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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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fand den Thronsaal ihres Verlobten etwas spartanisch, aber das paßte zu Sun-Tzus Persönlichkeit. Alles hier hat seinen Zweck, nichts dient nur der Schau.
    Die Wände dekorierten ein paar kunstvoll ausgeführte einfache Kohlezeichnungen von des Kanzlers eigener Hand. Aber das wußten nur wenige. Eine alte chinesische Rüstung stand in der Nähe der Empore, möglicherweise, um Sun-Tzu an seine asiatische Abstammung zu erinnern. Aus den Nán-Bei-CháoDynastien, hatte er ihr erklärt, als sie die Rüstung einmal bewundert hatte. Natürlich hatte er ihr im Lauf der Jahre eine Menge Dinge erklärt, nicht immer wahrheitsgemäß. Ein dicker roter Teppich zog sich von der Empore zu den in Bronze eingefaßten Türen. Seit seiner Amtszeit als Erster Lord des Sternenbunds war der Läufer mit Goldfäden durchwirkt. Gold, die ausschließlich den alten chinesischen Kaisern vorbehaltene Farbe.
    Der Thron des Himmels selbst war ein atemberaubendes Kunstwerk. Er war komplett handgeschnitzt, aus Mahagoni. Die rotbraune Maserung des Holzes kündete von Kraft und Charakter. Obwohl dieses Versprechen bis zu Sun-Tzu ziemlich einseitig charakterbetont war. Die obere Hälfte der Rückenlehne stellte den chinesischen Tierkreis dar, eine weitere Verbindung zum chinesischen Erbe Haus Liaos und eine Erinnerung an das vielfältige Wesen der Menschheit.
    Und auf dem Thron des Himmels saß Sun-Tzu Liao, Kanzler der Konföderation Capella.
Isis nickte förmlich. Sie hatte von der jüngsten Audienz Talon Zahns und Sascha Wanlis gehört und wollte ihn nicht gegen sich aufbringen. Nicht, daß sie Angst vor ihm gehabt hätte. Isis war in der Lage, hinter seine Abstammung von der wahnsinnigen Romano und deren Maskirovka-Gefährten Tsen Shang zu blicken. Aber sie wollte ihm helfen, und wenn ihr das gelingen sollte, mußte er sie heute als seine Verbündete erkennen und durfte keine Gegnerin in ihr sehen. Er hat so viel erreicht, und gemeinsam können wir noch so viel mehr leisten. Wenn er mir zuhört.
In Sun-Tzus jadegrünen Augen leuchtete Interesse auf, als sie sich näherte, aber natürlich wollte er, daß sie das sah. Traditionsgemäß durfte sie nichts sagen, bis er sie ansprach, und es gehörte reichlich Wagemut dazu, im Palast des Himmels mit Traditionen zu brechen. Aber heute kam es zu keinen Wortgefechten. Sun-Tzu kam ohne Umschweife auf den Punkt zu sprechen, um den ihre Gedanken kreisten, als könne er in ihrem Geist lesen.
»Ich soll mich aus den Chaos-Marken zurückziehen«, erklärte er ohne Vorrede. »Meine Kräfte gegen den Pakt konzentrieren, um diesen Konflikt schnell zu beenden.«
»Ich weiß, Liebster. Ich habe Talon Zahn gesprochen.« Isis achtete darauf, ihre Stimme ruhig und ermutigend zu halten. »Ich wünschte, ich könnte helfen.«
Sun-Tzu nickte. »Hat er dir auch erzählt, daß nach Erkenntnissen der Maskirovka zumindest ein Teil des Widerstands in den Chaos-Marken von BlakesWort-Fraktionen geschürt wird? Zum Teil sogar von konkurrierenden Fraktionen?«
»Ja. Er sagte, man könne nicht sicher sein, wieviel davon bewußt gegen dich gerichtet ist und wieviel nur Nebenwirkung eines Stellvertreterkrieges um die Macht bei Blakes Wort ist.«
Sun-Tzu lehnte sich tiefer in seinen Thron zurück. »Dann sag mir, was ich tun soll, Isis.« Er beobachtete sie aufmerksam. »Deiner Meinung nach?«
Ist das eine neue Prüfung, oder fragt er mich ernsthaft um Rat? So oder so machte es für ihre Antwort keinen Unterschied. »Schließe Frieden mit deiner Tante Candace oder schreibe die ChaosMarken für ein paar weitere Jahre ab.«
»Nach deiner Erfahrung auf Hustaing - kannst du Frieden mit meiner Tante empfehlen? Nach dem Verlust so vieler capellanischer Leben seither?«
Isis hatte keinen Bedarf danach, an die Zeit erinnert zu werden, die sie inmitten der Kämpfe auf Hustaing zugebracht hatte. Mehrmals wäre sie fast in Gefangenschaft geraten oder getötet worden. Außerdem hatte dieser Konflikt die Invasion des Pakts erst möglich gemacht. Aber meine Gefährdung dort hat auch mir neue Türen geöffnet und mir gestattet, aktiver in die Politik der Konföderation einzugreifen. Daher muß ich ihm vernünftige, unvoreingenommene Ratschläge geben. »Es scheint nur diese beiden Möglichkeiten zu geben.«
»Immer nur zwei Möglichkeiten«, gab Sun-Tzu mit harter, gnadenloser Stimme zurück. »Immer existieren nur Kapitulation oder Kompromiß für die Konföderation. Chesterton aufgeben. Tikonov aufgeben. St. Ives aufgeben. Die Konföderation als

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