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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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eine Gefahr. Sie war selbst einmal eine Kriegerin gewesen und wurde jetzt von ihren neuen Herren mit Verachtung behandelt, aber hier in dieser Kaserne hatte sie gelernt, mit ihren neuen Lebensumständen fertigzuwerden, mit ihrem Status als Mitglied einer niederen Kaste.
    Das einzige, was das alles erträglich machte, war das Wissen um den Grund für ihre Anwesenheit hier. Sie hatte eine Mission. Wenn alles gut ging, würde sie den Weg zurück in die Freie Innere Sphäre finden und eines Tages wieder als MechKriegerin dienen können. Sie wollte gerade die Hand nach der Kasernentür ausstrecken, als jemand ihre Schulter berührte. Sie drehte sich um und blickte in das verwüstete Gesicht ihres Herrn, Sterncaptain Trents.
    Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie sein Anblick angewidert hatte, aber inzwischen hatte Judith gelernt, hinter die Narben zu blicken. Er war ein fähiger Krieger. Das hatte sie im Gestampfe gesehen. Und er war ein Krieger, der sich streng an die Regeln der Clans hielt. Und trotzdem gelang es diesem großartigen Krieger nicht, aufzusteigen. Bei jeder Gelegenheit kehrten die Gesetze und Traditionen der Clans sich gegen ihn. Es gibt andere Wege, solche Männer zu belohnen, und wenn die Zeit gekommen ist, werde ich dafür sorgen, daß Trent die Ehre erfährt, die ihm gebührt.
    »Haben Sie unsere neuen Befehle erhalten, Sterncaptain?«
Trents zernarbte Lippen zogen sich zu einem Grinsen zurück. »Wir haben die Aufgabe, diese Guerilleros aufzustöbern und zu vernichten.«
»Das ist eine gute Nachricht, Sterncaptain, frapos?«
»Nicht wirklich, Judith. Die Jagd auf Banditen gilt eigentlich als eine Arbeit, die unter der Würde eines Kriegers ist. Sie ist gewöhnlich Freigeburten und SolahmaEinheiten vorbehalten. Aber mir ist das gleichgültig. Ich freue mich über die Gelegenheit, wieder eine Schlacht zu schlagen - statt nur in einem Simulator zu sitzen.«
»Guerilleros sind keine leichten Gegner. Die Geschichte zeigt, daß es häufig nur die Rebellion fördert, wenn man sie umbringt.«
Trent nickte. »Du kannst mir helfen, Judith. Einige der Einheimischen haben dich am Tag des Angriffs auf das Haus zur >Lahmen Ente< gewarnt, frapos? Solche Kenntnisse können von Wert sein, auch wenn ich ihren Einsatz früher als unvereinbar mit dem Wesen eines wahren Kriegers abgelehnt hätte. Vielleicht kannst du etwas in Erfahrung bringen, das uns hilft, diesen Kampf schnell zu seinem Höhepunkt zu führen.«
Judith ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken. Er bittet mich um Hilfe bei der Suche nach dem Feind. Indem er das tut, zeigt er sein Vertrauen und die Bereitschaft, mit mir als gleichberechtigter Partnerin zusammenzuarbeiten auch wenn er das nicht zugibt. »Wie Sie befehlen, Sterncaptain.«
Trent streckte die Hand aus und nahm ihren Arm. Mit einem Finger hob er eine der beiden verbliebenen Leibeigenenschlaufen hoch. Eine schnelle Bewegung des Kampfmessers genügte, sie zu durchtrennen. »Du hast dein Band der Treue geehrt. Treue zu deinem Herrn, zum Clan, ist notwendig. Deine Handlungsweise in Beaver Falls hat bewiesen, daß du loyal bist. Mit dem Zerschneiden dieser Kordel rückst du deinem Platz im Herzen des Nebelparders ein weiteres Stück näher.« Judith blickte auf die zerschnittene Kordel in seiner Hand, dann hoch in sein Gesicht. Ohne zu blinzeln blickte sie in seine Augen, in das natürliche und das von elektronischen Steuerelementen umringte Ersatzorgan. »Ich werde Sie nicht enttäuschen, Sterncaptain ...«
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    Planetare Kommandostelle der Nebelparder, Warrenton, Hyner
Nebelparder-Besatzungszone
11. November 3054
    Jez stand in starrer Hab-Acht-Stellung neben dem Schreibtisch Stemcolonel Paul Moons, als der Mann das kleine Büro betrat. Selbst hinter dem Schreibtisch sitzend erreichte der hünenhafte Elementar und Kommandeur der Sturmreiter fast ihre Größe. Sie warf Paul Moon einen schnellen Blick zu und stellte fest, daß seine Miene nicht einfach kalt, sondern drohend war, als wolle er den Mann umbringen lassen, wenn er es auch nur wagte, ein falsches Wort zu sagen.
    Der Mann hatte kurzes schwarzes Haar und orientalische Gesichtszüge. Er trug die Kleider eines einfachen Arbeiters, das lose braune Hemd und die grüne Arbeitshose, die typisch für die Beschäftigten der Fabrikanlagen Warrentons waren. Ein starker Geruch umgab ihn, aber es war nicht der Schweißgeruch, der charakteristisch für einen Krieger war, sondern eine Mischung aus Dreck, Schweiß und den undefinierbaren Düften

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