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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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wirklich einer von uns, Hengst. Heute hast du es bewiesen. Du hast nicht nur im Kreis der Gleichen mutig gekämpft, du hast uns auch gezeigt, wie sehr du bereits ein wahrer Nebelparder bist, indem du Logan von der Pyramide geworfen hast. Ein Jadefalke hätte seinen Feind innerhalb des Kreises erledigt, ihm vielleicht sogar die Kehle durchgeschnitten. Aber ein Nebelparder-Krieger unterstreicht das Töten mit bravouröser Geste. Ich bin über deine Fortschritte hoch befriedigt.«
Wieder verzichtete Hengst auf eine Antwort, aber Howells Selbstgefälligkeit über seine ›Fortschritte‹ ließ den Wunsch in ihm aufsteigen, dem Nebelparder-Kommandeur ins Gesicht zu spucken.
»Über eines mußt du dir allerdings klar sein, Hengst. Im Kreis der Gleichen hast du verloren.«
»Verloren? Das verstehe ich nicht, Galaxiscommander.«
»Ganz eindeutig. Logan war vielleicht bewußtlos, als du ihn aus dem Kreis getragen hast, aber der Kampf war noch nicht für beendet erklärt worden, und du warst es, der den Kreis verließ, was deine Niederlage bedeutet. Ein Teilnehmer an einem Kreis der Gleichen darf diesen nicht vor dem eindeutigen Ende des Kampfes verlassen. Also hast du verloren. Wie es in der alten Redewendung heißt: Du hast die Schlacht verloren, aber den Krieg gewonnen, etwas in der Art jedenfalls.«
»Bist du sicher, daß du ein Nebelparder bist, Galaxiscommander?« murmelte Hengst. »Du denkst wie ein Wolf.«
Howell lachte. Für Hengsts Ohren war es ein wenig zu laut, beinahe hysterisch. »Hengst, ich bin ein wahrer Nebelparder, aber ich habe mehr gesehen als die meisten anderen.«
Dessen war sich Hengst sicher. Und was es auch gewesen war, es hatte Howell den Verstand gekostet. Er hatte noch nie von einem Nebelparder, einem Jadefalken, einer Stahlviper, einem Wolf - oder irgendeinem anderen Mitglied aller siebzehn Clans gehört, das wie Russou Howell dachte oder handelte.
Als sie den Fuß der Wand erreichten, löste Howell sich von Hengst und befahl den wütenden Kriegern, sich wieder im Großen Saal zu versammeln. Hengst wollte in die entgegengesetzte Richtung, aber Howell rief ihm nach: »Hengst, ich habe dich noch nicht von deinen Pflichten entbunden. Du wirst ebenfalls teilnehmen.«
Im Saal wartete Howell geduldig auf der Bühne, während die Krieger hereinströmten. Ihre wütenden Gespräche füllten den Raum mit einem dumpfen Grollen, das sich überall sonst außer bei den Clans wahrscheinlich in offener Revolte entladen hätte. Er beugte sich hinüber zu Hengst, den er neben sich auf die Bühne geholt hatte, und flüsterte: »Siehst du die Wildheit, die Kraft ihres Zorns? Endlich treffen sie als Einheit zusammen. Ich wußte, daß ich einen Weg finden würde.«
Hengst verzichtete auf einen sarkastischen oder unterwürfigen Kommentar. Das Funkeln in Howells Augen kündete von dessen Erregung. Es schien, als sei der Mann von etwas Irrwitzigem in seinem Innern besessen und nehme die tatsächliche Realität um sich herum gar nicht wahr. Er schien sich jedenfalls nicht bewußt, daß seine Truppen kurz davor standen, ihn auf die Pyramide zu schleppen und in den Tod zu werfen.
Aber noch gehorchten sie ihm, und allmählich füllte sich der Raum. Viele der Parder verzichteten jedoch darauf, sich zu setzen. Sie blieben stehen, ein Zeichen von Ablehnung und fehlendem Respekt.
Wieder schien Howell nichts davon zu bemerken, als er zu reden ansetzte. »Krieger der Galaxis Zeta, Sterncolonel Logan starb nach mutigem Kampf. Er verteidigte, was er als die Ehre der Nebelparder sah, und ich werde dafür sorgen, daß der Kodax seines Erbgutes entsprechend erweitert wird, um die Bedeutung seines letzten Kampfes festzuhalten. Er hatte sich zwar nicht das Recht zur Aufnahme seines genetischen Erbes in unseren heiligen Genfundus erworben, aber ich werde persönlich dafür Sorge tragen, daß seine Asche in den Nährlösungen unserer Zuchtbottiche Verwendung findet. Und sein Gencode wird in unserem Genetischen Archiv eingelagert werden.«
Ehrungen, das ja, dachte Hengst. Aber nur die, die jedem loyalen Krieger zustehen. Nur Feiglinge oder Verbrecher hätten weniger zu erwarten.
Plötzlich erkannte er, was Howell tat. Der Galaxiscommander versuchte, seine Krieger zu beschwichtigen, indem er einen Krieger zu ehren vorgab, der durch den Tod von der Hand eines Freigeborenen aus einem anderen Clan beschämt worden war. Logan hätte keinerlei Ehrung zuteil werden dürfen, aber Howell manipulierte heilige Clan-Gebräuche zu seinem privaten

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