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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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ansetzte. Sie lächelte bitter. Diese harten Entscheidungen gehen mir allmählich auf den Wecker.
    Mit einem Seufzen zwang sie sich aufzustehen. Ihre Muskeln waren steif, und das linke Knie fühlte sich an, als habe jemand einen kleinen Ballon unter die Kniescheibe implantiert, der das Gelenk behinderte. Sie trat unter dem Überhang vor in die Mitte des Arroyo.
    Wohin jetzt? Es mußte irgendeine Siedlung in der Nähe geben, oder? Die BattleMechs, die sie zur Strecke gebracht hatten, mußten schließlich irgendwoher kommen. Hatte Andrea Sam nicht in den Bergen außerhalb von Rolandsfeld abgesetzt? Rolandsfeld hörte sich nach einem Ortsnamen an.
    Aber wo war dieser Ort? In welcher Richtung lag er? Und gab es überhaupt einen Weg dorthin - von hier aus?
    Sie seufzte wieder. Wenigstens würde die Bewegung sie wärmen, wenn auch nicht sehr. In Gedanken schnippte sie eine Münze. Dann drehte sie sich nach rechts und begann mit dem Aufstieg.
    Als sie über die Schulter zurückschaute, sah sie die Pelzeidechse hinter einem Felsen vorlugen. »Mit Dank zurück, Buster«, sagte sie trocken und humpelte weiter.
    Es wurde dunkler, daran war kein Zweifel mehr möglich. Zu Sams Linker ging die Farbe der Wolkendecke von dunklem Grau in Mitternachtsschwarz über, während die Wolken in der Nähe des Horizonts auf der rechten Seite einen Hauch von Rosa annahmen. Da hinten gibt's wahrscheinlich einen spektakulären Sonnenuntergang, dachte sie. Wenn nur die Wolken aufreißen würden.
    Sie seufzte. Es wurde alles immer nur noch schlimmer. Die Temperatur war bereits spürbar gesunken. Trotz der Anstrengung des Marschierens über das zerklüftete Gelände war sie durchgefroren.
    Wenn es am frühen Abend schon so rapide abkühlt, wie wird es erst mitten in der Nacht sein? Echte Angst schnürte ihr die Gedärme ein. Wenn ich keinen Unterschlupf finde, bin ich tot.
    Was für eine idiotische, miserable, scheußliche Art zu sterben - erfroren in irgendwelchen gottverlassenen Bergen.
    Wenigstens machten die veränderten Lichtverhältnisse es einfacher, die Richtung zu halten. Als sie aus der engen, verschlungenen Schlucht geklettert war, hatte sie es beinahe unmöglich gefunden, sich zu orientieren. Sie hatte bald das Gefühl bekommen, daß die Felsspalte zurück in die Richtung führte, aus der sie gekommen war, also war sie herausgeklettert und eine Zeitlang querfeldein gezogen. Als sie Minuten später in eine neue Schlucht hinabgestiegen war - die unangenehm vertraut aussah -, hatte sie ernsthaft befürchtet, hinter der nächsten Biegung dieselbe flache Felsnische zu finden, dieselbe pelzige Eidechse. Es war nicht dazu gekommen - dem Himmel sei Dank... -, aber trotzdem hatte sie die Möglichkeit, sich am Sonnenuntergang zu orientieren, mit Erleichterung aufgenommen.
    Dunkelheit links, Sonnenuntergang rechts: sie bewegte sich also nach Süden. Sie versuchte, sich an die Gegebenheiten zu erinnern, die sie aus dem Cockpit ihres BattleMechs gesehen hatte. Hätte ich mich nur mehr auf den Kompaß konzentriert, fluchte sie. Sie glaubte, daß die anderen Mechs - die Bogies
- aus den Bergen südlich ihrer Position gekommen waren. Das ließ es wahrscheinlich erscheinen, daß Rolandsfeld im Süden lag, oder? Sie schnitt eine Grimasse. Ich kann mich einfach nicht mehr an die Kompaßeinstellung erinnern. Ich könnte 90 Grad abseits des richtigen Kurses liegen... oder noch mehr.
    Der Weg wurde steiler und schwieriger. Nicht nur, daß die Steigung zunahm, jetzt, da sie wußte, wohin sie wollte, verliefen alle Felsspalten auf ihrem Weg quer zu ihrer Marschrichtung. Ein Teil von ihnen war so schmal, daß sie ohne echte Probleme hinüberspringen konnte. Trotzdem ging sie so vorsichtig vor wie möglich. Ihre leichten Wanderstiefel stützten die Knöchel nicht so fest, wie es ihr lieb gewesen wäre, und sie wagte es nicht, das verletzte Knie zu stark zu beanspruchen. Hinzu kam, daß viele Schluchten so breit waren, daß ihr ohnehin nichts anderes übrigblieb, als hinab- und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinaufzuklettern. Und manche waren so steil, daß sie gezwungen war, von ihrem Kurs abzuweichen und sie völlig zu umgehen.
    Sie sah über die Schulter und versuchte einzuschätzen, wie weit sie gekommen war. Wahrscheinlich nicht mehr als zwei Meilen Luftlinie, dachte sie mürrisch. Oder ›BattleMechlinie‹. Aber wahrscheinlich fast das Doppelte, wenn man die Auf- und Abbewegungen mitrechnet. Ihre Knöchel schmerzten vom Marschieren über

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