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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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ebenso wie den Fallschirm. Ein Schlag aufs Bein war das Zeichen, daß alles in Ordnung war. Danach drehten sich alle Soldaten um und wiederholten den Vorgang beim Hintermann.
»Abzählen für Ausrüstungscheck«, bellte Royale.
»Zwanzig okay«, brüllte der letzte Mann in der Reihe so laut er konnte.
»Neunzehn okay.«
»Achtzehn okay.«
Und so ging es weiter, bis schließlich Captain Montjar, der entgegen militärischer Tradition darauf bestanden hatte, als erster zu springen, rief: »Eins okay!«
»Ans Schott.«
Montjar schlurfte vorwärts, während sich das Hangarschott unter hellem, hydraulischem Winseln in die Decke schob. Augenblicklich erfüllte das dumpfe Tosen des Windes den Hangar, der zu gleichen Teilen von der Geschwindigkeit des Landungsschiffes und dem Gewitter gespeist wurde. Die Schottöffnung war zu breit, als daß er wie bei einem Absprung aus einem gewöhnlichen Flugzeug mit ausgestreckten Armen hätte an beiden Seiten den Rahmen fassen können, also legte er die Hände auf die gepanzerten Oberschenkel. Mit gebeugten Knien, die Augen starr in die regendurchtoste Dunkelheit vor sich gerichtet, bot er ein Bild gespannter Bereitschaft. Hinter ihm bewegte sich der Rest des Teams mit schlurfenden Schritten in Position, bereit, sich in die Nacht fallen zu lassen, sobald sie an der Reihe waren.
»Achtung.« Sally Royales Blicke zuckten zwischen dem an der Schottwand montierten Bildschirm, Montjar und den zwei traditionellen Lampen über dem Tor hin und her. Eines der Lichter leuchtete in einem dumpfen Rot, das im spärlich erleuchteten Abwurfhangar deutlich zu sehen war. Das andere blieb standhaft dunkel.
Erst als die Marcinko die Abwurfzone erreichte, flammte es auf, in einem steten, leuchtenden Grün.
»Grünes Licht. Und weg!«
Montjar wartete nicht, bis Royale den Befehl zu Ende brachte. Sobald er das Wort ›Grün‹ hörte, stieß er sich in den stürmischen Nachthimmel Dianas ab.
Im freien Fall auf die Planetenoberfläche verschränkte er die Arme über dem Reserveschirm und zählte laut vor sich hin. »Eintausendeins. Eintausendzwei. Eintausenddrei. Eintausendvier.«
Ein plötzlicher Ruck schien Montjar in der Luft zum Stillstand zu bringen. Er sah hoch und überprüfte den Schirm. Das schwarze Nylondach des Paragliders hatte sich perfekt entfaltet und reduzierte seine Fallgeschwindigkeit auf die vorgeschriebenen sechs Meter in der Sekunde. Ein zweiter Blick bestätigte ihm, daß der Rest des Teams das Landungsschiff verlassen hatte und ebenfalls an korrekt aufbauschenden Fallschirmen dem Boden entgegensank.
Montjar war fast hundert Meter gefallen, bevor sich sein Schirm geöffnet hatte. Bei einer Sprunghöhe von nicht einmal dreihundert Metern blieben ihm nur vierunddreißig Sekunden bis zum Aufprall. Möglicherweise hatte Royale recht: Die Falken konnten das Schiff vielleicht bemerken, aber sie hatten auf keinen Fall genug Zeit, um zu reagieren, bevor die Kommandotruppen am Boden waren.
In der gespenstischen Welt seines Nachtsichtgeräts erschien Montjar der rapide näherkommende Boden als eine höllische Negativlandschaft aus Grün- und Grautönen. Der Boden selbst wirkte wie eine fahlgrüne Ebene, weil er mehr von der Wärme des Tages gespeichert hatte. Die Bäume um die kleine Lichtung, die als Abwurfzone des Fox-Teams ausgewählt worden war, gaben weniger Wärme ab, so daß sie als schwarze Schatten am Rand des Graslands auftauchen. Hier und da waren kleine Büsche oder kühle Felsvorsprünge als dunklere Flecken erkennbar. Je tiefer er kam, desto mehr Einzelheiten erkannte Montjar. Die niedrigen Büsche auf der Lichtung verwandelten sich von dunklen Flecken in erkennbare Blattpflanzen. Er konnte die Wellen im hohen Gras sehen, als der Wind über die Lichtung fegte.
Captain Montjar sah auf den Höhenmesser an seinem Arm. Nur noch zwanzig Meter. Durch langes und intensives Training geschult, zog er den Schirm in den Wind, um seine Fallgeschwindigkeit zu senken und die Wucht des Aufpralls abzuschwächen. Er hob die mechanischen Arme des Krötenpanzers senkrecht über den Kopf und packte die Seile. Montjar zog Füße und Knie zusammen, beugte die letzteren etwas und richtete die Zehen auf den Boden. Er wußte aus dem Training, daß auch die zusätzliche Stärke und Festigkeit eines Krötenanzugs keinen absoluten Schutz vor Verletzungen bei einem Fallschirmabsprung darstellten. Einige Männer hatten sich bei der Erprobung der Anzüge, die er und seine Leute trugen, verletzt. Deshalb bestand er

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