Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
dichter an Hinesick heran und senkte die Stimme. »Ich will einen kampferfahrenen Offizier hier auf dem Planeten, mit Befehl über den Ausbildungskader.«
»Warum?« Hinesick hörte die Besorgnis in ihrer Stimme. »Du erwartest doch keine Schwierigkeiten mit den 6. Guards?«
»Erwarten?« Winston schüttelte den Kopf. »Nein, aber Fairfax hatte recht. Ich kann die Sicherheit der Eridani-Angehörigen keinen Außenstehenden überlassen. Ich brauche dich hier vor Ort, um sie zu beschützen, nur für den Fall eines Falles.«
»In Ordnung, General. Und danke.« In Hinesicks Stimme lag ein Hauch von Emotion.
Sie erwiderte seinen Gruß auf den Millimeter genau und grinste ihren alten Freund dabei die ganze Zeit breit an.
Mit einem letzten Blick auf die Mechs der Donegal Guards seufzte Winston noch einmal, drehte sich um und ging hinaus in den stetig fallenden Regen.

7
    Jerseyville, Defiance
Gefechtsregion Point Barrow, Mark Crucis, Vereinigtes Commonwealth
27. Januar 3059, 14:15 Uhr TNZ
    »Unglaublich.« Das einzelne Wort, gehaucht wie ein Fluch, trug mehr Bedeutung in sich als tausend Obszönitäten. »Wie kann irgendwer hier leben?«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, erwiderte der Hafenmeister. »Ich war auf siebzehn Planeten stationiert, seit ich beim Handelsministerium angefangen habe, und das hier ist der bei weitem häßlichste, heißeste, stinkendste, ganz allgemein übelste Posten von allen.«
    Kasugai Hatsumi lachte höflich über den Galgenhumor des Mannes, als er seinen Ausweis wieder entgegennahm. »Und was haben Sie getan, daß Sie in dieses Urlaubsparadies versetzt wurden?«
    »Getan? Ich habe überhaupt nichts getan. Das war das Problem. Ich war auf New Syrtis. Hatte geplant, da zu bleiben, bis ich in Pension gehe. Nur noch zwei Jahre, und dann taucht dieses magere Männlein auf und bietet mir eine halbe Million C-Noten, wenn ich zwei Kisten durch den Zoll schleuse, ohne sie zu inspizieren. Erst hab ich ihn abblitzen lassen. Aber dann fing ich an, mir Gedanken zu machen, verstehen Sie? Ich meine, eine halbe Million. Ich hatte dreiundzwanzig Jahre für Haus Davion Fracht kontrolliert, und was hatte ich vorzuweisen? Ruhestand, eine Pension in Höhe meines halben Gehalts und zweitausend Pfund auf der hohen Kante. Also hab ich mir gedacht, was soll’s? Ich hab die Kisten durchgelassen.«
    Der Zollbeamte schien getrieben, jedem, der zuhören wollte, seine Geschichte zu erzählen.
»Jedenfalls bekam ich das Geld und dachte, damit war alles vergessen. Später habe ich herausgefunden, daß die Kisten voller Gewehre und Bomben für LiaoTerroristen gewesen waren. Als sie damals ‘49 die Mechfabrik in die Luft gejagt haben, gab es eine Untersuchung, und die Zähen Hunde haben den Sprengstoff in mein Revier zurückverfolgt. Irgendwer mußte dafür bezahlen, und mich hat es erwischt. Suspendiert, Bewährung, Degradierung, die ganze Latte. Und dann, als ich versuchte, wieder nach oben zu kommen, haben die Bosse mich hierher abgeschoben. Und hier bleibe ich die nächsten vier Monate über, zwölf Tage, zwei Stunden und fünfzehn Minuten. Danach kann Prinz Victor mir die Füße küssen.«
Hatsumi lachte wieder, um den Schauder zu verbergen, der ihn gepackt hatte. ›Die zähen Hunde‹ war der Spitzname für die Agenten des MI5, der Spionageabwehr des Militärischen Informationsdienstes Haus Davions. Bis jetzt hatten die DavionSicherheitsbeamten es noch nicht geschafft, ein zu enges Netz zu weben, um Hatsumi oder einem seiner Kameraden ein Durchschlüpfen unmöglich zu machen. Aber kein Geheimagent, so fähig und gut ausgebildet er auch war, konnte immer Erfolg haben.
Er hob seine Tasche auf und machte sich auf den Weg zum Hauptausgang des Terminals. Er hatte noch keine drei Schritte zurückgelegt, als der Hafenmeister ihn anrief.
»Sohnemann! Wenn Sie keine Vorliebe für Schwefeloxyde haben, sollten Sie besser eine Atemmaske anlegen.«
Hatsumi grinste verlegen, als er ein hauptsächlich aus Gummi und Metall bestehendes, pyramidenförmiges Gerät aus einer Tasche seiner ausgeblichenen VCS-Feldjacke zog. »Dumm von mir. Danke.«
Der Hafenmeister winkte einmal und widmete sich wieder dem Nachrichtenfax, in dem er schon gelesen hatte, als Hatsumi das Abfertigungsgebäude betrat.
Unmittelbar vor der Schleusentür des Ausgangs wartete eine schlanke Frau im fleckigen Overall und der Leinenjacke einer einfachen Arbeiterin. Nur die leicht orientalischen Züge ihres Gesichts verliehen ihrem Aussehen einen Hauch von Exotik. Unter

Weitere Kostenlose Bücher