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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Heid
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muss man einen herrlichen Blick haben, oder?«
Jason stockte der Atem. »Ja, aber die Hänge sind um die Jahreszeit total vereist. Da kommen wir nicht rauf.«
»Stellen Sie sich nicht so an, Schütze. Wir haben einen Auftrag zu erfüllen.«
Jason seufzte. Sie hatte ja Recht. Von den Hochplateaus der Sheridan-Kette konnte man bei guten Wetterbedingungen, so wie heute, ein- bis zweihundert Kilometer weit sehen. Die Frage war nur, ob sie hinaufkommen würden. Mit einem BattleMech einen Berg zu ersteigen war ohnehin schon schwer genug - selbst mit Sprungdüsen -, aber einen Gletscher zu ersteigen würde hundertprozentig zu einer riskanten Rutschpartie werden.
Er funkte Lhiannon an: »Okay, wenn Sie unbedingt wollen, Oberleutnant. Aber ich habe Sie gewarnt!«
Als Antwort bekam er nur ihr spöttisches Lachen zu hören. »Natürlich, Schütze. Folgen Sie mir einfach, und tun Sie genau, was ich tue.«
Sie wendete ihren Mech und erhöhte die Geschwindigkeit. Jason konnte ihr nur mit Mühe folgen, erreichte aber nach zehn Minuten die Ausläufer der Sheridans. Lhiannon hatte etwas vorgelegt und wartete bereits seit zwei Minuten auf Jason. So wie er den Leutnant bisher in ihrem Mech erlebt hatte, erwartete er eine Rüge, da er das Tempo nicht hatte halten können. Doch er täuschte sich.
Lhiannon kommentierte seine Aktion nicht, sondern ihre Valkyrie sprang sofort auf einen Felsvorsprung, ungefähr hundert Meter über ihnen. Trotz des Gletschereises landete sie absolut sicher.
Jasons Derwisch war nicht ganz so sicher, aber das Springen war hier auch nicht einmal das größte Problem. Das war das Laufen. Und dabei zeigte sogar die Valkyrie Unsicherheiten, doch sie erreichten nach einer guten halben Stunde langsamen Gehens mehr oder weniger sturzfrei das Massiv. Dann meldete sich Lhiannon. »Okay, Schütze, von jetzt an setzen wir hauptsächlich die Sprungdüsen ein.«
»Von mir aus. Aber ich bringe mich noch in eine bessere Position...«
Sein Derwisch bewegte sich weiter nach vorne. Jason hielt ihre jetzige Position für einen Sprung zu riskant. Er bewegte sich langsam weiter, als Lhiannons Schrei ihn stoppte. »Halt!!!«
Er hielt in der Bewegung inne und setzte seinen Fuß wieder zurück. »Warum, was ist, Oberleutnant? Hier können wir nicht springen.«
Lhiannon schnaubte vor Wut. »Verdammt, Schütze, riskieren Sie mal einen Blick auf Ihre tektonischen Sensoren. Das Schneefeld vor Ihnen ist eine Eisbrücke. Wenn Sie da drauftreten, kann ich tausend Meter unter uns nur noch Ihre Überreste aufsammeln.«
Lia hörte keine Reaktion. Sie knurrte ihn an. »Zum Teufel, Schütze, sind Sie vollkommen blöde? Achten Sie gefälligst mehr auf die Kleinigkeiten. Das ist auf Amity wichtiger als die Fähigkeiten als Schütze.«
Jetzt hörte sie ihn murmeln: »Es tut mir Leid, Oberleutnant...«
»Das sollte es auch! Ich werde das Hauptmann Anderson melden müssen. Und jetzt springen Sie!«
»Oberleutnant! Ich habe keine tektonischen Sensoren«, stieß Jason leise hervor. Lhiannon starrte einige Sekunden ungläubig auf ihre Anzeigen. »Wie meinen Sie das, Schütze? Sind Ihre Sensoren inaktiv?«
»Ich hatte nie tektonische Sensoren. Man hat nie solche Sensoren in meinen Mech installiert«, erklärte er.
Lia seufzte. »Und warum erfahre ich das erst jetzt?«
»Tektonische Sensoren sind nicht Standard. Ich wusste nicht, dass man sie in dieser Kompanie braucht. Entschuldigung.«
Lia lächelte und sagte etwas milder: »Na, schon gut, Jason. Du bist erst neulich zur Einheit gekommen. Wir werden gleich nach diesem Einsatz einen Sensorensatz einbauen. Aber ich hätte erwartet, dass die Marik-Streitkräfte auf Amity tektonische Sensoren verwenden... Na ja, also springen Sie, Schütze! Ich werde die Bodenabtastung für uns beide machen!«
Nach einer Stunde hatten sie das erste Hochplateau der Sheridan-Kette erreicht. Rechts von ihnen zog sich das ungewöhnliche Gebirge gut fünfhundert Kilometer weit hin. Die Sicht war hervorragend, und Lia hätte nichts lieber getan, als mit ihrem Fernglas jeden einzelnen dieser Gipfel zu betrachten. Dummerweise hatte sie einen Auftrag, und sie wandte sich der weiten, weissen Ebene zu. Dann stieg sie mit ihrem Fernglas und ihrer schützenden Sonnenbrille aus der Cockpitluke, lehnte sich zurück und suchte die Schneesteppe ab. Jason zog sein Cockpit vor. Nach einer halben Stunde lachte Lia grimmig auf, schlüpfte wieder in ihren Mech und kontaktierte Jason. »Schütze, schauen Sie mal in Sektor... warten Sie... Sektor

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