Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
Buhallin.«
»Vertrau mir. Du wirst nicht mehr lange in Lutera bleiben müssen. Ich verspreche es.« Sie wirbelte herum und ging davon. Obwohl ihre Füße bestimmt den Boden berührten, schien es Hengst durch die flüssige Eleganz ihrer Bewegung, als würde sie schweben.
* * *
    Russou Howell rief Hengst am nächsten Morgen in sein Büro. »Das war deine letzte Nacht im Quartier dort oben. Aber das hast du erwartet, frapos?«
»Pos.«
    »Du wirst deinen Platz in der Kriegerkaserne erhalten.«
»Darf ich mich von meinen ehemaligen Kameraden im Kerkerzentrum verabschieden?«
»Nein. Das werde ich nicht zulassen. Sie sind viel zu unbedeutend, um von einem Krieger beachtet zu werden. Du mußt auch ihnen zeigen, daß du jetzt ein Nebelparder-Krieger bist. Sie sind nicht länger deine Kameraden, frapos? FRAPOS?«
»Pos.«
Hengst hatte es nicht sofort bemerkt, aber jetzt sah er, daß Howell betrunken war. Er hatte ihn noch nie so früh am Morgen trinken sehen.
Bevor er Hengst entließ, fragte er: »Nun, Hengst, du bist jetzt einige Stunden ein vollwertiger Nebelparder-Krieger. Was für ein Gefühl ist das bis jetzt?«
»Gefühl?«
»Spürst du den Stolz, die Ehre, die Tradition?«
»Ich kann es noch nicht sagen. Ich glaube schon.«
Howell lächelte. »Das reicht. Manche Dinge brauchen Zeit, frapos?«
»Pos.«
Zum Beispiel, nicht an meinen Worten zu erstikken, an meinen Lügen. Zum Beispiel, sich zu verstellen und damit leben zu lernen. Zum Beispiel, den Drang zu unterdrücken, dich herauszufordern und im Kreis der Gleichen in Stücke zu reißen.
Howell zwinkerte mehrmals, wohl, um gegen die Wirkung des Alkohols anzukämpfen. »Hengst, du bist von deinen Dienstbotenpflichten befreit, da du kein Gefangener mehr bist...«
Jedenfalls nicht diese Art eines Gefangenen.
»... Aber du wirst weiter abends in meinem Quartier erscheinen. Wir werden uns unterhalten, so wie bisher. Die Position eines Kommandeurs ist mit ihren eigenen Härten verbunden. Ich muß die Perspektive behalten ...«
Nüchtern bleiben, willst du sagen.
»...Und ich bin noch nicht damit fertig, dich im Wesen unseres Clans zu unterweisen ...«
Ich habe genug gesehen, vielen Dank.
»... Und du wirst mir helfen, frapos?«
Lügen, Täuschung. Ich kann fast hören, wie Sentania Buhallin mich anfeuert.
Es fiel Hengst schwer, die Lüge auszusprechen. »Pos, ich stehe dir zu Diensten, Galaxiscommander.«
* * *
    Nachdem Hengst fort war, dachte Russou Howell über das nach, was er getan hatte. Er hatte ein Exempel aus Hengst gemacht, aber er hatte den Truppen auch bewiesen, daß er, und nur er, wußte, was für sie und den Rest seiner Einheiten auf Diana das Beste war.
    Es kehrt wieder Ordnung ein. Meine Krieger widersetzen sich nicht mehr so entschieden, das fühle ich. Meine Arbeit geht sauber von der Hand. Ich mag es, wenn die Dinge glatt laufen. Aber was, wenn ...? Vergiß es. Wo habe ich das Glas Bruhaha abgestellt? Hengst hat immer einen feinen Bruhaha gemixt. Der wird mir fehlen. Wo habe ich das Glas hingestellt? Das muß doch hier irgendwo sein ...

25
    Forschungsstation Falkenhorst, Östliche Berge, Diana
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
23. April 3059
    Peri Watson saß auf einer einsamen Klippe, die sie erstiegen hatte, um die FlugMechs besser sehen zu können, die weiter unten getestet wurden. Sie stellte sich vor, wie sie selbst einen der FLUMs steuerte, ein Gedanke, über den sie kurz lachen mußte, dann bildete sie sich ein, in einem normalen BattleMech zu sitzen. Sie träumte nicht oft davon, in einem Mech zu sitzen. Nachdem sie aus dem Kadettentraining geflogen war, hatte sie sich gezwungen, nicht mehr an Kriegerangelegenheiten zu denken. Aber manchmal kehrte die Erinnerung unerwartet zurück.
    Sie würde ihren ersten Tag in einem BattleMechCockpit nie vergessen. Nicht in einem echten Mech, nur einem Cockpitsimulator, der an eine Konstruktwirklichkeit angeschlossen gewesen war. Der Versuch, sich an den Neurohelm zu gewöhnen, die konstanten Datenströme der verschiedenen Anzeigen zu verarbeiten. Sie hatte sich bei dem Test nicht allzu gut bewährt und es gerade mal geschafft, das Computerkonstrukt eines angreifenden Waldwolf um etwas Panzerung zu erleichtern.
    In der nächsten Sekunde war sie von einem Mech aus dem toten Winkel angegriffen und außer Gefecht gesetzt worden, den die Anzeige als eine Nemesis identifiziert hatte. Obwohl das alles nicht mehr als pure Spielerei zwischen gekoppelten Simulatorkanzeln gewesen war, hatte sie an jenem Tag

Weitere Kostenlose Bücher