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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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nervös. Dieses untätige Warten macht mich einfach fertig. Das Warten und Joanna, die mich schindet wie der Teufel.«
Hengst warf Joanna einen kurzen Blick zu und meinte: »Das glaube ich gern.«
Joanna grunzte nur.
»Ravill Pryde ist von der saKhanin zum Oberhaupt Haus Prydes ernannt worden«, meinte sie nach einer langen Pause.
Hengsts Augen weiteten sich. »Ravill Pryde, Hausoberhaupt? Wie... Ich meine, was ist mit Risa Pryde?«
»Sie ist tot. Eines natürlichen Todes gestorben, wenn du dir das vorstellen kannst.«
»Soll das heißen, sie ist einfach gestorben? Einfach so? Nicht in einer Schlacht oder einem Duell oder einem Unfall oder...«
»Einfach nur gestorben. Eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht.«
»Tja, so etwas kommt wohl vor. Aber ich dachte immer, nur Solahmas würden eines natürlichen Todes sterben, und selbst die nur selten.«
»Soweit ich gehört habe, sterben Freigeborene auf natürliche Weise.«
»Ja, natürlich, ich meinte auch nur Krieger.« Hengst schien verwirrt. »Das bedeutet wohl, daß wir einen neuen Krieg brauchen.«
»Gute Idee. Fang einen an, Hengst.«
Joanna, die Risa Pryde etwa so sympathisch gefunden hatte, wie es ihr möglich gewesen war, erinnerte sich daran, wie müde das Hausoberhaupt bei ihrem Besuch auf dem Trainingsfeld gewirkt hatte, und fragte sich, ob das wohl ein Hinweis auf ihr Schicksal gewesen war, sozusagen ein Omen.
Nach einer Weile meinte Hengst: »Dann wird jetzt Ravill Pryde die Blutrechtskämpfe leiten, richtig? Um genau zu sein, er wird Dianas Blutrecht leiten?«
»Stimmt.«
»Schwer zu glauben.«
»Sehr schwer.«
»Hoffentlich ist das kein Omen.«
»Wofür?«
»Weiß ich selber nicht, aber sicher nichts Gutes.«
»Achte auf deine Sprache. Du weißt, wie sehr ich eine nachlässige Ausdrucksweise hasse. Besonders, wenn wir bedroht sind.«
»Bedroht? Wodurch?«
»Ich bin mir nicht sicher. Sieht so aus, als wäre ich es jetzt, die an Omen glaubt.«
Die Nachricht von Risa Prydes Tod verbreitete sich wie ein Lauffeuer über Ironhold. Jadefalken aller Kasten staunten über den natürlichen Tod einer Kriegerin. Der unabwendbare Schluß, der sich ihnen allen aufdrängte, war der, daß ab und zu doch eine Krankheit durch die Vorkehrungen der Clanmedizin drang oder ein Herz einfach stehenblieb, ohne daß eine Waffe im Spiel war. Nomad, der betrunken in einer der Bars des Techvierteis hing, genoß die Ironie dieses Todes. Samantha, die Risa Pryde kaum gekannt hatte, ärgerte sich über die Unannehmlichkeiten, die er mit sich brachte. Auf Strana Metschty stellte Marthe Pryde fest, daß sie sich nicht sonderlich an Risa erinnerte.
Nachdem Samantha sein Quartier verlassen hatte, stellte Ravill Pryde fest, daß ihm dieser Aufstieg bei all seinem Ehrgeiz unangenehm war. Das war keine Ehre, sondern ein Umweg auf seinem Weg nach ganz oben. Wie die saKhanin schon festgestellt hatte, würde er die Aufgabe nicht lange innehaben. Er hoffte inständig, daß sie damit recht hatte.
Aber ungeachtet ihrer gelegentlichen Gedanken an das Ende Risa Prydes kamen alle heil durch den Tag, und am nächsten Morgen dachte kaum noch jemand an sie. Selbst Ravill Pryde war zu beschäftigt, um darüber nachzudenken, wem er es zu verdanken hatte, daß er sich im Sumpf seiner neuen JadefalkenRolle wiederfand.

14
    Wissenschaftliches Forschungs- und Bildungszentrum, Ironhold City, Ironhold
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
19. Februar 3060
    Etienne Balzac wurde nie laut. Als Generalwissenschaftler der Jadefalken hatte er das nicht nötig. Er hatte Untergebene, die das für ihn übernahmen. Als er sich zu Peri Watson hinüberbeugte, fiel ihr ein schwacher chemischer Duft in seinem Atem auf.
    »Diese Kinder sind nicht dein Problem«, sagte er. »Ebensowenig wie irgendein anderes Projekt, dem du nicht zugeteilt bist.«
    Seit sie ihn zuletzt gesehen hatte, war der Mann noch stärker aufgedunsen. Sein Teint war bleicher denn je, möglicherweise, weil er das Wissenschaftliche Forschungs- und Bildungszentrum kaum einmal verließ. Er blieb in seinem Büro und seinem Wohnquartier ganz in der Nähe, und studierte alle laufenden Projekte der Wissenschaftlerkaste, während er nach neuen Möglichkeiten Ausschau hielt, seine Macht zu vergrößern.
    »Bei allem Respekt, Generalwissenschaftler, aber ich halte das durchaus für mein Problem. Das Genmaterial Aidan Prydes darf nicht mißbraucht werden, und ich bin der Meinung...«
    »Das genügt, Peri Watson. Ich weiß wirklich nicht, warum du überall Verschwörungen

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