BattleTech 44: Falke im Aufwind
müssen nur sicherstellen, daß sie keinen Erfolg haben.«
»Wir sind Jadefalken«, erwiderte Samantha. »Das können wir.«
»Aye, Samantha Clees. Die Stahlvipern würden uns morgen aus dem Korridor vertreiben, wenn sie dazu in der Lage wären. So sicher, wie wir dasselbe mit ihnen täten. Aber der Krieg gegen die Innere Sphäre kann jeden Augenblick erneut ausbrechen. Jetzt, da die Sphärer die Nebelparder zerschlagen haben, könnte unser Invasionskorridor ihr nächstes Ziel sein. Selbst Kael Pershaw und seine Agenten in der Clanwache haben es nicht geschafft, die Pläne des Feindes auszukundschaften. Wir wissen nur eines mit Sicherheit, nämlich, daß er hinterhältig ist und wir auf alles vorbereitet sein müssen.«
»Wir können auch nicht sicher vorhersagen, wie die Stahlvipern sich verhalten«, erklärte Samantha. »Sie sind so unberechenbar wie eh und je. Was, wenn sie zur Inneren Sphäre überlaufen, wie die Feiglinge der Novakatzen?«
»Sie sind zu allem fähig, solange es ihren Zwekken dienlich ist. Wir müssen darauf vorbereitet sein, während wir abwarten und sehen, von wo der Wind bläst.«
»Aye«, stimmte Clees zu. »Das macht mich verrückt.«
»Was kann man von den Stahlvipern anderes erwarten? Aber sie müssen derzeit genauso abwarten und beobachten. Sie könnten ebensogut zum Ziel der Inneren Sphäre werden wie wir Jadefalken. In der Zwischenzeit, Samantha Clees, werden wir die anderen wichtigen Aufgaben, die vor uns liegen, nicht aus dem Auge verlieren.«
Die saKhanin nickte. »Aye, der Bedarf an Kriegern und Material, und beides nur von bester Qualität.«
»Ich weiß, du bist der Schreibtischarbeit und Konklavesitzungen müde«, meinte Marthe. »Vielleicht würde es dir gut tun, nach Ironhold zu fliegen, um die Kriegsvorbereitungen zu überwachen. Während deines Aufenthalts könntest du dich auch vergewissern, daß die Ausbildung gestrafft und effizienter gemacht worden ist, wie ich es angeordnet habe. Der Augenblick der Rückkehr in die Innere Sphäre rückt immer näher, und wir brauchen die besten und furchtlosesten Krieger aller Zeiten. Diesmal müssen wir Jadefalken unsere Berufung wahrmachen.«
»Aye, meine Khanin. Der Falke muß bereit sein, seine Krallen geschärft, seine Schwingen gestärkt, sein Blick klar.«
Marthe nickte. »So ist es. Wenn die Stahlvipern einen Kampf wollen, werden sie ihn bekommen, aber zu unseren Bedingungen, frapos?«
»Pos.«
Marthe musterte Samantha einen Augenblick lang. Sie kannte sie durch und durch. »Aber da ist noch etwas, Samantha Clees. Ich spüre, daß dir noch etwas anderes auf die Seele drückt.«
»Aye, Marthe Pryde. Ich bin besorgt wegen dieses Blutnamenstests, den der Stahlvipernkhan benutzt hat, um uns im Konklave zu verspotten. Während ich auf Ironhold bin, möchte ich mich persönlich überzeugen, daß alles den Regeln gemäß abläuft. Die Ereignisse dort könnten Implikationen von überwältigender Tragweite für unseren Clan bedeuten.«
»Ich stimme dir zu, aber ich bin mir nicht sicher, ob es nötig ist...«
Samantha hob die Hand. »Ich kenne die relevanten Berichte«, meinte sie. »Aber in delikaten Umständen wie diesen wird nicht alles schriftlich niedergelegt. Mit deiner Erlaubnis, meine Khanin?«
»Bitte, aber fasse dich kurz.«
Samantha ging auf und ab. Sie hatte die Angewohnheit, hin und her zu wandern, während sie ihre Gedanken sammelte. Marthe setzte sich nicht, sondern lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand, während sie ihr lauschte.
»Diese Falkengarde-Kriegerin, MechKriegerin Diana, wird am Blutrecht teilnehmen. Obwohl sie freigeboren ist, hält sie sich für technisch berechtigt, um einen Blutnamen zu kämpfen, weil sie die Tochter des großen Helden Aidan Pryde ist. Die Mutter...« Samantha Clees mußte sich sichtbar überwinden, diesen Begriff auszusprechen, der ihr wie allen laborgezüchteten Wahrgeborenen äußerst unangenehm war, »... dieser Diana ist ein Mitglied der Wissenschaftlerkaste namens Peri, ursprünglich eine deiner und Aidan Prydes Koschwestern, die aber in der Ausbildung versagt hat. All das ist korrekt so, frapos?«
Samantha hörte auf, durchs Zimmer zu wandern, oder blieb eigentlich nur kurz stehen, aber Marthe bedeutete ihr mit einem Nicken weiterzureden. In Samanthas nüchtern knapper Zusammenfassung klangen die Umstände bizarr.
»Ihr Anspruch begründet sich auf der Tatsache, daß beide Elternteile genmanipulierte Krieger waren. Daher beansprucht sie, genetisch für einen Blutnamen
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