BattleTech 39: Heimatwelten
richtige Ansatz. Ich werde diese Bemühungen unterstützen, aber ich befürchte, der Präzentor Martialum und mein Bruder übersehen in all dem ein paar wichtige Faktoren. Es ist mir unangenehm, das aufzubringen, weil ich weiß, wie wichtig es ist, in dieser Sache eine gemeinsame Front zu bilden. Aber die Tatsache bleibt bestehen, daß es alles schön und gut ist, eine Offensivstrategie zu entwickeln, die beiden dabei aber die Heimatfront aus dem Auge zu verlieren scheinen.«
Morgan zog die Stirne kraus. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir folgen kann.«
»Victor redet von einem Feldzug, der Jahre in Anspruch nehmen wird. Es ist durchaus möglich, daß die Clans - und du, Phelan, solltest das besser wissen als jeder andere - während dieser Zeit auseinanderbrechen und die Kreuzritter plötzlich ihren Versuch, die Innere Sphäre zu erobern, wiederaufnehmen. Während wir versuchen, die Nebelparder aus der Inneren Sphäre zu werfen, könnten die Jadefalken und die Wölfe zuschlagen und die Lyranische Allianz verwüsten.«
Phelan nickte. »Die Möglichkeit besteht. Vlad führt die Wölfe. Ihm ist alles zuzutrauen. Marthe Pryde, die Jadefalken-Khanin, würde sicher liebend gerne Terra erobern. Ich bezweifle, daß es dir gefiele, die Leibeigene eines dieser beiden zu sein.«
»Nein, sicher nicht. Ebensowenig wie mein Volk.« Katrina sah auf ihre Hände. »Deshalb möchte ich, daß du deinen Arc-Royal-Defensivkordon aufrechterhältst. Ich möchte, daß die Kell Hounds und die Wölfe in der Lyranischen Allianz bleiben, wenn der Krieg gegen die Nebelparder beginnt. Ich brauche euch hier, um die Lyranische Allianz zu schützen.«
Morgan schloß für einen Augenblick die Augen, dann schüttelte er den Kopf. »Ich glaube, du hast nicht verstanden, was ich gestern sagte und warum ich mich damals weigerte, dir zu helfen.«
»Nein, ich verstehe dich genau. Ich stimme dir zu!« Katrina setzte sich auf. »Du bist der einzige, dem ich die Sicherheit meines Reiches anvertrauen kann.«
Morgan lächelte gönnerhaft. »Ah ja, aber weißt du, ich bin nicht geneigt, dir zu trauen, Katrina.« »Was?«
»Du hast schon richtig gehört.«
»Warum solltest du mir mißtrauen?«
Morgans Stimme wurde zu einem tiefen Knurren. »Ich hatte in meinem Leben nur selten Anlaß, Mördern zu trauen.«
Katrina riß wütend und schockiert die Augen auf und ihre Kinnlade fiel herab. »Eine Mörderin, ich? Ich habe niemanden ermordet!«
»Deine Unschuldsbeteuerungen sind verschwendete Liebesmüh, Katrina.« Morgan Kell sprang auf, und Katrina zuckte zurück. »Ich weiß, ich weiß, daß Victor deine Mutter nicht umgebracht hat. Kurz vor ihrem Tod hat Melissa mir anvertraut, daß sie ihm angeboten hatte, zu seinen Gunsten zurückzutreten. Er weigerte sich, das anzunehmen. Sie war kein Hindernis auf seinem Weg zur Macht, aber Victor ist ein Hindernis für deine Machtergreifung. Deine Mutter war dir im Weg, und indem du die Schuld für ihren Tod auf deinen Bruder geschoben hast, konntest du seine Position hier an dich reißen.«
Katrina schlug die Hände vors Gesicht, und ihre Schultern bebten, als sie schluchzte: »Wie kannst du so etwas sagen, Morgan? Ich habe meine Mutter geliebt. Ich war dabei, als sie starb. Und ich habe dafür gesorgt, daß du während deiner Genesung hier die bestmögliche Pflege erhalten hast. Während du im Krankenhaus lagst, habe ich dich jeden Tag besucht. Wie hätte ich das tun können, warum hätte ich es tun sollen, wenn ich für deine Verletzungen verantwortlich wäre?«
»Aus Schuldgefühl?« Morgan sah auf sie hinab. »Bei all den Besuchen an meinem Krankenbett hast du mir erzählt, wie sehr dich der Tod meiner Frau und der Verlust meines Arms getroffen hat, aber du hast niemals irgendwelche Trauer über den Tod deiner Mutter gezeigt. Du grämtest dich mehr darüber, daß ich nicht zur Beisetzung kommen konnte, als über die Tatsache ihres Todes.«
»Nein! Ich habe nur versucht, stark zu sein, dir bei deinem Verlust einen Halt zu bieten. Wärst du nicht so schwer verletzt gewesen und hättest du nicht unter Drogen gestanden, so hättest du den Schmerz in meinem Herzen gesehen. Nur weil du ihn nicht gespürt hast, bedeutet das noch nicht, daß er nicht da war.«
»O Katrina, du hast die Rolle der trauernden Tochter wirklich gut gespielt - zu gut. Du hast dem Druck standgehalten wie ein echter Champion, und auch sehr genau darauf geachtet, daß sämtliche Medien der Freien Inneren Sphäre darüber berichten konnten, wie tapfer du
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