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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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immer abzustoßen. Die Defensivaktion erwies sich schnell als gerechtfertigt, als er das scharfe Knacken eines Sicherungshebels hörte. Marcus trat hart aus und schleuderte sich in den offenen Hangarraum, als Dutzende winziger Pfeile gegen den Mechkopf prasselten, wo er eben noch gehangen hatte. Ein scharfes Stechen in seinem linken Unterschenkel ließ ihn spüren, daß er dem Schuß nicht völlig entgangen war.
    Verdammt! Ein Nadler. Der Nadler war eine der tödlicheren Handwaffen. Der Feuermechanismus schabte seine Munition von einem Block Hartplastik und feuerte das in dünne Nadeln zerfetzte Material mit hoher Geschwindigkeit ins Ziel. Die Einschußwunden eines Nadlers waren in der Regel winzig, aber die Plastiknadeln verwüsteten das darunterliegende Gewebe. In der Hoffnung, daß sich der Schaden durch den Streifschuß in Grenzen hielt, drehte Marcus sich in der Luft und bereitete sich auf einen harten Aufprall im Zentrum des Hangars vor.
    Unter ihm klangen fluchende Stimmen auf, als mindestens zwei Männer sich aus dem kleinen Cockpit der Wespe zwängten. Ein leises Husten hinter ihm, und ein weiterer tödlicher Plastikregen schoß flüsternd durch die Luft, ging weit vorbei und landete prasselnd irgendwo in den Tiefen des Saals. Aber ewig konnte Marcus' Glück nicht anhalten. Glücklicherweise war er gerade hinter die linke Schulter der Wespe geflogen und hatte damit eine gewisse Deckung erreicht.
    Er schlug hart auf den Innenrumpf des Landungsschiffs auf. Statt zu versuchen, die ganze Wucht abzufangen, rollte er sich zu einer Kugel zusammen und prallte zuerst mit der Schulter, dann mit der unteren Rückenpartie gegen einen Feuerlöschkasten. Er griff nach einem Halt wild um sich. Bevor er zurück ins Visier des Heckenschützen prallte, bekam er die Leitungsrohre des Feuerlöschkastens zu fassen und konnte sich festhalten.
    Die Rohre und der zusammengerollte Schlauch waren nur schemenhaft zu erkennen, aber er sah das kleine grüne Licht über dem Startknopf. Marcus schlug zu und wurde mit dem Aufflammen eines roten Lämpchens belohnt. Die Aktivierung der Feuerlöschstation setzte nicht nur eine Pumpe in Bewegung, sie würde auch ein Warnsignal auf der Brücke des Landungsschiffs auslösen. Aber bis jemand hier eintraf, würden mehrere Minuten vergehen. Diese Zeit mußte er sich irgendwie erkaufen. Er verfluchte das Fehlen einer Alarmsirene. Faber hätte in dreißig Sekunden eintreffen können.
    Zwei Schatten fielen über ihn. Drei gegen einen, dachte er. Und die gefährlichste Waffe, die ich habe, ist ein nasses Hemd. Die Leitungsrohre als Stütze benutzend, schlug Marcus mit den Beinen aus, in der Hoffnung, einen Glückstreffer zu landen. Er fühlte, wie sein Fuß ein Bein traf und einen der Angreifer wegschleuderte. Dann faßten zwei Hände seinen Knöchel und rissen ihn von der Wand.
    Marcus zog die Beine unter den Körper, wehrte sich aber nicht. In der Schwerelosigkeit hatten weder er noch sein Gegner die nötige Standfestigkeit für einen Fausthieb. Unter diesen Umständen bewegte sich der Körper des Angreifers mit derselben Geschwindigkeit nach hinten, mit der seine Faust nach vorne flog. Indem er Marcus packte, hatte sein Angreifer einen Fehler begangen, denn damit hatte er ihm nur die Hebelwirkung ermöglicht, die er brauchte, um echten Schaden anzurichten. Er trat mit dem freien Bein aus. Der Tritt traf seinen Gegner in der Magengrube, während er Marcus gleichzeitig nach hinten davonstieß. Die Wucht des Angriffs warf den anderen aus dem Gleichgewicht, aber er ließ nicht los, und beide stürzten und taumelten über die Schottwand. Marcus zog das Bein an und trat immer wieder zu, benutzte den Griff seines Gegners als Angelpunkt seiner Angriffe. Hätte der Unbekannte losgelassen, hätten die Tritte nichts weiter bewirken können, als die beiden voneinander zu lösen.
    Ein zweiter Körper senkte sich über Marcus und drückte ihn schmerzhaft gegen die Metallwand. Der zweite Angreifer hatte sich wieder unter Kontrolle und griff in den Kampf ein. Und wenn der Typ mit dem Nad1er hier runter kommt, bin ich Geschichte. Wieder zog Marcus seine Glieder an den Körper, bevor er Arme und Beine von sich stieß und versuchte, einen oder beide Gegner abzuschütteln. Er hörte ein Grunzen, als seine Beine endlich freikamen, und er nur noch mit dem zweiten Mann rang. Der jedoch hatte entweder mehr Erfahrung im Kampf unter schwerelosen oder fast schwerelosen Bedingungen oder aber eine bemerkenswert schnelle

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