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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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freundliche Computerstimme an die Ohren Lieutenant Richard Norgans. »Raketen im Anflug. Ausweichmanöver einleiten.«
Als erfahrener Kampfpilot benötigte Norgan keine derartige Aufforderung. Er hatte die Leuchtspur der Raketen auf der Sichtprojektion schon einen Sekundenbruchteil zuvor bemerkt und stand fast auf dem rechten Ruderpedal. Norgan riß den Steuerknüppel so hart nach rechts und vor, daß er Angst bekam, ihn zu verbiegen. Mit der Linken stieß er den Schubhebel bis zum Anschlag vor, in den Vollschubbereich.
Sein 75-Tonnen-Jäger reagierte sofort und fiel in einer Rolle nach Steuerbord weg.
»Innenhof, Innenhof von Sierra Neun. Ich werde angegriffen!« brüllte Norgan ins Helmmikrofon. Sein verzweifeltes Ausweichmanöver war fast gelungen. Nur drei der zwanzig anfliegenden Raketen schlugen in den Rumpf seines Hammerhai ein. Er zog die Maschine aus der Rolle in eine enge Kehre und richtete die schwere Imperator-Autokanone des Jägers auf den Angreifer aus. Noch war das Ziel außer Reichweite, aber nicht mehr für lange. Noch ein paar Sekunden bei dieser Geschwindigkeit, dann würde er einen Sturm panzerbrechender Explosivgranaten abfeuern, der nahezu jeden Gegner in einer Salve aus dem All fegen konnte.
Leise hörte er durch die Wut über den unprovozierten Angriff das wütende Bellen des Luft/Raumkontrolleurs. Der Fliegerboß schien ihn anzuweisen, den Angriff einzustellen.
Einen kurzen, verwirrten Augenblick lang donnerte Norgan weiter auf den angreifenden Jäger zu. Sein Finger spannte sich um den Feuerknopf.
»Verdammt, Sierra Neun! Ich habe gesagt, Angriff abbrechen! Ihr Ziel ist auf unserer Seite: Ich wiederhole: Ihr Ziel ist auf unserer Seite. Bestätigung!«
Mit einem Kopfschütteln sicherte Norgan die Bordwaffen. »Innenhof von Sierra Neun, bestätigt, Ziel ist eigene Maschine. Ich breche den Angriff ab, aber wenn dieser Hurensohn noch eine verdammte Rakete auf mich abfeuert, blase ich ihn geradewegs zur Hölle!«
Der Fliegerboß antwortete nicht auf Norgans Drohung. Er war zu beschäftigt damit, Unteroffizier Harpool die Leviten zu lesen. »Ich gebe einen Furz darum, was Ihre Sensoren angezeigt haben! Sie haben jede verdammte Gefechtsregel verletzt, die es gibt! Bewegen Sie Ihren Arsch hierher, und das auf der Stelle!«
Harpool versuchte zu protestieren, aber der Boß war nicht in der Stimmung, sich irgendwelche Widerworte gefallen zu lassen. »Ich gebe einen Rattenarsch darum, ob Sie ein Eridani, ein ComGuardist oder der verdammte Tyrann von Muskegon sind. Um ein Rotkatzenhaar hätten sie die schlimmste Prügelei diesseits von Tukayyid ausgelöst. Sie haben Ihren Befehl, Mister, und wenn Sie nicht in spätestens einer halben Stunde in meinem Büro antanzen, können Sie sich glücklich schätzen, wenn ich Sie auch nur daran denken lasse, jemals wieder einen Jäger zu steuern. Ist das verstanden?«
Mit einem angewiderten Schnaufen riß Fregattenkapitän Frank Kazeva sich den Kopfhörer herunter und warf ihn auf die Funkkonsole, ohne auf Harpools mürrische Bestätigung zu warten. »Danny, gib mir die Brücke.«
* * *
    Eine Stunde später standen Harpool und Timmons in starrer Hab-Acht-Stellung im Büro des Fliegerbosses. Kazeva wanderte wütend vor ihnen auf und ab. Auf den harten, geraden Stühlen an einer Seitenwand des Zimmers saßen Generalin Ariana Winston, Kommodore Beresick und Morgan Hasek-Davion. Die Anwesenheit der drei Flaggoffiziere machte den Piloten klar, in was für immensen Schwierigkeiten sie steckten.
    »In Ordnung, Jungs.« Kazevas Stimme war ein drohendes Knurren. »Warum erzählt ihr mich nicht, weshalb ihr auf einen ComGuard-Hammerhai geschossen habt?«
    »Sir. Es war meine Schuld«, setzte Lieutenant Timmons an. »Ich war der Schwarmführer. Ich hätte die Pflicht gehabt, die Art des Kontakts zu überprüfen, bevor wir zum Angriff übergingen.«
    »Das ist Dreck, Lieutenant, und Sie wissen es.« Kazeva blieb sofort stehen, das Gesicht keine zehn Zentimeter vor Timmons. »Dieser Held hier war zu geil darauf, seinen ersten Abschuß zu machen. Habe ich nicht recht, Harpool?«
    »Nein, Sir«, antwortete Igel und wagte es kaum, den Fliegerboß anzusehen. »Der Bordcomputer meldete eine achtzigprozentige Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei den Zielen um Sabutais handelte. Es gab keine IFF-Reaktion, und sie kamen zu schnell näher, als daß wir die Gefahr hätten eingehen können, dem Gegner den ersten Schuß zu überlassen.«
»Also haben Sie die Gefechtsvorschriften

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