BattleTech 52: Phoenix
Land's End zu stürmen. Die Sache ging total in die Hose. Die Jadefalken haben uns vollkommen auseinander genommen. Es gab keine Überlebenden. Allerdings konnte man uns noch Daten übertragen, die belegen, dass ihr nächster Angriff bei Firepass stattfinden wird. Dummerweise sind wir nicht in der Lage, stärkere Verbände abzuziehen, um den Angriff abzufangen. Die Führung will die Clans nun mit einem kleinen Verband vor Firepass in einem Hinterhalt zurückschlagen... Wir bräuchten Freiwillige...«
»Wie viele Jadefalken werden es sein?«, fragte Jason.
»Vermutlich zwei Sterne.«
Lia grinste vergnügt. »Ich bin dabei.«
Praktisch im selben Moment hob Jason seine Hand, genauso wie die VSDK, Raymond Allison, der ComGuard, der neugierige VCS-Offizier und der junge Außenweltler. Temmler betrachtete die zusammengewürfelte Truppe neugierig. »Ich hoffe, Sie alle wissen, worauf Sie sich da einlassen. Ich hoffe auch, ihre Mechs eignen sich für einen Hinterhalt. Wer übernimmt das Kommando?«
Lias Blick traf sich mit dem des VCS-Offiziers. Der Offizier meinte: »Haben Sie Erfahrung mit Hinterhalten?«
»Ziemlich viel sogar. Aber wenn Sie wollen...«
»Nein, nein. Ich überlasse Ihnen gerne diesen Job.«
Temmler nickte. »In Ordnung, Hauptmann Potter. Ich informiere dann Ihre Einheiten. Sie werden sofort starten. Die Informationen, die Sie benötigen, werden in Ihre Mechs überspielt.«
Lhiannon betrachtete im Licht der wenigen Scheinwerfer ihre neue Truppe. Jason führte einen Starslayer, einen relativ neuen BattleMech, Ray einen Raijin, ein Typ, der die Reihen der ComGuards nach Tukayyid wieder auffüllen sollte. Die Draconierin steuerte einen Raptor, einen der wenigen OmniMechs der Inneren Sphäre. Der VCS-Offizier steuerte einen Ostroc, der Außenweltler einen Kommando und sie selber einen nagelneuen Tomahawk. Ob sie damit eine Chance gegen zwei Sterne haben würde, bezweifelte sie ernsthaft. Andererseits waren es alles fähige und entschlossene Piloten... na ja, auf den Außenweltler musste sie aufpassen. Nach zwei Stunden hatten sie ihre Position erreicht, und Lhiannon wies sie in ihre Positionen ein.
Danach gab es nur noch das Warten auf den Feind. Lhiannon aktivierte ihr Kom-System. »Okay, GAZ voraussichtlich im Morgengrauen, was meint ihr?«
Die Draconierin meldete sich. »Schätze ich auch. Haben bisher immer im Morgengrauen angegriffen.«
»Die haben sicher 'ne Vorliebe für Morgengrauen... Wie heißt du eigentlich?«
»Tomoe Ninjo.«
»Nomen est omen?«, fragte Lia neugierig. Sie hatte in ihrem Leben einige japanische Wörter aufgeschnappt, und ihren Kenntnissen zufolge bedeutete ›Ninjo‹ Mitgefühl.
»Keine Angst. Wenn es gegen die Clans geht, dann kann ich ziemlich gewalttätig sein.«
Lia lächelte leise. »Das glaube ich gerne. Und Sie, Mr. VCS?«
»Heinrich Landser«, meldete sich der VCSOffizier. »Übrigens, ich würde noch ganz gerne das Ende Ihrer Geschichte hören. Ich bezweifle, dass die Clans die Frequenz unseres Kom-Systems kennen. Das Überraschungsmoment können wir also kaum verlieren.«
Lia seufzte. »Na, von mir aus... also, wo war ich?«
Der Außenweltler schaltete sich ein. »Die Elsies waren gerade mit den 10. Skye Rangers auf Amity gelandet.«
»Ach ja. Also, jetzt begann die Tragödie erst so richtig. Alles, was ich vorher erzählt habe, war nichts im Vergleich zu dem, was uns jetzt erwartete... Nun, der nächste Tag verging ruhig. Wir erholten uns recht gut, und die Stimmung war ziemlich ausgelassen. Bis uns Hauptmann Anderson am Abend zusammenrief...«
6
Oxbridge, Amity Liga Freier Welten
9. Januar 3033 »Und was bedeutet das?«, fragte Jason Boise.
Jack spießte ihn mit seinen Blicken auf. »Ich dachte, du wolltest kämpfen. Jetzt darfst du gegen echte Experten antreten.«
Anastasia Schmelzer schaltete sich ein. »Wie hoch stehen unsere Chancen, Kommandant?«
»Seit wann fragt ein guter Soldat nach seinen Chancen? Er sollte sie verbessern und nicht akzeptieren, Schütze Schmelzer.«
»Also so schlecht!«, maulte Anastasia und rang Jack damit ein Lächeln ab.
»Na ja, Anastasia, Sie kennen das doch. Wir kommen nur gegen stärkere Trupps zum Einsatz.«
»Ein Wunder, dass ich noch lebe«, flüsterte sie.
Adrian Butcher, der Pilot des Paladin, lächelte sie kalt an. »Könnte sich aber schnell ändern.«
Sie wandten sich wieder ihrem Kommandanten zu, der sich räusperte und dann fortfuhr. »In Ordnung, der Schneesturm gibt uns noch einen Tag Verschnaufpause. Dann werden wir
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