Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
Vom Netzwerk:
beschmutzt erscheinen. Um das zu verhindern und die Erfolgschancen der Operation zu erhöhen, hatte Victor sich intensiv in die Sitten des Kombinats vertieft.
    Während er körperlich noch geschwächt war, hatte Omi sich um seine physischen Bedürfnisse gekümmert. Sie hatte beim Wechseln der Verbände geholfen und darauf geachtet, daß er pünktlich seine Medikamente nahm. Sie hatte auch dafür gesorgt, daß er keine Therapiesitzung verpaßt hatte, seine Kleidung ausgewählt und die Vorbereitungen seiner Reisen überwacht. Häufig genug hatte Victor den Eindruck gehabt, daß sie schon die Lösung eines Problems fand, bevor er auch nur bemerkte, daß es existierte.
    Nach seiner Genesung, als die Wunden sich geschlossen hatten und die Knochen zusammengewachsen waren, verschwanden die Barrieren, die seine Verletzungen zwischen ihnen aufgebaut hatten. Er konnte sich noch lebhaft an die erste Nacht erinnern, in der sie zu ihm gekommen, im Dunkeln zu ihm ins Bett gestiegen war. Ihr Körper schien in Flammen zu stehen, und als sie sich an ihn schmiegte, floß ihre Wärme in seinen Leib. Er erinnerte sich daran, wie er ihren Körper gestreichelt hatte. Ihre Haut war so makellos glatt, daß er verlegen an die Narben auf seiner Brust und auf dem Rücken gedacht hatte. Aber ein Kuß und eine sanfte Berührung hatten ausgereicht, ihm deutlich zu machen, daß für sie der Mann unter der Haut zählte.
    In jener Nacht hatten sie sich in drängender Hast vereinigt, als hätten sie beide Angst vor einer Rückkehr der Attentäter, die ihr Glück fast vernichtet hatten. Kleine Ungeschicklichkeiten - ein unglücklich plazierter Ellbogen oder ein störendes Knie - hatten Kichern und geflüsterte Entschuldigungen ausgelöst. Diese kleinen Mißgeschicke verhinderten die Vollendung, aber irgendwie wurde es gerade dadurch noch intimer. Vollendung wäre die Vereinigung eines Prinzen des Vereinigten Commonwealth mit der Wahrerin der Kurita-Hausehre gewesen. Für ein Liebesspiel im dunklen Schlafzimmer war eine ungeschickte, spielerische und leidenschaftliche Erfahrung sehr viel angemessener. Titel konnten dieses Erlebnis nur stören, und sie fielen von den Liebenden ab, schienen in der Hitze des Augenblicks vergessen wie Oberbett und Laken.
    Seit diesem ersten Mal verbrachten sie die Nacht zusammen, wann immer sie im selben Sonnensystem waren. Aber auch wenn sie die Gesellschaft des anderen zutiefst genossen, wuchs ihre Sehnsucht, beieinander zu sein, doch aus mehr als nur dem Wunsch, die körperlichen Dimensionen der Liebe auszuloten. Einfache Berührungen, mitternächtliche Küsse, geflüsterte Träume, selbst ein Rangeln um die Bettdecke vermittelte ihnen immer neue Einblicke in die tatsächliche Natur des anderen. Die Zeit, die sie außerhalb des Schlafzimmers miteinander zubrachten, weitete diese Erfahrung noch aus.
    Mehr als einmal ertappte Victor sich dabei, etwas zu sagen oder zu tun, was er von seinen Eltern in einem halbprivaten Augenblick abgeschaut hatte. Es überraschte ihn, wieviel der beiden in ihm weiterlebte, und doch sah er auch, wie eigenständig er geworden war. Er entdeckte Gewohnheiten, die er ändern wollte, und arbeitete an sich selbst - Omi und seiner Mission zuliebe.
    Victor blinzelte überrascht, als ihm jemand auf die Schulter schlug und ihn aus seinen Träumen riß. »Tut mir leid, Kai. Hattest du was gesagt?«
    Sein Freund grinste. »Ich hätte es wissen müssen. Den glasigen Blick kenne ich.«
Der Prinz wurde rot. Zum Glück war außer ihm und Kai niemand mehr im Besprechungsraum. »Ist es so schlimm?«
»Beruhige dich. Ich habe schon schlimmere Fälle gesehen.«
Victor sah ihn nachdenklich an. »Habe ich dich nicht in meinem ersten Jahr an der Militärakademie New Avalon selbst dabei erwischt, wie du eine Frau angehimmelt hast?«
»Stimmt. Wendy Sylvester.« Kai nickte. »Sie ist jetzt bei den Davion Heavy Guards.«
Victor überlegte einen Augenblick. »Kommandantin Wendy Karner. Sie hat vor ein paar Jahren geheiratet.«
Kai lachte. »Ja, einen Dichter, ausgerechnet.«
»Das amüsiert dich?«
»Nein, aber es ist eine ungewöhnliche Wahl für sie. Ein Bruch mit der Familientradition, genau wie deine Liebe.« Er zuckte die Schultern, ohne daß sein Lächeln verblaßte. »Ich freue mich ebenso für sie wie für dich.«
»Gut.« Victor runzelte die Stirn und senkte den Blick. »Dann könntest du mir eventuell einen Gefallen tun.«
»Raus damit.«
Victor kaute auf seiner Unterlippe, »Du und Morgan und so ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher