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BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Gefechtsvorschriften sein lassen und Ihre eigenen geschrieben, ja?«
    »Also … Nein, Sir. Verstehen Sie …«
»Haben Sie sich überhaupt die Mühe gemacht, die aushängenden Gefechtsvorschriften zu lesen, Mister Harpool? Haben Sie die Vorschrift gelesen, daß Gefechtspatrouillenpiloten im Falle eines unidentifizierten Kontakts vor dem Waffeneinsatz auf jeden Fall eine visuelle Identifizierung durchzuführen haben?«
»Ja, Sir, aber …«
»Was sind Sie, Harpool, ein Verräter oder nur ein Trottel?« Kazeva starrte den jungen Unteroffizier mit einem zu einer Maske der Wut verzerrten Gesicht an. Als er ein paar Sekunden später weitersprach, hatte er seine Gefühle im Griff und seine Stimme klang gelassen. »Sie sind bis auf weiteres vom Flugdienst suspendiert, Gentlemen. In der Zwischenzeit erwarte ich von jedem von ihnen eine handschriftliche Ausführung der aushängenden Gefechtsvorschriften und eine eigenhändige Zeichnung jedes Jäger- und Landungsschiffsmodells in dieser Einsatzgruppe. Wenn Sie damit fertig sind, können Sie mir Ihre eigenhändigen Zeichnungen aller Clan-Omnijägermodelle abliefern. Wenn ich zufriedengestellt bin, daß es keine Wiederholung dieses ›unglücklichen Zwischenfalls‹ geben wird, werde ich es mir möglicherweise, aber auch nur möglicherweise, überlegen, Sie Flaschen wieder in ein Cockpit zu lassen.«
Kazeva drehte sich fragend zu den Flaggoffizieren in seinem Rücken um, mit der wortlosen Frage, ob einer von ihnen noch etwas hinzufügen wollte. Keiner der drei sagte etwas, aber der Fliegerboß wußte, daß Generalin Winston noch ein paar Sonderaufträge für die beiden Piloten in petto haben würde, wenn sie an Bord ihres eigenen Schiffes kamen. »In Ordnung. Geht mir aus den Augen.«
Timmons und Harpool salutierten zackig, drehten in schneller Stampfbewegung um und marschierten ab, dankbar, das Büro verlassen zu dürfen.
Winston schaute auf die geschlossene Luke. Dann stand sie lachend auf und schüttelte den Kopf. »Danke, daß Sie so gnädig mit ihnen waren, Boß.«
»Am liebsten hätte ich es ihnen ganz durchgehen lassen«, entgegnete Kazeva und setzte sich auf eine Ecke des Schreibtischs. »Ein Hammerhai sieht einem Clan -Sabutai verdammt ähnlich, selbst in der Ortung. Etwa dieselbe Größe, dieselbe Masse, beinahe identische Bewaffnung. Und als ich den Wartungsbericht von Sierra Neun bekam, hätte ich es ihnen fast durchgehen lassen. Aber ein kaputter Transponder ist keine Entschuldigung für eine Verletzung der Gefechtsvorschriften.«
Als Sierra Neun auf die Alkmaar zurückgekehrt war, hatten die AsTechs entdeckt, daß der IFFTransponder des Hammerhai nicht funktionierte. Irgendwann nach dem Start war eine Sicherung des relativ empfindlichen Instruments durchgebrannt. Ohne diese elektronische Kennung hatte Schwarm Echo keine Möglichkeit, die unbekannte Ortung anders als durch Sichtkontakt zu identifizieren. In den meisten Fällen war die Identität eines Banditen zu dem Zeitpunkt, an dem eine optische Identifizierung möglich war, längst etabliert, entweder durch Sprechkontakt oder einen Schußwechsel.
»Jedenfalls bin ich froh, daß Sie es ihnen haben durchgehen lassen. Diesmal sind wir noch davongekommen. Beim nächstenmal könnte es soweit kommen, daß ich den ComGuards zwei neue Jäger kaufen muß.«
»Genau das habe ich mir auch gedacht«, grinste der Fliegerboß. »Bloß müßte ich sie kaufen.«
* * *
    Am nächsten Tag, während Timmons und Harpool noch mit ihren Zeichnungen kämpften, rollten die Schiffe der Einsatzgruppe Schlange die Segel ein und sprangen weiter.

18
Süßwasserseebecken, Meribah-System Äußere Peripherie
     
16. November 3059, 08:15 Uhr TNZ
    Kapitänin Helen Lamus’ Blicke zuckten hastig über die verwirrende Ansammlung von Kontrollen, Skalen und Anzeigen vor sich, vom künstlichen Horizont zum Radar-Höhenmesser, zur Sinkgeschwindigkeitsanzeige und wieder zurück. Andere Instrumente teilten ihr mit, daß sie gegen einen relativ milden Seitenwind von fünfzehn km/h und eine etwas höhere Gravitation als Terranorm ankämpfte. Obwohl sie eine erfahrene ComGuard-Pilotin mit über tausend Flugstunden in einem Landungsschiff der Maultier Klasse war, mußte Lamus ab und zu die Kontrollen loslassen, um erst die eine Handfläche und dann die andere am Hosenbein ihres olivgrünen Overalls abzuwischen. Wenn sie die Hände wieder an die Steuerung legte, bildete sich bereits ein neuer Schweißfilm. Ein kugelförmiges Landungsschiff auf einem

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