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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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die Tochter meines Vaters, und es würde mir nicht schwerfallen, Gefallen an der Vorstel- lung zu finden, seinen Traum von der Eroberung der Konföderation Capella zu verwirklichen.« Katrina lächelte süß. »Die Wahl liegt bei Ihnen, Sun-Tzu. Zögern Sie nicht zu lange.«
Der Capellaner verneigte sich. »Ich habe alle Hoff- nung, daß Ihre Amtszeit als Erste Lady sich als ebenso lohnend für Sie erweisen wird, wie die meine es für mich war.«
»Oh, da bin ich mir sicher.« Katrina lachte. »Äußerst lohnend.«
29
    Haus Cheng Gong, Konsulat des St. Ives-Paktes, Tharkad City, Tharkad
Distrikt Donegal, Protektorat Donegal,
Vereinigtes Commonwealth
5. November 3061
    Als er sie in dem schweren Ledersessel hinter dem Schreibtisch des Konsuls sitzen sah, wurde Kai zum er- sten Mal klar, daß seine Mutter alt wurde. In ihren grauen Augen brannte noch dasselbe Feuer, und ihr langes schwarzes Haar zeigte keine Spur von Grau, aber ihre Schultern waren sanfter und ihre Bewegun- gen langsamer. Nach dreiundsiebzig Jahren und eini- gen Verletzungen im Mechkampf, nach Brustkrebs und einem Attentatsversuch waren gewisse Verschleißer- scheinungen zu erwarten, aber sie hatte all das bemer- kenswert gut verkraftet.
    Die Unterdrückung ihres Volkes ist es, die sie erledigt. Kai zwang sich zu einem aufmunternden Lächeln und sah hinüber zu ihrem Bruder Tormano. Der war acht Jahre jünger als Candace Liao, wirkte aber wegen der grauen Strähnen in seinem Haar älter. Außerdem hatte er sichtbar zugelegt, auch wenn man ihn immer noch nicht korpulent nennen konnte, und die Mühen seines Lebens hatten ihre Spuren in Form von Falten auf der Stirn, um die Augen und an den Mundwinkeln hin- terlassen. Seine Unterdrückung durch Katherine hat ihn ebenso erledigt.
    Kai beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie ge- stützt. »Ich finde, wir haben Sun-Tzu gestern ein wich- tiges Zugeständnis abgerungen. Er sagt, er habe alle SBVS-Kräfte aus dem Pakt abgezogen.«
    Candace nickte. »Ja, er hat sie durch seine eigenen Truppen ersetzt, und jetzt vergießt er das Blut seiner eigenen Soldaten. Unglücklicherweise vergießen die das Blut unseres Volkes.«
    Tormano lehnte sich zurück. »Zumindest haben das Kombinat und die Republik deinen Antrag unterstützt, Candace.«
    »Stimmt, das läßt ein interessantes Szenario für die heutige Abstimmung über den neuen Ersten Lord er- warten. Ohne Zweifel wird Sun-Tzu deine Herrin vor- schlagen und unterstützen.«
    »Tatsächlich?« Kai runzelte die Stirn. »Katherine hat deinen Antrag unterstützt, und damit schien sie Sun- Tzu zu verärgern.«
    Tormano verzog schwach die Mundwinkel. »Natür- lich hat sie das. Sun-Tzus Truppenabzug war die Mohrübe, die sie mir und deiner Mutter für die Unter- stützung ihrer Kandidatur durch den Pakt gezeigt hat. Die Tatsache, daß Sun-Tzu es vorausgeahnt und die Truppen bereits abgezogen hatte, bedeutet, daß sie uns außer militärischer Unterstützung nichts mehr anzu- bieten hat.«
    Candace legte die Hände flach aneinander. »Damit können wir natürlich nicht rechnen, weil sie sich als die große Friedensstifterin stilisiert. Bis jetzt ist ihr Reich nur gegen die Clans in den Krieg gezogen. Sie hat mir bereits Asyl im Vereinigten Commonwealth angeboten, aber eher würde ich ins Exil nach Arc- Royal fliehen. Da sie uns nichts von Substanz anbieten kann, wird sie Sun-Tzu versprechen, sich in seinen kleinen Krieg nicht einzumischen. Ihr habt es ja ge- stern gehört: nur eine interne politische Angelegenheit der Konföderation Capella.«
    Kai breitete die Hände aus. »Ich kann nicht zulassen, daß Sun-Tzu den Pakt erobert. Sobald wir hier fertig sind, nehme ich die 1. St. Ives-Lanciers, und wir wer- den Sun-Tzu mehr Krieg frei Haus liefern, als ihm lieb ist.«
    »Und du wirst nicht allein stehen, Neffe.« Tormano richtete sich auf. »Nach Abschluß der Konferenz werde ich meine Stellung bei Katrina kündigen und mit der Bewegung Freies Capella aktiv werden. Ich werde mei- nen Sohn mitnehmen. Es wird Zeit, daß sein Leben eine Linie bekommt. Wir haben Möglichkeiten, Sun- Tzu das Leben schwer zu machen. Aber was noch wichtiger ist: Ich kenne Geheimnisse, mit denen ich bei Katrina ansetzen kann. Sie wird uns vielleicht nicht aktiv unterstützen, aber sie wird auch nichts gegen irgendeine Unterstützung unternehmen, die wir aus ihrem Reich erhalten. In der Mark Capella gibt es reichlich Auslandscapellaner, die bereit sind, uns mit Geld und Freiwilligen zu

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