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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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verstand.
Und dann die Werbung für Waffen. Grelle Plakatwände verkündeten unmittelbar neben den Werbebotschaften von Schokoriegeln und Softdrinks das Hohelied der Handfeuerwaffen und Munitionsarten:
›S AGET 9 MM -W ENN ES DARAUF ANKOMMT !‹ oder ›S CHL Ü SSELHALTER U NTERKALIBERMUNITION - S AG
ES H Ü LSENLOS !‹ Ich komme mir vor wie im feuchten Traum eines Waffenfetischisten...
    Als sie die Schrotthaufen hinter sich ließen, hatte Sam wieder zu Renard aufgeschlossen. Jetzt war sie aber zurückgefallen - zu beschäftigt mit Glotzen, schalt sie sich in Gedanken. Hastig beschleunigte sie ihre Schritte und schloß die Lücke zu dem jungen Halbstarken. Sie war noch immer ein Dutzend Meter entfernt, als er nach rechts in eine enge Seitenstraße abbog - Gasse ist vielleicht ein besseres Wort dafür, korrigierte sie sich. Sie fühlte fremde Augen auf sich ruhen. Die Straßenbewohner beobachteten sie, schätzten sie ab. Plötzlich schauderte sie und wollte Renard nachlaufen, sofort, aber gleichzeitig wußte sie instinktiv, daß genau das grundverkehrt gewesen wäre. Mit einiger Mühe hielt sie ihre Schritte gleichmäßig - ein schneller, geschäftsmäßiger Gang, nicht die panische Flucht eines Opfers. Sie bog um die Ecke...
    Und wäre fast mit jemand zusammengestoßen, der aus einer Türnische links von ihr trat. Sie bremste hart ab und stoppte nur Zentimeter vor ihm.
    Es war ein großgewachsener Mann, eins achtundachtzig, vielleicht eins neunzig, mit breiten Schultern und entsprechendem Brustkorb. Irgendwann war er wohl mal gut in Form gewesen, aber inzwischen schienen sich die meisten seiner Muskeln in Fett verwandelt zu haben. Sein T-Shirt - mit einem grobgerasterten Farbfoto eines BattleMechs, der über einen Metallberg kletterte, über dem Schriftzug ›S CRAPYARD D OG ‹ - dehnte sich über seinem Bauch. Er grinste lüstern auf Sam herab, und seine Schneidezähne funkelten in kaltem Stahlgrau. Sein Atem hüllte sie ein, eine übelkeiterregende Mixtur aus Alkohol, Mundgeruch und Zahnfäule.
    »He, Häschen«, lallte er. »Willschu misch begleiten? Ja, klar willschu.« Er streckte die linke Hand nach ihr aus. Vielleicht nach ihrem Arm, vielleicht nach ihrer Brust. Sie war sich nicht sicher.
    Und sie dachte nicht daran, stillzuhalten, um es herauszufinden. Sie wich einen Schritt zurück und wollte die fleischige Hand packen, die sich nach ihr ausstreckte, wollte denselben Drehgriff anwenden, mit dem sie sich gegen das Wiesel im Jones-CartageLaster zur Wehr gesetzt hatte.
    Sie war schnell, aber ihr massiges Gegenüber war noch schneller. Seine Rechte zuckte vor und packte ihr Handgelenk wie ein Schraubstock. Sam schrie auf, als er die Hand in seiner Pranke über ihre Schulter hob und aus blutunterlaufenen Augen anstarrte. »Feurisch«, brummte er. Dann, grinsend: »Isch mag meine Mädschen feurisch.«
    Sam verlagerte das Gewicht, bereitete einen Gegenschlag vor. Aber bevor sie ihn ausführen konnte, drückte der Mann fester zu, bis sie die Knochen in ihrem Handgelenk aneinander reiben fühlte. Sie unterdrückte einen Schmerzensschrei.
    »Laß es«, knurrte er, mit plötzlich klarer, harter Stimme. Seine kleinen Schweinsaugen verengten sich, und er starrte auf sie herab. »Versuch ja nichts, Häschen, oder ich könnte mich entscheiden, gar nicht nett zu dir zu sein. Klar?«
    Samantha trat mit dem rechten Bein aus, ein schneller, kraftvoller Tritt in seine Weichteile. Er kam nie an. Wieder reagierte er schneller, als irgendwer von seiner Größe - oder in seinem Zustand - es eigentlich hätte können dürfen. Er drehte sich in der Hüfte, so daß ihr Tritt den Oberschenkel traf. Der Schlag ließ ihn grunzen. Es mußte geschmerzt haben, wenn auch nicht annähernd so sehr, wie sie es beabsichtigt hatte. Dann riß er Sam mit einem tierischen Wutgebrüll am Handgelenk von den Füßen und schüttelte sie durch, während er gleichzeitig den Druck noch verstärkte.
    Sie kreischte vor Schmerzen, als flüssiges Feuer ihren Unterarm hinab bis in den Ellbogen zu schießen schien.
    »Schlampe«, knurrte der Riese. »Freckarsch.« Er preßte die Faust noch fester zusammen, und Sam fühlte, wie etwas in ihrem Handgelenk nachgab. Die Schmerzen wurden zu einem roten Nebel vor ihren Augen, einem donnernden Hämmern in ihren Ohren.
»Laß die Lady runter, du Sack.«
    Die Stimme drang kaum durch das Paukenkonzert der Schmerzen. Sam erkannte sie nicht sofort - sie hatte noch nie eine so kalte, tödliche, gefühllose Stimme

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