BattleTech 38: Exodus
Sterncaptain Howell, und den gesamten Ort dem Erdboden gleichmachen. Kein Haus darf der Vernichtung entgehen. Zermalme das Dorf unter den Füßen deiner Mechs. Töte alle und jeden.«
Trents Herz setzte einen Schlag aus. Die Nebelparder waren bekannt für die sofortige Niederschlagung örtlicher Aufstände, aber seit dem Angriff auf die Großstadt Edo auf Turtle Bay hatte es keine dermaßen harte Vergeltung mehr innerhalb ihrer Besatzungszone gegeben. Dort war Hohiro Kurita aus dem Gefängnis ausgebrochen, und die örtliche Bevölkerung hatte sich gegen die Besatzer erhoben. Die Nebelparder hatten das Problem in striktester Auslegung der Kreuzritterphilosophie gelöst. Mit einem Zitat aus der Erinnerung hatten sie ihr Flaggschiff, die Säbelkatzc, angewiesen, die Stadt zu vernichten. Das planetare Bombardement hatte über eine Million Menschen getötet und die Fluten des durch Edo fließenden Sawagashii zum Verdampfen gebracht. Alle, die das Bombardement irgendwie überlebt hatten, waren von Bodentruppen erschossen worden.
Das Massaker hatte zwei Resultate gezeitigt. Einerseits war jede Spur von Rebellion auf Turtle Bay verschwunden. Andererseits jedoch hatten die anderen Clans die Nebelparder im Großen Konklave gerügt. Das war das Ende der Praxis gewesen, ganze Ortschaften auszulöschen und Zivilisten zu töten. Trent hatte zwar Gerüchte darüber gehört, daß dies an anderen Orten weiter vorgekommen sein sollte, aber dies war das erste Mal, daß er von einem entsprechenden Befehl erfuhr.
Die Nebelparder waren ein Kreuzritter-Clan, einer derjenigen, die für eine Invasion der Inneren Sphäre und die Wiederherstellung des Sternenbunds eingetreten waren. Trent selbst hatte sich im Gegensatz zur Position der Bewahrer immer als Kreuzritter gesehen. Während die Kreuzritter eine Invasion befürworteten, glaubten die Bewahrer, die Rolle der Clans bestünde im Schutz der Inneren Sphäre. Beide Strömungen konnten >Beweise< für ihre Haltung in der Erinnerung und den Schriften Nicholas Kerenskys zitieren, der die Clans Jahrhunderte zuvor gegründet hatte.
Zum ersten Mal in seinem Leben zweifelte Trent an der Position der Kreuzritter.
Jez schien von dem Befehl nicht im mindesten schockiert. »Es wird geschehen, wie du es befiehlst, Sterncolonel.«
»Wenn ich etwas dazu sagen darf, Sterncolonel«, warf Trent ein, der sich immer noch nicht vom Schock dieses Befehls erholt hatte.
Paul Moon sah ihn mit kalten Augen an. »Sprich.«
»Sterncolonel, diese Vorgehensweise erscheint mir extrem. Die Guerillero-Aktivitäten auf dieser Welt waren bestenfalls ein unbedeutendes Ärgernis. Wir haben sie kaum wahrgenommen. Vielleicht sollten wir uns darauf konzentrieren, die Katzenkiller direkt anzugreifen, statt die Zivilisten zu bestrafen.«
Moon schüttelte den Kopf. »Wenn wir diesen Guerilleros nicht hier und jetzt das Genick brechen, riskieren wir, daß sich die Rebellion wie ein Virus über ganz Hyner ausbreitet.«
Trent schüttelte ebenfalls den Kopf. »Wir haben eine derartige Maßnahme meines Wissens erst einmal eingesetzt. Sicher, auf Turtle Bay hat es funktioniert. Aber sie kann auch sehr leicht zum Bumerang werden. Wir könnten damit die Flammen der Rebellion erst recht anfachen, indem wir Märtyrer für die Sache der Katzenkiller schaffen.«
»Mein Befehl bleibt bestehen«, antwortete Paul Moon. »Du wirst deine Truppen vorbereiten und diesen Befehl buchstabengetreu ausführen. Nichts und niemand in Beaver Falls darf überleben.«
An Moons Tonfall hörte Trent, daß jeder weitere Widerstand zwecklos war. Der Sterncolonel hatte seine Entscheidung gefällt, wahrscheinlich schon, bevor Trent eingetroffen war. Er sah zu Jez hinüber und sah sie grinsen. Er spürte, daß sie es genoß, genauso wie sie sich an der Folter des Joseph ergötzt hatte. Das bestätigte nur seine Meinung, daß ihr Hirn krank und verdorben worden war.
Der riesige Mechhangar der Planetaren Kommandostelle wimmelte vor Tätigkeit, als Trent ihn betrat. Er mußte an einem halben Dutzend BattleMechs vorbei, bis er die Stelle erreichte, an der sein Waldwolf stand. Vor dem Mech sah er Judith und Master Tech Phillip stehen.
Als er näher kam, begrüßte Judith ihn mit einem Nicken, aber Phillip war offensichtlich von seiner Anwesenheit wenig erfreut. »Kann ich Ihnen helfen, Sterncaptain?«
»Ich will mit meiner Leibeigenen reden.«
»Wir konfigurieren auf Anordnung Ihrer Vorgesetzten Ihren Mech«, erklärte Phillip, beinahe herausfordernd. »Ich
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