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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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noch immer leblos vom zerschmetterten Ellbogen herab, aber die gewaltige Waffe im linken zielte auf den Kopf des gestürzten Mechs. Sam schüttelte ungläubig den Kopf. Also wirklich, dachte sie. Glaubst du ernsthaft, das könnte ein Trick sein...? Aber dann erinnerte sie sich, welche Schadensmengen sie die anderen Mechs hatte wegstecken sehen. Es war denkbar, daß die am Boden liegende Maschine noch zu einem letzten vernichtenden Angriff aus nächster Nähe fähig war.
    Hinter der Raketenplattform näherten sich zwei weitere der Metalltitanen. Schließlich hielten alle drei in einer kleinen Gruppe an, die Torsen leicht gedreht, so daß sie einander ›ansahen‹. Außer den Geräuschen, die aus dem Wrack ihres Mechs drangen, war nichts zu hören, aber Sam wußte, daß die drei Piloten ihre weitere Vorgehensweise diskutierten.
    Schließlich wuchtete der vierte Mech heran und brachte die Entscheidung. Er marschierte geradewegs an den drei anderen vorbei und hielt erst zwölf bis fünfzehn Meter vor Sams Maschine an. Mit dem verlängerten linken Arm zeigte er geradewegs auf den kampfunfähigen BattleMech.
    O Shit! Blitzartig erkannte Sam, was als nächstes geschehen würde. Sie warf sich hinter dem Felsblock flach auf den Boden.
Ihre Ohren hallten wider von dem hohen Kreischen ausströmender Hochdruckgase und dem Röhren und Krachen eines heißen Feuers. Sie schrie ihre Angst in den Boden, als ihr die Luft aus den Lungen gesaugt wurde und sie ihre Haare versengen spürte. Ich werde bei lebendigem Leib gebraten ...
    Die mörderische Hitze hielt nur zwei Sekunden an. Das Glutofendonnern verstummte, und frische Luft im Vergleich zu dem Drachenodem nur einen Augenblick zuvor eisig kalt auf ihrer Haut - strömte heran, um den entstandenen Unterdruck auszugleichen. Sam keuchte, sog die lebenserhaltende Luft tief in ihre Lungen.
    Vorsichtig hob sie den Kopf über den Felsen. Die Trümmer ihres Mechs standen hell in Flammen. Sie waren von einer brennenden Flüssigkeit überzogen, die an Napalm erinnerte. Der feindliche BattleMech stand über dem Wrack, und aus der Mündung des Flammenwerfers in seinem Arm tropften Reste flüssigen Feuers. Während Sam zusah, hob er den Flammenwerfer ein zweites Mal.
Noch einen Schuß überlebe ich nicht! Die Hitze wird mich umbringen. Noch bevor sie den Gedanken ausformuliert hatte, war Sam bereits auf den Beinen und rannte davon. Die Schmerzen, als sie das Gewicht auf ihr linkes Bein legte, waren kaum zu ertragen. Aber das Gelenk hielt. Sie biß die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien, während sie über den zerklüfteten Boden auf ein mit Felsbrocken übersätes Stück Grund ein paar Dutzend Meter entfernt zurannte. Hinter ihr hörte sie das erneute Röhren der Flammen. Sie fühlte die Tentakel der Hitze nach ihr greifen.
»He, du! Stehenbleiben!« Die Stimme war unglaublich, unmenschlich laut - wie ein wütend aufschreiender Riese. Reflexartig sah Sam über die Schulter.
Einer der Mechs - derjenige, der sie mit seiner Raketensalve fast umgebracht hatte - hatte den Torso in ihre Richtung gedreht.
»Anhalten, oder du bist tot!« donnerte die elektronisch verstärkte Stimme... Und diesmal sprach sie Englisch.
Beinahe hätte sie angehalten und die Hände gehoben, um sich zu ergeben. Aber dann erinnerte sie sich an den Anblick ihres am Boden liegenden, mit Napalm übergossenen BattleMechs. Behandeln sie so ihre Feinde. Danke, nein. Sie senkte den Kopf und rannte, so schnell ihr verletztes Knie es zuließ.
»Falsche Entscheidung, Schlange.« Eine krachende MG-Salve unterstrich den trockenen Kommentar. Sam schrie auf, als sie die Kugeln hinter sich in den harten Boden schlagen und die Querschläger jaulend in den Himmel fahren hörte. Der Mechpilot gab eine zweite Salve ab - näher, aber immer noch hinter Sam. Felssplitter peitschten durch die dicken Hosenbeine über die Rückseite ihrer Schenkel. Beim nächsten Feuerstoß bin ich dran...
Aber einen Augenblick später hatte sie die Felsen erreicht, und vor ihr öffnete sich eine der zahllosen schmalen, engen Bodenspalten - möglicherweise die tiefen Spuren früherer Flußläufe. Sie hechtete kopfüber hinein und schlug hart am Boden auf. Sie rollte ab, kam wieder auf die Beine und rannte die Felsspalte hinab. Hinter ihr zerfetzte ein weiterer Feuerstoß den Boden und schlug Funkenregen aus den Felsen. Ein schneller, panischer Blick über die Schulter zeigte ihr, daß sie für den Moment außer Sicht war. Aber sie wußte nur zu gut, wenn der

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