BattleTech 41: Freigeburt
Pyramide zu ihm emporstarren. Die ganze Wut, die er über diesen Mann in sich aufgestaut hatte, flutete in ihm hoch. Er mußte ihm das Wesen des Jadefalken beweisen. Hengst hob den reglosen Körper Logans nahezu mühelos über den Kopf und schleuderte ihn nach unten. Der Wurf war so kräftig, daß Logan in einem Bogen durch die Luft segelte, bis er auf halber Höhe auf den Stein schlug und den Rest des Weges bis zum Boden rollte und hüpfte.
Die Hengst verfolgenden Krieger waren nicht in der Lage zu reagieren. Logans Körper traf mehrere von ihnen, und innerhalb kürzester Zeit rollte eine Lawine von Leibern die Pyramidenwand hinab. Unten angekommen erhoben sich die meisten der Krieger wieder, wobei sie sich den einen oder anderen zweifelsohne verletzten Teil ihrer Körper hielten. Alle standen auf, außer Logan, dessen Leib so unnatürlich verdreht war, daß Hengst selbst aus dieser Höhe auf den ersten Blick sah, daß er tot war.
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Paradeplatz, Mons Szabo, Lutera, Diana Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
22. April 3059
Hengst stand breitbeinig auf der Pyramide. Es war eine arrogante, triumphierende Haltung, aber vor allem war es die einzige Möglichkeit für ihn, auf der steilen Schrägwand das Gleichgewicht zu halten. Seine Glieder drohten, ihm den Dienst zu versagen, in seinem Kopf drehte es sich, und er war sich nicht sicher, wie er den Weg die Wand hinab schaffen sollte, die er eben erst so energisch bezwungen hatte.
Für ihn verband sich im Sieg immer eine gewisse Trauer mit dem Gefühl des Jubels. Er hatte bewiesen, daß eine Freigeburt sich durchsetzen konnte, allerdings auf Kosten eines mutigen Lebens. Logan hatte gut gekämpft, und Hengst hätte ihn im Kreis der Gleichen am Boden zurücklassen können. Aber der Rachedurst in ihm war zu stark gewesen.
Von der Herausforderung an war es ein Kampf um Leben oder Tod. Ich konnte Logans Angebot eines Unentschieden nicht annehmen. Ein Unentschieden ist eine Niederlage. Nur der Sieg bringt den Beweis. So ist das Wesen der Clans.
Er war benommen, befürchtete, in Ohnmacht zu fallen. Er schloß einen Moment lang die Augen, bis der Schwächeanfall vorbei war.
Als er sie wieder öffnete, überraschte ihn, was er sah.
Russou Howell stieg mühsam die Schrägwand zu ihm herauf. Bis zu diesem Augenblick hatte Hengst sich nicht klargemacht, wie schwierig der Aufstieg gewesen war. Die Wand war steil, und ohne den Antrieb eines brennenden Haßgefühls, wie es Hengst angeregt hatte, war sie nur unter Schwierigkeiten zu bezwingen.
Hengst fragte sich, was Howell vorhatte. Vielleicht glaubte er, Hengst bestrafen zu können, indem er ihn von der Wand nach unten stieß. Aber statt dessen streckte er die Hand aus, als er nahe genug heran war.
»Du wirst für den Abstieg Hilfe brauchen«, meinte Howell.
Hengst nickte. Er war zu erschöpft, um zu reden. Dieser Russou schien von einem Augenblick zum anderen totale Kehrtwendungen zu vollziehen. Nach all den Foltern, die er für Hengst ersonnen hatte, wollte er ihm jetzt helfen?
»Ich will meine Dankbarkeit beweisen«, sagte Howell.
Hengst riß die Augen auf. »Keine unter den Pardern sonderlich geschätzte Eigenschaft, frapos?« Aber er war zu schwach, um die Worte sarkastisch klingen zu lassen. Hengst erkannte, daß er Howells Hilfe brauchte. Seine Füße schienen an der Wand festgemauert. Er konnte seine Beine nicht nur nicht bewegen, er wollte sie auch nicht bewegen.
Er akzeptierte Howells Unterstützung, und die beiden stiegen langsam den Pyramidenhang hinunter. Howells Schritte waren sicher, Hengsts Schritte alles andere als das.
Der Nebelparder hatte keine Probleme, während des Weges zu reden. »Du hast meine Stellung hier erheblich verbessert, Hengst. Dafür bin ich dankbar. Logan entwickelte sich zum Unruhestifter. Er stellte jede meiner Bewegungen in Frage, und wer weiß, wohin das noch geführt hätte? Wir haben hier auf Diana heutzutage schon genug Arbeit, und ich brauche die Mithilfe meiner Offiziere, nicht ihren Widerstand. Außerdem entspricht es nicht dem ParderWesen, wenn ein Offizier die Entscheidungen seines Vorgesetzten anzweifelt. Möglicherweise hätten meine eigenen Vorgesetzten mir vorgeworfen, seine Störungen zu dulden. Jetzt ist Logan tot, dank dir, und ich kann mich wieder darauf konzentrieren, meinen Truppen Disziplin beizubringen.«
»Es ist mir eine Ehre zu dienen, Galaxiscommander«, murmelte Hengst.
Howell sah zu ihm hinüber, und um seine Mundwinkel spielte ein Lächeln. »Und jetzt bist du
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