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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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war einer der ersten Forscher, die in dieses Universum versetzt wurden - ins ›BattleTech‹-Universum, wie ich es getauft habe. Und ich fand eine Welt, in der es eine echte Kriegerklasse gab - eine deutlich abgegrenzte Klasse, deren Mitglieder geachtet und geehrt wurden. Ich fand eine Gesellschaft mit einem soliden Fundament und einem Überbau, der es Menschen gestattete, ja, sie sogar ermutigte, außerhalb dieser Struktur zu arbeiten. Sie hatte einen Platz für Wölfe, Samantha. Mehr Platz für einen einsamen Wolf, als es ihn in der Welt, die ich hinter mir gelassen hatte, jemals geben konnte. Ich bin nie zurückgekehrt.« Er legte die Fingerkuppen aneinander, hob die Hände an die Lippen und wartete.
Worauf wartet er? fragte Sam sich. Darauf, daß ich widerspreche, ein Streitgespräch beginne? Aber ich widerspreche ihm nicht. Mein Gott, ich kann genau verstehen, was er meint. Hätte ich dieselbe Entscheidung getroffen wie er? Sie starrte in Mandelbaums dunkle Augen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich auf geheimnisvolle Weise.
Er zuckte wieder die Schultern. »Ich war jung«, stellte er gleichmütig fest. »Heute bin ich alt. Alt und
- ich hoffe es wenigstens - weiser.«
Sam runzelte die Stirn. »Soll das heißen, Sie haben die falsche Entscheidung getroffen?«
»Richtig, falsch« - er zuckte wieder die Schultern - »das ist jetzt kaum noch von Bedeutung, oder?«
»Heißt das, Sie denken an eine Rückkehr?«
Er lachte, ein trockenes, verächtliches Kichern. »Ich habe Ihre Welt in den 1960ern hinter mir gelassen, Samantha«, stellte er fest. »Das ist fast dreißig Jahre her. Es ist nicht mehr meine Welt. Und ich bin zu alt, um noch einmal als Fremder in einem fremden Land neu anzufangen.«
Sie nickte langsam... Dann setzte sie sich plötzlich kerzengerade auf, als ihr die Bedeutungen dieser Aussage klar wurden. Dreißig Jahre...? »Aber Sie wissen von Vietnam«, brach es aus ihr heraus. »Sie wissen von den Nachwirkungen des Krieges. Und die hier!« Sie hielt ihm ihre halb niedergebrannte Zigarette vor die Augen.
Mandelbaum lächelte schwach. »Meine letzte Packung«, sagte er. »Ich habe sechs Wochen keine mehr geraucht. Es war purer Zufall, daß ich mir heute eine gegönnt habe.«
»Aber wie...«, stammelte Sam.
»Ich habe Kontakt mit der VGL, ja«, beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. »Gelegentlichen Kontakt... sehr gelegentlich heutzutage.«
»Wie gelegentlich?«
»Es vergehen Monate zwischen den Besuchen«, stellte er fest. »Manchmal Jahre.«
»Wann war der letzte Kontakt?« hakte Sam nach.
»Vor sechs Monaten.« In Sams Brust kämpften widersprüchliche Gefühle. Anscheinend zeigten sie sich auf ihrem Gesicht, denn Mandelbaum fragte leise: »Möchten Sie, daß ich der League von Ihnen erzähle, wenn sie das nächste Mal Kontakt aufnehmen, und sie bitte, Sie zurückzuholen? Überlegen Sie es sich gut, Ms. Dooley. Es könnte... Folgen haben.«
    Sie nickte. Und ob das Folgen hätte. »Woher wissen Sie?« fragte sie plötzlich.
In seiner Stimme lag ein Hauch echter Belustigung, als er ihr antwortete. »Daß Sie ein... nun, ich schätze, ›blinder Passagier‹ ist ein akzeptabler Name dafür... sind? Das war reichlich offensichtlich, nachdem Ihre erste Frage vorhin lautete: ›Wo bin ich?‹ Die VGL bereitet ihre Piloten vor der Translokation gründlich vor. Wären Sie ein hier gestrandetes Mitglied, hätten Sie wenigstens ungefähr gewußt, wo Sie mich finden konnten - und wären hier erschienen, um meine Hilfe zu erbitten.« Er verzog spöttisch den Mund. »Wie Sie vielleicht bemerkt haben, ist Solaris Sieben nicht unbedingt der beste Ort, um zu stranden.«
Sag bloß! dachte sie trocken.
Er beugte sich wieder vor. »Und nun sagen Sie mal, wie sind Sie hierhergekommen, Samantha?«
Sie zögerte nur einen Augenblick, dann erzählte sie ihm mit einem geistigen Schulterzucken die ganze Geschichte. Von Pop-Pops Tod bis zu ihrem Einbruch bei Generro Aerospace und dem Kampf mit den Mechs in der Bergwildnis.
Mandelbaum war ein guter Zuhörer, ganz, wie sie es erwartet hatte. Er hörte interessiert zu, sein Blick ruhte während der ganzen Zeit auf ihrem Gesicht, auf ihren Augen. Er unterbrach sie nur selten, aber wenn, dann stellte er gezielte Fragen, die unmittelbar zum Kern der Sache vorstießen und unfehlbar die wichtigen Einzelheiten ans Tageslicht holten, die Sam nur angedeutet hatte.
Als sie ihr Eindringen bei Generro beschrieb und schilderte, wie sie die Technikerin Andrea überzeugt hatte, sie

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