BattleTech 41: Freigeburt
eingebaut.«
»Genau dazu brauchen wir ihn jetzt. Du solltest an Bord von Böser Bruder II gehen, um Stenis zu beobachten. Ich fühle mich wohler, wenn jemand dabei ist, dem ich vertrauen kann. Sorg dafür, daß Stenis weiß, was er tut, und nicht plötzlich verrückt spielt, was, wie du wohl weißt, jederzeit ohne Vorwarnung passieren kann. Wenn er durchdreht, muß ich es sofort wissen, also laß dich von Geoff in die Leitung schalten, frapos?«
»Pos.«
Peri hätte der alternden Solahma nicht vermitteln können, wie sehr sie die Aussicht erregte, im Cockpit eines der experimentellen FlugMechs mit ins Gefecht zu ziehen, selbst, wenn es nur als Passagier war. Und wenn er versagte, wollte sie mit ihm untergehen.
In der Kanzel von Böser Bruder II erklärte sie Stenis und Geoff kurz ihre Anwesenheit als Beobachterin. Sie erwähnte nicht, was Sentania über Stenis und seine Anfälle gesagt hatte.
»Diese irre Surat, Sentania Buhallin«, murmelte Stenis. »Kann die denn nichts so machen, wie es sich gehört?«
Geoff, der berüchtigt für seine Wortlosigkeit war, mischte sich plötzlich in das Gespräch ein. »Ihr seid verrückt, allesamt. Mit diesen Klapperkästen Mechs herauszufordern. Euch einzubilden, ihr könntet Erfolg haben. Euch überhaupt etwas einzubilden.«
Stenis drehte sich zu ihm um und knurrte: »So spricht kein Krieger. Wir können es schaffen. Wir können siegen. Wir sind Jadefalken.«
Peri war beeindruckt von Stenis’ Durchsetzungsvermögen und der Autorität in seiner Stimme.
»Natürlich können wir siegen«, antwortete Geoff. »Aber ihr seid trotzdem alle verrückt.«
»Schon besser.«
Das Zeichen zum Start kam über die Funkverbindung von Sentania. In Peris Ohren klang sie selbstsicher und kampfbereit. In der Ferne hatten sich auch die Nemesis und der Kriegshammer IIC in Bewegung gesetzt. Sie wirkten wie Giganten. Selbst hoch oben im Cockpit mußte Peri zu ihnen aufsehen.
Geoff könnte recht haben, dachte sie. ›Verrückt‹ scheint den Nagel auf den Kopf zu treffen.
Stenis hatte die Kontrollen sicher im Griff, und Böser Bruder II bewegte sich mit stetigen Schritten vorwärts. Geoff saß an seinem Platz, die Hände an den Kontrollen, bereit zu übernehmen und den FlugMech augenblicklich in die Lüfte zu erheben, wenn das nötig wurde. Peris Hände zuckten nervös, suchten nach etwas, das sie tun konnten.
Die Nemesis und der Kriegshammer IIC kamen näher.
»Die sind wirklich verdammt groß«, murmelte Stenis.
33
Bagera-Wald, Diana
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
9. Mai 3059
Ein gutes Gefühl, wieder in der Kanzel zu sitzen, selbst in einer, die von den Pardern an ihre Vorstellungen angepaßt wurde. Dieser Ortungsschirm ist neu. Gut. Der alte hatte zu viele Macken. Neues Kanzeldach. Ich sehe keine Schrapnellkratzer mehr. Der Steuerknüppel ist zu hoch angebracht, aber er ist leichtgängiger als vorher. Ich werde ein paar Minuten brauchen, um mich an die neue Kontrollkonsole zu gewöhnen. Zu viele Knöpfe, Hebel und Zeug. Weniger ist mehr. Die Parder überladen die Konsolen. Aber eines muß ich ihnen lassen. Sie haben sich sichtlich Mühe bei der Überholung dieser Nemesis gegeben. Hör sich einer das Grollen an, das Geräusch eines einsatzbereiten Mechs: sauber und stetig. Die Kontrollen sind perfekt geschmiert, sie reagieren auf jede Berührung, als wären sie nie für einen anderen Piloten umgestellt worden, irgendeinen Parder. Als erinnerten sie sich an mich. Na schön, Mech, mal sehen, was wir können. Du bist bereit zum Einsatz, bereit, alles niederzuwalzen, was sich uns in den Weg stellt.
Howells Stimme kam über die Funkverbindung. »Sie gestatten uns eine Pause von fünf Minuten, während du deinen Mech überprüfst. Sieh dir nur ihre Maschinen an. FLUMs? Bemitleidenswert. Was glauben sie eigentlich, was sie tun? Vielleicht wollen Sie, daß du ein Nebelparder bleibst, Hengst, und fordern uns deshalb auf derart klägliche Weise heraus. Vielleicht ist es nur eine symbolische Herausforderung. Um irgendein Ritual zu erfüllen, um sagen zu können, daß sie es versucht haben.«
»So etwas würden Jadefalken nicht tun«, antwortete Hengst. »Sie spielen nicht falsch.« Es war ein seltsames Gefühl zu reden, als wäre er kein Jadefalke mehr. »Ich will dir noch etwas sagen, Galaxiscommander.«
»Und was ist das, Hengst?«
»Sie bieten diese Herausforderung an, weil sie keine andere Wahl haben. Falkenhorst ist erstens eine Forschungsstation und hat zweitens in seiner hervorragend
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