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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Die hatten nichts mit der Temperatur zu tun. Genaugenommen hatten sie überhaupt keine körperliche Ursache.
    Ich sehe zu, wie Menschen trainieren, einander zu killen . Das war es, was sie erzittern ließ, das Wissen darum, wie bald schon die Gladiatorenschüler, die vor ihren Augen ihre Trainingskämpfe absolvierten, all dies in einer echten Arena würden austragen müssen. Ohne Rüstung und mit echten Waffen statt gepolsterter Plastikattrappen. Ohne Trainer, die Anweisungen brüllten und die Kämpfe abbrachen, bevor jemand versehentlich verletzt wurde. Ohne andere Schüler, die am Rand des Kampfplatzes standen, zusahen und im Geiste Strategien für die eigenen Trainingsgefechte durchgingen. Statt dessen vor zahlenden Zuschauern, im Sand der Arena, unter den grellen Scheinwerfern der Trividkameras. Zwischen Blut, Schmerz und Tränen.
    Auf dem Weg zum Trainingsbereich hatte Jared Bloch ihr einen kurzen Überblick über die Gladiatoren-›Spiele‹ in Rolandsfeld gegeben. Gladiatoren waren Berufskämpfer, denen ihre Ställe Unterkunft und Verpflegung stellten sowie ein Grundgehalt zahlten. Darüber hinaus erhielten sie Bonuszahlungen für Siege in der Arena und Abzüge für dumme Fehler. Als die Gladiatorenarenen - die Todesgruben
- zwanzig Jahre zuvor in Rolandsfeld ihre Pforten geöffnet hatten, waren sie trotz des blutrünstigen Namens Austragungsort rein sportlicher Wettkämpfe gewesen. Ursprünglich waren die Kämpfer gepanzert und mit stumpfen Waffen angetreten, die selbst im schlimmsten Fall nicht mehr als Prellungen verursachen konnten.
    Am Anfang hatten die Kämpfe bei den Rolandsfeldern reichlich Anklang gefunden, aber es hatte nicht lange gedauert, bis das Interesse erlahmt war. Anscheinend waren die Zuschauer in Rolandsfeld zu abgestumpft, um sich sonderlich um zwei Gegner zu scheren, die dick genug gepolstert waren, um eine Kleinkaliberkugel abzufangen, bevor sie ihre Haut erreichte, und sich mit Waffenattrappen prügelten. Etwas mußte geschehen.
    Vor ungefähr fünfzehn Jahren waren die Gladiatoren-›Spiele‹ dann laut Bloch modernisiert worden. Die Arenakämpfer trugen von nun an keine Rüstungen mehr, und die stumpfen Waffen wurden durch Schockstäbe verschiedener Größen und Formen ersetzt. Wie Sam aus der Beschreibung des Sensei entnehmen konnte, arbeiteten diese nach demselben Prinzip wie irdische Teaser. Ein Stromstoß von hoher Spannung, aber geringer Stärke lähmte die Muskeln im Trefferbereich der Waffe. Ein Armtreffer lähmte den Arm, ein Beintreffer machte es dem Getroffenen unmöglich zu gehen. Ein Körpertreffer verursachte genügend starke Schmerzen, um das Opfer wirksam auszuschalten. Ein Kopftreffer ...
    Tja, genau das war anscheinend das Problem gewesen. Ein Kopftreffer konnte das Opfer einfach in eine Ohnmacht stürzen oder für eine Weile mit einer fürchterlichen Migräne aus dem Gefecht werfen. Aber er konnte auch tödlich sein, indem er das Gehirn schlichtweg abschaltete.
    Wie es schien, gefiel gerade das dem Publikum; die reale Todesgefahr verlieh dem Sport einen zusätzlichen Kitzel. Innerhalb von Monaten hatten alle Todesgruben auf die neuen Schockwaffen umgerüstet... und wurden ihrem Namen zum erstenmal gerecht.
    Und jetzt, erklärte Bloch, machte der Sport eine erneute Verschärfung durch. Selbst Schockwaffen reichten nicht mehr aus, das zunehmend abstumpfende Publikum zu reizen. Die Zuschauer verlangten nach echtem Blut, echtem Tod.
    Bis jetzt erlaubten nur ein paar wenige Arenen Kämpfe bis zum Tod, und erst weniger als sechs Ställe waren bereit, ihre Kämpfer dafür aufzustellen. Selbst diese Ställe erlaubten ihren Gladiatoren nur, sich von sich aus für Kämpfe dieser Art zu melden, und teilten sie nicht dazu ein. Die Stallbesitzer ließen verlauten, daß kein Gladiator jemals gezwungen werden würde, eine Herausforderung zu einem Todesduell anzunehmen, aber gleichzeitig boten sie astronomische Bonuszahlungen für solche Duelle an, so daß sich eine wachsende Anzahl von Gladiatoren freiwillig aufstellen ließ. Immerhin brauchte ein Gladiator, so wie die Bonusstruktur aufgebaut war, nur fünf oder sechs Todesduelle zu überleben, und er hatte ausgesorgt - war reich genug, den Stall zu verlassen und den Rest seines Lebens im Luxus zu verbringen. Da die meisten Gladiatoren aus den Schrotthalden oder ähnlichen ›Erholungsgebieten‹ stammten, in denen Armut der schlimmsten Sorte herrschte, und bei einem Verlassen des Stalls damit rechnen mußten, in kürzester Zeit

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