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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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anderen Abfälle waren im schwachen Mondlicht zu erkennen. Alles in allem hielt sich der Unrat zwar in Grenzen, aber er war so ungewöhnlich, daß die Straße trotzdem übersät davon wirkte.
Sie gingen langsam. Leif hatte seine normale Gangart offensichtlich an ihre Geschwindigkeit angepaßt. Bei der Schlägerei hatte sie einen Muskel im Oberschenkel gezerrt, und dadurch kam sie etwas schwerfällig voran.
Leif sah Diana gelegentlich an, hatte aber sichtlich keine Absicht, ein Gespräch zu eröffnen.
Sie kamen an einer Gasse vorbei, und die von dort an ihr Ohr dringenden Geräusche veranlaßten Diana hinüberzusehen, während Leif keinerlei Interesse zeigte. In der Dunkelheit der Gasse paarten sich heftig zwei Personen, von denen sicher mindestens eine der Kriegerkaste angehörte. Beim Anblick des Schattenspiels kam Diana wie immer bei solchen Gelegenheiten der Gedanke, wie seltsam und unkriegerisch die Paarung war, wenn man sie aus der Distanz betrachtete. Und, auch das ein Gedanke, der ihr häufig kam, warum sie so wenig Bedarf danach hatte. Ein Teil ihrer Hemmungen, der gelegentlichen Neigung nachzugeben, stammte aus ihrem Status als Freigeborene, die sich nur schwer einem Wahrgeborenen nähern konnte. Ungeschriebene Regeln hielten Freigeborene davon ab, den ersten Schritt zu tun. Das war Wahrgeborenen vorbehalten. Es war leicht genug für eine Freigeborene, sich mit einem anderen Freigeborenen zu paaren, aber zu Dianas Pech sah sie sich zu sehr weder als Freigeborene noch als Wahrgeborene. Außerdem kamen diese Neigungen nur selten über sie. Sie gingen an der Gasse vorbei, und sie sah zu Leif hinüber. Er lächelte.
»Was grinst du so, Surat?«
Das lächeln verschwand sofort, Wut zuckte in seinen Augen auf, dann wurde seine Miene wieder gelassen. »Nichts weiter«, meinte er. »Ich finde es nur seltsam, in Begleitung einer Kriegerin die Straße hinabzuschlendern, die in wenigen Tagen meine Gegnerin sein könnte.«
»Hast du vor, den Endkampf zu erreichen?«
»Natürlich.«
»Dann werden wir dort aufeinandertreffen. Und ich werde es bedauern, einem feinen Krieger wie dir die Schande antun zu müssen, von einer Freigeborenen besiegt zu werden.«
Ein stechender Schmerz durchfuhr ihr Bein und machte sie stolpern. Eigentlich hätte sie das Bein behandeln lassen müssen, aber irgendwie wollte sie sich noch nicht von diesem Krieger trennen.
»Zuversichtlich bist du«, stellte Leif fest. »Das muß ich dir lassen.«
»Bist du nicht zuversichtlich?«
»Mehr als das. Es wird mir weh tun, dich zu besiegen, aber was sein muß, muß sein.«
Diana lachte und antwortete: »Du gefällst mir, Krieger.«
»Und du mir, Kriegerin.«
Sie spazierten eine Weile weiter und fanden reichlich Gelegenheit, über die Worte des anderen zu lachen. Einmal blieb Leif stehen und hielt Diana ebenfalls an, indem er mit dem Handrücken ihren Oberarm berührte. »Dein Kampf dort hinten, in der Arena. Er war heftig. Ich hätte eingegriffen, um dir zu helfen, aber es war von Beginn an deutlich, daß du die Oberhand hattest. Du bist wirklich zäh.«
Jetzt war es an Diana, die Schultern zu zucken. »Ich hatte eine gute Lehrerin, mit mehr Wut in den Adern, als ein Dutzend von uns je aufbringen könnten. Sterncommander Joanna, vielleicht hast du von ihr gehört?«
»Die Bezwingerin der Schwarzen Witwe, frapos?«
»Pos. Sie ist meine Trainerin für den Blutrechtstest, falls es bei all den Verzögerungen jemals dazu kommt. Jedenfalls ist ihr Training für die Blutnamenskämpfe die Hölle. Ich bin nicht sicher, ob ich es überhaupt noch brauche. Ich habe das Gefühl, schon seit Wochen bereit zu sein.«
Als Diana und Joanna auf Ironhold eingetroffen waren, hatte Diana sich sofort mit zahlreichen Herausforderungen der aufgebrachten Krieger konfrontiert gesehen, die bereits auf dem Planeten waren, Kriegern, in deren Augen die Anwesenheit einer freigeborenen Bewerberin eine tödliche Beleidigung war. Aber das Oberhaupt des Hauses Pryde, Risa Pryde, und die Oberhäupter der anderen Bluthäuser hatten alle offiziellen Ehrenduelle schnell mit dem Argument unterbunden, daß sie zu einem Zeitpunkt, an dem die Clans damit beschäftigt waren, ihre unaufhaltsame Militärmacht wiederaufzubauen, eine unannehmbare Verschwendung darstellten. Nach Aussage Risa Prydes machte der Ausgang des Blutrechts den Wert von Dianas Anspruch ausreichend deutlich. Sie war nicht bereit, irgendwelche unnötigen Verluste hinzunehmen.
Aber auch wenn es keine offiziellen Ehrenduelle gab, kam

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