgarten ineinander über - und sie war sich nicht einmal mehr sicher, aus welcher Richtung sie gekommen war. Die Erschöpfung und die hämmernden Schmerzen in ihrem Knie ließen ihr Blickfeld schrumpfen, aber sie zwang sich immer weiter.
Irgendwann brach sie zusammen. Sie konnte einfach nicht mehr. Die Umgebung verschwamm vor ihren Augen; ihr Gehirn schien in Watte gepackt. Wenn der Mechpilot mir noch auf den Fersen ist, kann ich ihm nicht einmal ein bewegtes Ziel bieten, dachte sie wie im Rausch.
Aber keine MG-Salve zerfetzte ihren Körper, kein Napalm verwandelte sie in eine lebende Fackel. Die Stille lag über ihr wie eine schwere Decke.
Ohne Vorwarnung verkrampfte sich ihr Magen. Die Anspannung der letzten Minuten hatte sie eingeholt, wie sie jetzt erkannte. Sie würgte, dann erbrach sie ihren Mageninhalt auf den felsigen Boden.
Als die Krämpfe endlich nachließen, wischte sie sich mit dem schweißnassen Ärmel den Mund ab. Igitt. Wirklich reizend, Dooley, dachte sie.
Ein eisiger Wind kam scheinbar aus dem Nirgendwo und jagte heulend und pfeifend durch das Schluchtenlabyrinth. Über ihr drohten die schiefergrauen Wolken zu brechen. Erschöpft blickte sie sich um. Etwa zwei Meter entfernt war ein kleiner Überhang - fast eine Höhle, aber eben nur fast - zu sehen, unter dessen Dach die Seitenwand der Felsspalte leicht ausgehöhlt war.
Keuchend vor Anstrengung, schleppte sie sich hinüber und preßte sich so gut es ging in die Deckung. Sie zog die Knie an die Brust und umklammerte die Beine. Und so weit von zu Hause entfernt, daß sie es nicht einmal fassen konnte, versank sie in einen Zustand geistiger Abwesenheit, der nur sehr entfernt etwas mit Schlaf zu tun hatte.

19
    Die kleine Kreatur war wieder zurück. Samantha saß elendiglich in ihrer schmalen Felsnische und beobachtete sie aus stumpfen Augen.
    Sie war etwas über einen Fuß lang - den Schwanz eingeschlossen, etwa 46 Zentimeter - und wirkte wie eine Art Eidechse... Bis auf die Tatsache, daß sie einen dichten Pelz aus drahtigem braunem Haar hatte. Sie war vor etwa einer halben Stunde plötzlich aufgetaucht und hatte Sam mit ihren kleinen roten Augen von der anderen Seite des engen Felsspalts aus beobachtet. Nach ein paar Sekunden schien sie wieder zwischen den Felsen verschwunden.
    Jetzt war sie zurück und näher als zuvor, höchstens noch drei Meter von ihren Schuhen entfernt. Sie schien vor Anspannung oder Furcht zu zittern. Zum erstenmal bemerkte Sam einen scharfen, bitteren Geruch, wie eine Mischung aus Moschus und Ammoniak, der von dem kleinen Tier ausging. Auf all ihren Reisen hatte sie nichts gesehen, was dieser pelzigen Eidechse ähnelte, und auch in keinem der Naturkundebücher, die sie gelesen hatte, war eine ähnliche Kreatur beschrieben.
    Natürlich nicht, Dooley, dachte sie mit trockenem Humor. All diese Bücher behandeln die Tierarten der Erde - Sol III -, nicht die von Solaris Sieben. Die Drahthaareidechse war nur eine weitere Erinnerung daran - als ob sie die nötig gehabt hätte -, daß sie sich fern der Heimat befand. Ein völlig anderer Planet, möglicherweise Jahrhunderte in der Zukunft oder in einem ganz anderen Universum. Sie schüttelte den Kopf. Diese Gedanken waren zuviel für sie, gingen über ihr Verständnis hinaus.
    Die Pelzeidechse kam näher, schlich zögernd auf ihren rechten Fuß zu. Was willst du? Sie richtete den Gedanken wie eine Funkbotschaft auf das kleine Tier. Sitz ich in deinem Bau, ist es das?
    Sie lachte. Ein kurzes, bitteres Bellen, mehr nicht. Weggegangen, Platz vergangen. Ich bin hier, du bist es nicht, und damit hat es sich. Pech gehabt, Brother. Sie hob einen Kiesel auf und warf ihn nach der Kreatur. Die huschte ein paar Schritte zurück, drehte sich um und zischte giftig. Ich weiß genau, was du meinst, dachte sie ärgerlich und warf einen zweiten Stein. Die Eidechse sprintete hinter ein paar kopfgroße Steine auf der anderen Seite des Arroyo in Deckung und außer Sicht.
    Reflexartig sah sie auf die Uhr. Kurz vor halb sechs. Sie schüttelte den Kopf. Das war natürlich ohne jede Bedeutung. Die Uhr

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