BattleTech 52: Phoenix
immer fassungsloser.
Jason hatte sie inzwischen erreicht und hätte sich beinahe übergeben müssen, als er Lhiannon sah. Ihr Gesicht war blutüberströmt. Er war sich absolut sicher, dass es schlimmer aussah als es war, aber Jason wurde in diesem Augenblick klar, dass er das Gesicht des Krieges vor sich hatte. Er würde sich daran gewöhnen müssen...
Bevor Viewman Lhiannon wegbringen konnte, flüsterte Jack ihr noch zu: »Zum Teufel, Mädchen, ich hab dich mit Boise zusammengesteckt, damit du auf ihn aufpasst und nicht er auf dich.«
Lhiannon lächelte schüchtern zurück. »Ich glaube, du hast dich wieder mal in einem Rekruten getäuscht, Jacko.«
Jack fing sich jetzt einen bösen Blick von Viewman ein, der seine Patientin so schnell wie möglich in seine kleine Station bringen wollte. Nachdem sie weggegangen waren, musterte Jack Jason eiskalt. Parkhofer hielt sich jetzt vornehm zurück.
Jason seufzte kopfschüttelnd. Was hatte er jetzt schon wieder falsch gemacht?
Für einige Sekunden Stille. Jacks eiskalter Blick veränderte sich in Sekundenschnelle zu einem freundlichen Lächeln und er meinte entgegenkommend: »Ich habe zwar nicht alles mitbekommen, Schütze Boise, aber so wie ich das bisher sehe, haben Sie heute für die Mad Jumpin' Jacks würdig gekämpft. Ich würde gerne die ganze Geschichte hören.«
»Sie werden den Bericht in einer Stunde bekommen, Kommandant«, antwortete Jason verlegen.
Jack schüttelte den Kopf. »Den können Sie morgen immer noch schreiben. Ich würde das jetzt gerne von Ihnen selber hören.«
Jason blickte seinen Kommandanten überrascht an und nickte dann. »In Ordnung, Kommandant, ich gehe nur noch schnell unter die Dusche.«
»Von mir aus. Kommen Sie dann in mein Büro.«
Jason wandte sich noch an Parkhofer. »Sie haben doch meinen Mech drei Tage lang getestet.«
Julian nickte. »Die gesamte TechCrew, warum?«
Auch Jack sah Jason neugierig an. Jason fuhr verärgert fort: »Und Ihnen ist nicht aufgefallen, dass in meinen Derwisch keine tektonischen Sensoren eingebaut sind?«
Julian starrte ihn perplex an und wollte etwas erwidern, als Jack dazwischenfuhr: »Sie befanden sich auf einer Scoutmission auf Amity ohne tektonische Sensoren??«
»Ja. Und es wäre beinahe schief gegangen.«
Jack wandte sich wütend an Parkhofer. »Tech Parkhofer, Sie werden einen Sensorensatz noch heute einbauen. Verstanden?«
Parkhofer nickte und verschwand. Jack zog sich mit einem Lächeln ebenfalls zurück.
Jason war alleine. Er nutzte die Verschnaufpause zu einem müden Seufzer und ließ sich müde auf den Boden fallen. Keine Sekunde war vergangen, da hörte er bereits ein verächtliches Lachen. Es kam von einem der Mechs. Von dem Panther. Donna arbeitete dort an einer weggeschmolzenen Panzerplatte.
»Caramba! Soldat, steh auf und lieg hier nicht faul in der Sonne!«
Jason würdigte sie nur eines kurzen, herablassenden Blickes. Donna lachte auf und fragte: »Der erste Einsatz war wohl anstrengend?«
»Worauf du wetten kannst«, rief Jason ihr zu.
»Ich hab schon von dem Chippewa gehört. Ihr habt euch richtig gut angestellt. Was hast du zu diesem Erfolg eigentlich beigetragen?«
Jason musterte sie neugierig. Sie schien wirklich interessiert zu sein.
»Na ja...« Jason grinste sie an. »Ich hab ihn abgelenkt, und sie hat den Hund geröstet.«
»Richtiges Teamwork! Du darfst stolz auf dich sein, Soldat.«
»Danke, danke... Was ist mit deinem Panther passiert?«
»Ich und Anastasia hatten kurz nach euch Feindkontakt. Wir sind im Sektor 47 auf zwei Cicadas gestoßen. Eine haben wir zerlegt, aber die andere hat sich verzogen.«
»Offenbar haben sich die Elsies gewehrt.«
»Caramba! Es ist nicht die Bewaffnung, sondern die Schnelligkeit, die eine Cicada so gefährlich macht. Aber wir haben sie trotzdem eingeseift.«
Donna lachte hämisch. Auf einmal erhob sich ein wütender Aufschrei, und Anastasias Stimme war zu hören. »Ja, ja, lach nur, du dumme Gans! Dir haben sie deinen Mech ja auch nicht zerschossen!«
Jason sah sie auf ihrer Wespe arbeiten. Offenbar hatte es die Wespe wesentlich härter als den Panther erwischt. Die Panzerung wies überall schwere Schäden auf. Die Cicadas hatten sie wahrscheinlich als das leichtere Ziel betrachtet und sich ganz auf die Wespe gestürzt. Jason musste schmunzeln. Anastasia war wirklich sauer. Er grinste Donna noch einmal an. »Hey, Donna, du hast doch diesen langen Namen.«
Donna blähte sich auf. »Ja! Donna Luisa Malaga di Sierra!«
»Wie viel an diesem Namen
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