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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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stimmt.
    Lautlos trat sie aus dem Geheimzimmer zurück in Pop-Pops Bibliothek. Sie hielt den Atem an und lauschte. Stille.
    Es ist also doch nur der Wachbubi, beruhigte sie sich selbst. Er geht auf die Toilette, und dann wird er wieder nach draußen verschwinden, um im Garten Streife zu gehen - oder was er auch immer hier zu treiben gedenkt.
    Dann strafte ein erneutes Geräusch ihre Beruhigungsversuche Lügen. Leise knarrte Holz. Die Treppe, erkannte sie schockiert, jemand kommt die Treppe rauf.
    Was, zum Teufel, geht hier vor?
Wieder legten sich Schuldgefühle wie ein stählerner Reifen um ihre Brust. Nein, riß sie sich zusammen. Ich bin hier nicht der Übeltäter. Oder wenigstens bin ich nicht allein unbefugt eingedrungen. Wer immer da auf der Treppe ist, hat hier ebensowenig zu suchen wie ich.
Ein weiteres Knarren und ein Schaben, als etwas über die Wand am ersten Treppenabsatz strich. Sam lief es kalt den Rücken hinab, als sich Adrenalin in ihre Blutbahn ergoß. Plötzlich schienen ihre Sinneswahrnehmungen schärfer zu werden, so, als hätte jemand die ›Lautstärke‹ ihres Nervensystems aufgedreht. Sie fühlte sich bereit, geladen - wie auf der JuJutsu-Matte unmittelbar vor dem Kampf. Ihre Füße schienen den Boden nicht zu berühren, als sie zur offenen Tür der Bibliothek glitt. An der Türöffnung erstarrte sie wieder und setzte ihre erweiterten Sinne ein, so gut sie konnte.
Stille. Absolute Stille. Sie schloß kurz die Augen, konzentrierte sich ganz auf ihre anderen Sinne. In der Vergangenheit hatte sie manchmal, wenn sie bis zum äußersten gespannt war, den Eindruck gehabt, die Anwesenheit anderer Menschen in ihrer Nähe spüren zu können, indem sie auf verschiedene nicht bewußt wahrnehmbare Signale ihrer Sinnesorgane ›lauschte‹. Zumindest erklärte sie sich dieses Phänomen so. Jetzt fühlte sie nichts. Gar nichts.
Sie tat noch einen tiefen, beruhigenden Atemzug und ließ die Luft langsam und lautlos wieder aus. Sie schob sich in die Türöffnung, wagte einen kurzen Blick um die Ecke.
Der Eindringling war keinen Meter vor ihr, am Kopf der Treppe. Ein groß gewachsener Mann, breit und muskulös, in unauffälliger schwarzer Kleidung. Kurze schwarze Haare, ein Gesicht, das in der Menge unterging. Ein metallisches Glitzern in der rechten Hand - ein Schlüsselring. Sam sah ihn überrascht die grauen Augen aufreißen.
Aber das war das einzige Zeichen von Schock. Er reagierte augenblicklich und schlug mit der linken Faust zu.
Ihre eigene Reaktion war instinktiv, als ihr JuJutsu-Training übernahm. Sie ließ sich einen halben Schritt zurückfallen und blockte den Schlag gleichzeitig mit dem linken Unterarm ab. Bevor er sich erholen konnte, packte sie seine Rechte mit der eigenen, stieß den Daumen auf den Handrücken und grub die übrigen vier Finger in die Handfläche. Einen Augenblick später hatte sie auch mit der linken Hand zugepackt und übte im sogenannten Adlergriff Druck aus. Sich auf dem rechten Fußballen drehend, sprang sie auf ihn zu und beugte seinen Ellbogen schmerzhaft nach hinten, während sie das linke Bein hinter das seine brachte. Mit einem angestrengten Grunzen beendete sie das Manöver, indem sie den linken Ellbogen mit ganzer Kraft gegen sein Kinn donnerte. Der Mann schrie vor Schmerz und Schock auf, als er nach hinten wegkippte.
Sam versuchte, den Adlergriff um seine Hand beizubehalten, aber noch bevor er aufschlug, peitschte sein Bein bereits in einem blitzartigen Tritt gegen ihr ungeschütztes linkes Knie durch die Luft. Sie tänzelte außer Reichweite, verlor ihn dabei aber aus dem Griff. Verdammt! Sie kämpfte um ihr Gleichgewicht. Der hat auch irgendeine Ausbildung.
Sie setzte zu einem erneuten Angriff an, bereitete ihrerseits einen Tritt vor, aber bevor sie heran war, sprang ihr Gegner schon wieder wie von einer Feder getrieben auf. Sam sah ihn das Gewicht verlagern, und ihr geschärfter Instinkt ließ sie sich nach hinten werfen.
Gerade noch rechtzeitig. Sein rechter Fuß zuckte blitzschnell zu einem Schwungtritt gegen ihren Hals vor, dessen Wucht ihr bei einem Treffer den Kehlkopf eingedrückt hätte. Jesus Christus! Sie stählte sich für den nächsten Angriff.
Aber der kam nicht. Statt dessen drehte der Mann auf dem Absatz um und spurtete die Treppe hinunter. Sam setzte ihm augenblicklich nach, aber da hatte er schon einen guten Vorsprung aufgebaut. Er riß die Haustür auf, bevor sie auch nur auf dem Treppenabsatz war, und sprang hinaus in die Auffahrt. Ein Motor

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