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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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der Einheit bei der Ausbildung und dem Feinschliff neuer Mitglieder der Jacks freie Hand. Jack war zwar ein guter Kommandeur, aber es gab viele Dinge, die er nur unzureichend beherrschte. Dazu gehörte auch die Ausbildung. Jason saß wartend in dem Gehäuse. Der SIM600 zählte nicht gerade zu den besten und schnellsten Gefechtssimulatoren auf dem Markt, aber offenbar war die Marik-Führung der Meinung, Söldner benötigten nicht mehr. Dann hörte er Karls klare Stimme. »Hauptmann Trunkmann an Schütze Boise. Hören Sie mich, Schütze?«
    »Klar und deutlich, Hauptmann.«
»Schütze, wir befinden uns in feindlichem Gebiet. Ihr Derwisch und mein Feuerfalke wurden von der Einheit getrennt. Unsere beiden Mechs haben mittelmäßige Schäden, die der Simulator gleichmäßig verteilt hat. Unsere Munition neigt sich dem Ende zu. Das Ziel der Simulation ist es, beide Mechs möglichst unversehrt zur Basis zurückzubringen. Leider kennen wir das vor uns liegende Gelände und die Anzahl der Feindverbände nicht. Allerdings kann ich Ihnen sagen, dass die Gesamttonnage der feindlichen Truppen 250 Tonnen nicht übersteigt. So viel konnten wir aus den bisherigen Kämpfen bereits schließen. Unsere Basis liegt im Norden. Alles Weitere, das Sie wissen müssen, wurde bereits in Ihren Gefechtscomputer eingegeben. Noch Fragen?«
»Nein, Hauptmann.«
»Gut, Schütze. Sie führen.«
Dann erschien auf dem Monitor das Schlachtfeld. Die Simulation war stark vereinfacht und den langsamen Eigenschaften des Rechners angepasst. Trotzdem wirkte es auf Jason recht malerisch. Sie befanden sich auf einer Lichtung, um sie herum Wälder. Im Norden machten seine Sensoren und seine Augen in zwei Kilometern Entfernung die Ausläufer eines Gebirgszuges aus. Nur die rauchenden Überreste eines Totschlägers direkt zu seinen Füßen zeugten vom Ernst der Lage. Links von ihm stand der angeschlagene Feuerfalke des Hauptmanns, und ein Blick auf die internen Sensoren sagte ihm, dass sein Derwisch auch nicht besser dastand. Was hatte doch Trunkmann gerade gesagt? Sie führen. Na ja, wenn der Hauptmann das schon sagte...
»Boise an Trunkmann. Empfangen Sie Feindsignale?«
»Nein. Nichts.«
»Meinen Angaben zufolge liegt unsere Basis etwa nordöstlich unserer Position. Ab nach Hause mit uns! Folgen Sie mir.«
Jason steuerte seinen Derwisch mit direktem Kurs auf die Basis zu. Die Wahl, voranzugehen, hatte den einfachen Grund, dass sein Mech noch nicht so lädiert war wie der Feuerfalke. Er würde einen unerwarteten Treffer vermutlich etwas leichter wegstekken. Jason bahnte sich den Weg durch das Unterholz. Er vermied den Einsatz der Sprungdüsen. So deutlich wollte er seinen Gegnern dann doch nicht zeigen, dass sie hier waren...
Noch fünfhundert Meter bis zum Gebirge. Bisher waren sie auf nichts gestoßen, das feindlich aussah. Jason ging sehr vorsichtig zu Werke und hielt sich strikt an die Funkstille, die für solche Situationen vorgesehen war. Er zeigte sich sehr talentiert darin, alleine durch Gesten seines Mechs Kommandos an seinen Hauptmann weiterzugeben. Allerdings war das Tempo, in dem sie vorankamen, weniger beispielhaft...
Jason stoppte mitten in der Bewegung. Sein Derwisch hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, aber er konnte das Gewicht seines Mechs verlagern und hielt sich weiterhin aufrecht. Welchen Mech er gegen sich hatte, wusste er nicht, aber seine Augen hatten ihn sicher nicht getäuscht. Da draußen war etwas. Jetzt war es links von ihm, wie ihm die Sensoren verrieten. Und das war das nächste Rätsel: Warum zeigten seine Sensoren jetzt etwas an, hatten es aber vorher nicht getan? Ein kurzer Blick aus dem Cockpit klärte ihn auf: Die zerrissenen Überreste eines Tarnnetzes hingen baumelnd in den Ästen. Die verfluchten Tarnnetze machten jede noch so gute Sensorenanlage unwirksam. Wie viele Mechs waren in diesem Wald wohl noch unentdeckt geblieben?
Jason fragte sich, warum der andere nicht schoss. Seit er ihn bemerkt hatte, waren zwar nur wenige Augenblicke vergangen, aber jeder MechKrieger wusste um die Bedeutung des Uberraschungseffektes. Der fremde Feind hätte ihn bereits in Stücke reißen können. Jason reagierte sofort und drehte seinen Torso in die Richtung, in der er seinen Gegenspieler vermutete. Er wartete nicht, bis sein Gegner zum Zug kam, sondern deckte das Feld links von ihm mit seinen beiden LSR-Werfern ein. Dass die Raketen auf die Distanz von ungefähr fünfzig Metern tödlich wirken konnten, aber auf diese Weite falsch

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