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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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erneut die Leitung zu allen Maschinen der Einheit. »Angeli, vorbereiten zum Angriff auf die Mordbanden-Linie. Feuer auf die linke Flanke konzentrieren. Reserve, ihr beide greift den Todesbote und seine beiden Partner an. Befreit die Geiseln, wenn möglich. Ihr habt nur einen Versuch, danach werden Besucher Eins und ich den Todesbote mit allem eindecken, was wir noch haben. Auf mein Zeichen.« Die Anspannung ließ jeden Muskel in Marcus' Körper verkrampfen. »Jetzt! Vorwärts, Angeli!«
    Falls die Angeli irgendwelche Zweifel hatten, war davon nichts zu bemerken, als sich sämtliche Einheiten von den wenigen Mordbanden-Mechs im Zentrum der Hochebene lösten und plötzlich zur Hauptkampflinie der Angreifer umschwenkten. Die Mordbanden hatten über sechshundert Meter zurückgehangen, während sie sich formierten, aber jetzt zählten sie mehr als eine Kompanie, und die Hälfte der Maschinen zeigte keine Spur des Kampfes. Es kam zu einem gewissen Schußwechsel über größere Distanz, mit einzelnen Glückstreffern beider Seiten. Connor Monroe schleuderte im Marodeur einen PPK-Blitz geradewegs durch den Kopf des angeschlagenen Orion, mit dem Marcus zu tun gehabt hatte, und schoß ihn ab. Aber der Todesbote schlug zurück. Zwei seiner drei bläulich weißen Partikelstrahlen vereinigten sich zu einem enormen Energieblitz, der durch die verbliebene Torsopanzerung an Brandon Corbetts Greif schlug und dessen Gyroskop und Fusionsreaktor zerblies. Der junge MechKrieger wurde von der Rettungsautomatik seiner Maschine hundert Meter hoch und nach hinten geschleudert.
    Marcus betrachtete das Geschehen mit kaltem, losgelöstem Blick. Beide Seiten brachen auseinander, auch wenn sie sich dabei weiter annäherten. Sein Caesar wurde von leichtem Autokanonenfeuer erschüttert, blieb aber auf den Füßen. Er beschleunigte den Mech in Vorbereitung des Angriffs auf den Todesbote, bremste aber schnell wieder auf Gehgeschwindigkeit ab, als die Szene auf dem Sichtschirm plötzlich surreale Aspekte entwickelte.
    Die Infanterie der Angeli, die vorübergehend in Vergessenheit geraten war, während die Sehweber sich im Innern des flachen Kraters versteckt hatten, schoß auf die Vorauselemente der Mordbanden-Reihe zu. Es war nicht allzu überraschend, daß Hanford Lee sich entschlossen hatte, sich den Angeli bei ihrem verzweifelten Befreiungsschlag anzuschließen. Was Marcus überraschte, war jedoch, daß der >General< Helfer rekrutiert hatte - und was für Helfer!
    Aus dem Krater strömten Pferde und ein paar alte Wüstenfahrzeuge und stellten sich zu einer eigenen Schlachtreihe nur fünfzig Meter vor den anrückenden Mordbanden auf. Große, herrliche Tiere mit wilden Mähnen und Schweifen, jedes mit einem kaftanbekleideten Nomadenkrieger auf seinem Rücken. Mindestens dreißig von ihnen. Auch die Geländewagen waren mit Wüstenkriegern bemannt, aber die waren mit Lasergewehren und KSR-Werfern bewaffnet, so wie Lee und seine Leute.
    Marcus konnte sich nicht vorstellen, was sie zu erreichen hofften, abgesehen davon, daß sie Geschützfeuer auf sich zogen, das sonst seine Mechs getroffen hätte. »Volle Kraft voraus«, schrie er über die Gefechtsfrequenz. »Jetzt, da wir die Chance haben.« Die eisige Unbeteiligtheit, die ihn einen Moment zuvor noch in den Klauen gehabt hatte, war vergessen, als er dreißig Reiter, ein paar zerbeulte Geländewagen und drei zivile Schweber gegen die BattleMechreihe der Mordbanden prallen sah. Wir haben nur ein paar Sekunden, dachte er. Die Mordbanden werden die Linie durchbrechen, und nur die Schweber haben die geringste Chance, mitzuhalten.
    Dann flogen die ersten Seile von den Pferden in die Höhe und die Enterhaken griffen an Schultergelenken und Funkantennen. Wenigstens die Hälfte der schwarzgekleideten Krieger verließen die Sättel und kletterten an der Seite der Mordbanden-Mechs empor, und Marcus erfaßte derselbe Schock, den Charlene bei diesem Anblick gespürt hatte. Ein elektrischer Schlag schien durch seinen Körper zu strömen und ihm plötzlich neue Kraft zu schenken.
    Mut und Entschlossenheit gegen tausend Tonnen Technik. Wenn es sonst nichts gab, dessen er sich sicher sein konnte, diesen Augenblick würde Marcus wohl nie wieder erleben.
41
Übergang, Shaharazadische Wüste
Astrokazy, Peripherie
     
11. Juli 3058
Und dann brach die Hölle auf.
    Die uralte Zeile aus Miltons Paradise Lost drängte sich Charlene unwiderstehlich auf, als sie die Szenerie vor sich betrachtete. Die Nomadenkrieger

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