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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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eine passendere Söldnerkluft getauscht, und die fünf hatten eine Einladung akzeptiert, die sie möglicherweise in die Höhle des Löwen führte.
    Marcus trat hinaus ins Sonnenlicht, um Kalif Shervanis' Boten zu begrüßen. Der Mann trug eine formelle Robe aus schwerer Seide und anderen Stoffen, die Marcus nicht identifizieren konnte. Alle waren reich mit Goldfaden bestickt. Wie in einer Trotzgeste der heißen Sonne des Planeten gegenüber trug der Mann keine Kopfbedeckung auf dem kahlrasierten Schädel. Seine dunkelbraune Haut glänzte unter einer dünnen Schweißschicht. Er blieb mehrere Schritte vor Marcus stehen und verneigte sich ein wenig, die Hände vor dem Körper, die Fingerspitzen aneinander gelegt. Marcus erwiderte die Geste unsicher.
    »Ich bin Erzwesir Ji-Drohmien«, stellte der Mann sich mit schwerem Akzent und stark rollendem >r< vor. »Persönlicher Ratgeber des Erhabenen und«, er lächelte dünn, »seine rechte Hand.«
    Marcus entging der Witz dieser letzten Bemerkung. Er bat den Mann hinauf in den Schatten des Mechhangars. »Märcus GioAvanti, Kommandeur von Gli Angeli di Avanti.«
    Die scharfen Augen des Mannes zuckten durch den Hangar und stoppten nur kurz bei jedem der fünf BattleMechs. »Herrliche Maschinen, Kommandant. Und der Rest Ihrer Kompanie?«
    »Bleibt in der Umlaufbahn, Erzwesir. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, unserem Gastgeber zu drohen, indem ich mehr BattleMechs mitbringe, als er zur Verfügung hat.« Marcus beobachtete Ji-Drohmiens Gesicht auf Anzeichen hin, daß Shervanis mehr als zwei Mechlanzen aufbieten konnte.
    Die Miene seines Gegenübers blieb respektvoll nüchtern. »Eine weise Entscheidung«, stellte er fest und deutete zu den wartenden Sänften. »Mein Herr hat eine Transportmöglichkeit geschickt. Wenn Sie soweit sind.«
    »Nein«, stellte Marcus entschieden fest. Er sah, wie Jericho sich anspannte, aber er dachte nicht daran, sich in eine von Sklaven getragene Sänfte zu setzen. »Wir würden es vorziehen, unseren Transport selbst zu regeln.« Er warf Torgensson einen Blick zu. »Jase, hole einen unserer Schweber. Den großen Bus.« Er wandte sich an Ji-Drohmien. »Vielleicht möchten Sie uns Gesellschaft leisten, Erzwesir?«
    Das listige Lächeln des Astrokaszy verunsicherte Marcus und ließ ihn sich fragen, ob er einen Fehler beBangen hatte. »Eine hervorragende Geste«, meinte JiDrohmien. »Im Namen unseres erleuchteten Gebieters, Kalif Malachye Shervanis, heiße ich Sie auf Astrokazy willkommen.«
    Jericho entging der besorgte Ausdruck auf Ki-Lynn Tanagas Gesicht nicht, als Marcus Jase den Schweber holen schickte. Aber solange Ji-Drohmien bei ihnen stand, konnte sie nichts sagen. Was immer es ist, wir werden es früh genug herausfinden, dachte sie und stieg ein. Das Dach des Wagens war abgenommen worden, so daß sie offen fahren konnten. Glücklicherweise, denn die Kühlung hätte es mit der Wüstenhitze kaum aufnehmen können. Jase setzte sich ans Steuer, und innerhalb von Minuten fuhren sie durch die engen Gassen der Stadt.
    Einige der Gebäude waren aus Holz und Stein gebaut, aber die meisten waren hellbraune Lehmziegelhäuser, wie sie für Wüstengebiete typisch waren. In den Außenbezirken der Stadt bemerkte Marcus mehr als ein Gebiet, das fast zur Gänze aus Trümmerhaufen bestand, Überreste des letzten Kriegs zwischen Shervanis und wer-weiß-welchem anderen Kalifen. Wie es schien, lebten die Menschen dort in primitiven Verschlägen, während sie versuchten, Häuser von etwas besserer Qualität wiederaufzubauen. Hinter dem vom Krieg verwüsteten, Bereich umfuhr der Schweber ein großes Industriegebiet, das vor allem aus ausgebrannten Fabrikgebäuden und verlassenen Lagerhallen zu bestehen schien. Dann erreichten sie ein überfülltes Wohngebiet, das nach Urin und verrottendem Abfall stank.
    Die Menschen auf der Straße trugen hauptsächlich selbstgenähte Kleider, die Erwachsenen lange, fließende Kaftane, die Kinder formlose Hemden. Vereinzelt waren hell gefärbte Kleider etwas besserer Qualität zu sehen, aber ansonsten schien nicht viel Unterschied zwischen Wohlhabenden und Armen zu bestehen. Selbst als die kleine Gruppe sich dem Stadtzentrum näherte, waren die einzigen Anzeichen von Wohlstand ein grober weißer Verputz an den Hauswänden oder die Präsenz eines vereinzelten Sklaven. Alle Städter, denen sie begegneten, starrten den Schweber offen an, bis sie den Erzwesir auf dem Vordersitz erkannten und sich hastig wieder ihren eigenen

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