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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Wildnis ihren Anfang nahm. Die Wildnis, ein fünf Kilometer breiter Streifen zerklüfteter Felsen und tückischer Schluchten, war alles, was zwischen den sandigen Ebenen des Kalifats Shervanis und der Shaharazadischen Wüste lag.
    Auf halber Strecke zwischen dem Stadtrand und dem Landungsschiff näherte sich eine kleine Karawane, Dutzende dunkelhäutiger Diener, gebeugt unter dem Gewicht sechs überdachter Sänften. Marcus teilte seine Aufmerksamkeit zwischen der Stadt und der sich nähernden Karawane und machte sich seine ersten Eindrücke von Astrokazy bewußt.
    Trostlos, wüst und gottverlassen waren die Begriffe, die ihm in den Sinn kamen.
Die Reise von Marantha nach Astrokazy war beinahe problemlos über die Bühne gegangen. Dorian Anastius,
der Skipper des canopischen Händler-Klasse-Sprung schiffs Marathon, kannte sein Geschäft. Oder besser gesagt, seine Handelsrouten. Selbst für ein so abgelegenes
    Ziel wie Astrokazy wußte der erfahrene Raumfahrer genau, wie weit er springen konnte, und welche Systeme entlang der Strecke die schnellste Aufladezeit trmöglichten. Bei der Vorbereitung des Absprungs aus
    dem Marantha-System mit der Heaven Sent und der Stecknadelkopf am 29. Mai hatte Anastius Marcus eine Flugzeit von nicht mehr als vier Wochen versprochen, einschließlich der acht Tage, die beide Landungsschiffe für den Flug vom Sprungpunkt zur Oberfläche Astrokazys benötigten.
    Und wäre es unterwegs nicht zu einem unerwarteten Zwischenfall gekommen, hätte die Marathon diese Vor gabe exakt eingehalten. Selbst so hatten sie den Termin nur um zwei Tage überschritten.
    Bei der Vorbereitung des dritten und letzten Sprungs hatte es Probleme mit der Ausrüstung zum Einholen des riesigen Solarsegels der Marathon gegeben. Ein Sprungschiff entfaltete dieses Segel, um die Sonnenenergie zu sammeln, die benötigt wurde, um den KearnyFuchida-Sprungantrieb aufzuladen, und kein Skipper war bereit, sein Segel ohne wirklich zwingenden Grund aufzugeben. Es hatte vier Tage gedauert, bis es der Crew gelungen war, die Ausrüstung zu reparieren und die verhedderte Takelage zu entwirren. Um den Zwi
schenfall wiedergutzumachen, war Kapitän Anastius
    - dann an einen Piratenpunkt des Astrokazy-Systems gesprungen, der die übliche Flugdauer von acht Tagen zur Planetenoberfläche um zwei Tage reduzierte.
    Von der Macht, die ein MechKrieger in seinem Kampfkoloß verkörperte, war während des Raumtransports nichts zu spüren. Dort mußte er sein Leben und seine Ausrüstung dem Können anderer anvertrauen. MechKrieger ziehen eine kurze Flugdauer vor, dachte Marcus und starrte hinaus auf die abweisende Szenerie. Selbst auf so eine trostlose Ödwelt wie diese.
Aus der Umlaufbahn hatte ihm Jericho die Shaharazadische Wüste gezeigt, einen trockenen Ozean aus
    sonnengedörrten Ebenen, zerklüfteter Wildnis und wogenden Dünen, der sich um den Äquator des Planeten zog und von Nord bis Süd nirgends weniger als fünftausend Kilometer maß. Eigentlich hätte man glauben sollen, daß nichts in dieser gelbbraunen Einöde überleben konnte. Aber wie auf Tausenden Welten der Inneren Sphäre und der Peripherie hatten sich die Menschen auch hier eine Nische geschaffen. Entlang der Nord- und Südgrenzen der Shaharazad, wo die Durchschnittstemperatur erträglich war und man in oasenähnlichen Teichen und einigen wenigen kläglichen Bächen die geringen Trinkwasservorkommen des Planeten fand. Die knapp zwei Dutzend größeren Städte, die selbst zu Zeiten der Dürre andernorts noch über ausreichend Wasser verfügten, waren Machtzentren, und jede von ihnen wurde von einem Kalifen regiert: einem selbsternannten Despoten.
    Den MSK-Informationen zufolge beanspruchten diese Kleintyrannen die Macht über naheliegende Dörfer und weite Teile der Wüste, die sie als Kalifate bezeichneten. Aber in Wirklichkeit endete ihre Macht in aller Regel am Stadtrand. Die Dorfbewohner zollten dem Kalifen Tribut und symbolische Loyalität, der gerade Krieger in ihrem Dorf stationiert hatte, eine Lage, die durch Überfälle und sporadische Invasionen der verschiedenen Kalifen ständig im Fluß war, ohne daß sich die Grenzverläufe irgendwo wirklich ernsthaft veränderten. Das Ganze erinnerte Marcus an die Streitigkeiten zwischen den Großen Häusern der Inneren Sphäre. Obwohl sie seit fast dreihundert Jahren um die Vorherrschaft rangen, hatten sich die Grenzverläufe ihrer Nationen bis zur jüngsten Clan-Invasion und den Problemen in den Chaos-Marken nicht wesentlich

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