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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Sternenbunds, vollbracht ist, und daß sie das geschafft haben.«
»Das ist gut, und ich bin sicher, dieser Plan wird auf lange Sicht Früchte tragen.« Victor zuckte die Schultern. »Aber betrachten wir einmal ihre Eltern, die Erwachse- nen hier. Sie haben nur eine einzige Art zu Leben ken- nengelernt, und wir haben dieses Leben radikal verän- dert. Jetzt werden sie sich auf eine offenere Wirtschaft einstellen müssen, statt eine Arbeit zu leisten, die in letzter Instanz eine Militärgesellschaft erhält. Manche von ihnen werden sich anpassen, andere können das nicht. Sie werden den Kern eines reaktionären Elements bilden, das sich nach den alten Zeiten und alten Sicher- heiten sehnt. Ich weiß, daß es so ist, weil ich es erlebt habe. Genau diese Einstellung hat es meiner Schwester Katherine ermöglicht, die Lyranische Allianz vom Ver- einigten Commonwealth abzuspalten. Wenn ich recht habe, und wir haben die Spuren des brutalen Krieges aufgeräumt und weggeschlossen, werden sie sich ein- reden, das alles wäre nur eine einmalige Verirrung ge- wesen.« Victor deutete nach Norden. »Dort hinten war- tet der gesamte Fundus des genetischen Materials ihrer Krieger darauf, genutzt zu werden.«
»Wir können ihn nicht zerstören.«
»Ich weiß, und ich gebe Ihnen recht, wir können ihn nicht zerstören, ohne alle anderen Clans gegen uns aufzubringen und ihnen eine neue Entschuldigung für einen Krieg gegen uns zu liefern. Wir werden das Ar- chiv erhalten, und für einige dieser Menschen wird es zu einem Heiligen Gral werden, der die Linderung ihrer Leiden verspricht.«
Paul Masters nickte einer Frau zu, die sich aus einem Fenster lehnte und den beiden Offizieren auf ihrem Weg die Straße entlang zusah. »Ich halte Ihre Einschät- zung dieser Menschen für falsch, Prinz Victor. Wäh- rend Sie unseren Einheiten hier geholfen haben, ihre Stärke wiederaufzubauen und unsere Verwundeten für die Heimreise zu stabilisieren, habe ich eng mit den einfachen Leuten Dianas zusammengearbeitet. Die Wissenschaftler- und Händlerkasten sind sehr fort- schrittlich und haben sich besonders schnell an die Ab- wesenheit der Krieger angepaßt.«
»Eine Revolution bezieht ihre Anhänger nie aus den Reihen der Bessergestellten, Sir Paul. Es kann vorkom- men, daß ein Intellektueller sie anführt, aber es sind die Wünsche der einfachen Leute, die als Triebfeder dienen.«
»Falls Ihr mir die Feststellung gestattet, Hoheit: Das hört sich an, als würden Sie Ihre Bürger als Rivalen um die Macht betrachten.«
Victor lachte. »Kaum. Sie sind meine Stärke, aber Sie wissen so gut wie ich auch, daß sie vom Spiel der Gro- ßen Politik, die den Kurs der Inneren Sphäre bestimmt, kaum berührt werden. Wenn ein Planet den Besitzer wechselt, ist häufig der einzige Unterschied, den seine Bürger bemerken, ein neues Steuerformular oder ein anderes Gesicht auf den Münzen. Ich liebe mein Volk, und genau deshalb bin ich bereit, hier dafür zu sorgen, daß es sicher vor der Bedrohung durch die Clans ist.«
Masters' Augen waren halb geschlossen. »Aber das ist nicht der einzige Grund für Ihre Anwesenheit hier.«
»Nicht?« Victor bückte sich und hob den Ball auf, mit dem die Kinder gespielt hatten. Er warf ihn mit einer leichten Bewegung zurück. »Jetzt muß ich fragen: Wie meinen Sie das?«
»Sie sind ein Krieger. Sie leben, um Krieg zu führen.«
»Autsch.« Der Prinz verzog das Gesicht. »Ich hätte gehofft, die Erfahrung auf Coventry hätte Sie eines anderen belehrt.«
»Meine Ansicht wird mehr davon bestimmt, daß Sie die Taktiken Einsatzgruppe Schlanges gutgeheißen haben.«
»Ah ja, ich verstehe.« Victors blaufleckige graue Augen verengten sich. »Sir Paul, die Ritter der Inneren Sphäre wurden um Sie herum aufgebaut. Sie und Ihre Krieger sehen den Krieg durch die Brille des Ritter- tums. Sie versuchen, sich allzeit so ehrbar zu verhalten wie möglich, zeigen Gnade, wenn man sie darum bittet, und führen auf eine Weise Krieg, die dessen Auswirkungen auf Nichtkrieger so weit wie möglich minimiert.«
»Korrekt.«
»Sie wollen einen sauberen Krieg, aber der Krieg ist nun einmal alles andere als sauber. Es ist eine schöne Vorstellung, daß ein schwer angeschlagener Gegner einsieht, daß er verloren hat, und sich ergibt, damit sie ihm nicht auch noch das Leben nehmen müssen.« Victor schüttelte den Kopf. »Eine hübsche Fantasie, aber wenn überhaupt, dann nehmen sich nur wenige Menschen im Chaos eines Krieges die Zeit, darüber nachzudenken,

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