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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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plötzliche Einmischung in das Gespräch bewunderte Emma die Art, wie ihre Tochter die Konversation geschickt zurück auf eine förmlichere Ebene gesteuert hatte. Die Magestrix sah Sun-Tzu an, dessen Blick zu keiner Zeit ihr Gesicht verlassen hatte, und nickte.
»Ich schlage vor, Sie bei einer Invasion der Liga Freier Welten zu unterstützen«, stellte er fest.
Ohne den sanften Druck von Naomis Hand auf ihrem Arm hätte Emma dem jungen Mann ins Gesicht gelacht. Es schien tatsächlich so, als hätte Romano Liao ihren Wahnsinn an beide ihrer Kinder vererbt. Es schien so. Aber Emma hatte gelernt, dem politischen Instinkt ihrer Tochter zu vertrauen. Naomi mochte keine großartige Kriegerin sein, aber ihr politisches Können konnte sich mit Emmas eigenem messen.
Naomi lächelte ermutigend. »Warum sollten wir das tun, Kanzler?«
»Weil die Beweise, nach denen Sie suchen, auf Astrokazy möglicherweise nicht zu finden sind, aber mit Sicherheit auf Campoleone. Astrokazy dürfte der Verteilerpunkt sein, und es wird Ihnen vielleicht gelingen, den Fluß von Waffen in die Hegemonie zu unterbrechen, aber es wird, wenn überhaupt, kaum einen Hinweis auf deren Quelle geben. Also werden die Lieferanten sie nur umleiten müssen. Jedenfalls ... « sein Grinsen hatte etwas Tückisches - »... würde ich das tun. Astrokazy ist ein Potemkinsches Dorf.«
»Falls wir Campoleone angreifen«, erklärte Emma, »muß Thomas Marik zurückschlagen, ganz egal, ob er die Waffen an die Marianer liefert oder nicht.«
»Sie haben recht. Er wäre gezwungen, zurückzuschlagen und eine militärische Lösung zu suchen.« Sun-Tzu zuckte die Achseln, aber Emma übersah sein kurzes Stirnrunzeln nicht. »Gegen mich würde er jedoch eine andere Form der ...« - er stockte - »... Vergeltung finden.«
Ja, er hätte endlich einen Grund, deine Verlobung mit Isis Marik aufzulösen. Das ist ein ziemlich großes Risiko. Sprach Sun-Tzu die Wahrheit? »Sie wollen also Ihre Truppen nach Campoleone führen, und wir sollen Ihrem Bericht über das glauben, was sich dort abspielt?«
»Nein, ich würde erst Ihre Truppen nach Astrokazy führen. Es könnte sein, daß wir schon dort finden, was Sie brauchen. Falls nicht, werde ich Sie unter der Flagge der Konföderation Capella über die Grenze nach Campoleone führen. Betrachten Sie es als Manöver canopischer Einheiten unter meinem Befehl.«
Naomi kaute stirnrunzelnd auf der Unterlippe. »Es könnte funktionieren«, meinte sie zu ihrer Mutter. »Indem wir ihm unsere Truppen anvertrauen, würde der Kanzler die Verantwortung für ihre Aktionen und ihr Verhalten tragen. Falls unsere Leute ihm folgen, heißt das.«
»Sie würden Sun-Tzu nicht zu folgen brauchen«, korrigierte Emma den einzigen Fehler in Naomis Gedankengang. »Sie würden ihrer Kommandeurin folgen, die Kanzler Liao unterstellt wäre.« Emma schien nicht zu bemerken, daß sie ebenfalls wieder dazu übergegangen war, Sun-Tzu mit seinem Amtstitel anzusprechen. Für Sun-Tzu könnte das einem politischen Selbstmord gleichkommen. Er muß sich seiner Sache sehr sicher sein. Und es entbindet mich von jeder direkten Verantwortung. Wie könnte irgendein Peripheriestaat ein derartiges Angebot ausschlagen? »So funktionieren Ihre capellanischen Kriegerhäuser, nicht wahr?«
»In etwa.« Sun-Tzu schnupperte an einer blutroten Orchidee, die er im Vorbeigehen gepflückt hatte, dann reichte er die süß duftende Blüte Naomi, bevor er sich wieder Emma zuwandte. »Die Kommandeurin sollte eine enge Beziehung zu Ihrem Haus unterhalten, damit Ihre Truppen nicht das Gefühl haben, die Bindung an ihre Heimatnation zu verlieren. Außerdem sollte sie in der Lage sein, die Kontrolle über die Streitmacht zu übernehmen, falls sich erweisen sollte, daß ich entgegen den Interessen des Magistrats handle.«
Emma lächelte dünn. Er konnte dabei nur an eine Person denken. Und auch wenn Naomis Qualifikatio-nen als Kriegerin bestenfalls durchschnittlicher Qualität waren, konnte ihre Tochter tatsächlich eine gewisse Unabhängigkeit bewahren und wenn nötig die Entscheidung treffen, Sun-Tzus Planung zu konterkarieren. »Ich habe diese Mission noch nicht genehmigt, Kanzler. Aber ich wüßte zu gerne, welche canopische Offizierin Sie sich an Ihrer Seite wünschen würden.«
Aber Sun-Tzu überraschte sie wieder. Mit einem kurzen Blick des Bedauerns, den er auf Naomi warf, sagte er: »Danai Centrella halte ich für die einzige logische Wahl. Sie ist eine fähige Kriegerin und könnte ein

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