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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Universum.« Er grinste. Es war beinahe eine raubtierhafte Geste, schockierend deplaziert in seinem Habitus des ›Elder Statesman‹. »Und es ist einer der besten Berufe für einen einsamen Wolf... oder jemanden, der einer werden möchte. Was meinen Sie, Samantha Dooley?«
Sam zögerte. Wenn das hier meine neue Heimat werden soll, macht es dann keinen Sinn, mir eine passende Nische zu suchen? Sie fühlte, wie ihre Lippen die Zähne in einem Spiegelbild seines Grinsens freilegten. »Wo muß ich unterschreiben, Tai-sa Mandelbaum?« fragte sie.

24
    Sam fiel auf ihr Bett - ein echtes Bett diesmal, keine Pritsche, in einem eigenen kleinen Zimmer - und starrte zur Decke hoch. Und ich dachte, das Gladiatorentraining wäre hart gewesen...
    Sie war erschöpft - so erschöpft, daß sie nicht einmal die Kraft aufbrachte, die zwanzig Meter den Flur hinab zur MechKriegermesse zu gehen, obwohl ihr leerer Magen verkrampft war wie eine geballte Faust. Eigentlich ergab ihre Erschöpfung überhaupt keinen Sinn. Was habe ich denn heute schon getan? fragte sie sich. Körperlich, meine ich. Nichts, oder doch fast nichts. Keine Runden um Jared Blochs Folterstrecke. Keine Kampfübungen mit Jonas Clay und den anderen. Teufel auch, dachte sie, man könnte sagen, ich habe nur auf dem Hintern gesessen. Warum bin ich dann so müde?
    Sie mußte grinsen. Ich glaube, ich habe meinem Dad einmal genau dieselbe Frage gestellt, erinnerte sie sich. Wir waren im Urlaub, und er ist stundenlang gefahren. Als wir endlich angekommen waren, hat er festgestellt, wie zerschlagen er war. Und ich habe ihn gefragt: »Wie kannst du denn müde sein? Du hast doch den ganzen Tag gesessen.«
    Nach ihrer heutigen Erfahrung konnte sie seine Erschöpfung nachvollziehen. Was Laufen, Klettern, Springen oder Kämpfen anging, hatte sie heute so gut wie nichts getan. Aber sie hatte mehr als vier Stunden in einem der modernen BattleMechsimulator-Cockpits des Stalls zugebracht, wo sie von SimTechs trainiert worden war, die auf ihre Weise ebenso unerbittlich und fordernd waren wie Jared Bloch. Sie hatte gelernt, wie man die kolossalen Kampfmaschinen - die echten Mechs, wie Mandelbaum es ausgedrückt hatte - gehen und laufen, zuschlagen und abblocken lassen konnte. Sie hatte die Stärken und Schwächen der atemberaubend starken Waffensysteme kennengelernt: Impulslaser, Autokanonen, Lang- und Kurzstreckenraketen, Partikelprojektorkanonen und den ganzen Rest. Sie hatte gelernt, wie man mit der Abwärme des leistungsstarken Reaktors und der abgefeuerten Waffen fertig wurde.
    Es war wie das erste Mal, als sie in Edwards in einen F-16-Jägersimulator gestiegen war... Nein, noch schlimmer, verbesserte sie schnell. Als sie zum erstenmal einen Simulator ›geflogen‹ hatte, war sie zumindest schon mit den Grundprinzipien des Fliegens vertraut gewesen. Sie hatte keine Probleme damit gehabt, das simulierte Flugzeug über den Himmel zu steuern, und reichlich mentale Pferdestärken übrig gehabt, um sich Gedanken über Dinge wie Waffeneinsatz und Taktik zu machen. Aber jetzt?
    Jetzt mußte sie lernen, ein völlig neues Fahrzeug zu steuern - von Grund auf - und nebenher in einem Kampf zu überleben. Nach der ersten halbstündigen Simulatorsitzung waren ihre Kleider schweißgetränkt gewesen, und ihre Muskeln hatten von der Anspannung und geistigen Anstrengung gezittert. Und bei ihren drei darauffolgenden, über den Nachmittag und frühen Abend verteilten Sitzungen war der Druck noch stärker geworden. Im Grunde macht das Sinn, dachte sie müde. Die anderen Rekruten des Stalls haben wahrscheinlich alles gelesen, was es über BattleMechtechnologie und Mechsteuerung zu lesen gibt, haben zahllose Kämpfe in den Arenen oder auf Trivid gesehen. Und ich? Sie gluckste. Das einzige Mal, als ich echte BattleMechs in Aktion gesehen habe, war ich viel zu sehr damit beschäftigt, den Arsch versohlt zu bekommen, um mich um Einzelheiten zu kümmern.
    Sie kratzte an den trockenen, juckenden Flecken über ihren Schläfen. Heute morgen war eine Tech namens Dawn mit einem batteriebetriebenen Rasierapparat in ihrem Zimmer aufgetaucht und hatte an beiden Seiten des Kopfes Teile ihrer Haarpracht abrasiert. Sie hatte die Frau gewähren lassen, auch wenn sie Dawns Erklärung, warum das nötig war, nicht so recht verstanden hatte.
    Als sie zur ersten Simulatorsitzung angetreten war und der Cheftechniker ihr den Helm überreicht hatte, da hatte sie es begriffen. Der Komposithelm aus Acryl war mehr als nur eine

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