BattleTech 52: Phoenix
haben.«
»Was ist mit Helen? Ist sie in Ordnung?«
»Deiner Kusine geht es soweit ganz gut. Sie hat zwar einige Schrammen abbekommen, ist aber auf dem Weg der Besserung.«
Jason ließ sich befreit in den Sitz fallen. »Das war es, was ich hören wollte! Wo seid ihr eigentlich? Freewheel werdet ihr nicht mehr benutzen können.«
»Wir sind bei den Lanciers. LeFranc hat mir ein kleines Büro bereitgestellt, von dem aus ich die Verwaltungsangelegenheiten regeln kann.«
Jason nickte. »Ja, das ist das Vernünftigste, das ihr tun konntet. Bei dem alten Raubein seid ihr sicher.«
Tores sah sich kurz um und fragte leise: »Und wie läuft es bei dir, Jason? Wie findest du deine neue Einheit?«
»Die Jacks? Genau das, was mir vorschwebte! Glaub mir, das sind die besten Kämpfer, die momentan auf Amity stehen.«
»Natürlich sind sie das. Wie haben sie dich eigentlich aufgenommen?«
»Na ja, zuerst gab's einige Probleme, aber das hat sich schnell gelegt. Ich glaube, sie respektieren mich jetzt.«
Tores fragte verblüfft: »Jetzt schon? Anderson ist doch ziemlich zurückhaltend, was Rekruten betrifft.«
»Ja, aber nach dieser Scoutmission...«
»Er hat dich schon rausgeschickt??«
»Ja, natürlich.« Jason richtete sich stolz auf. »Ich habe zusammen mit Oberleutnant Potter die Elsies als Erste entdeckt. Ohne uns beide hätten sie leichtes Spiel gehabt.«
»Bist du verletzt?«
»Tores! Ich bin ein voll ausgebildeter MechKrieger. Und ich bin 19. Ich weiß, was ich tue... Nein, ich bin nicht verletzt.«
»Das stimmt sicherlich alles, aber...« Seine Stimme wurde gefährlich leise. »Vielleicht bekommen die Jacks in nächster Zeit einige sehr gefährliche Aufträge. Die Skye Ranger sind nicht gerade ungefährlich. Vielleicht kommt es auch zu unvorhergesehenen Grenzsituationen ... Ich hoffe, du bist klug genug, um dich auch abzusichern.«
Jason schüttelte verwirrt den Kopf. »Was meinst du damit, Tores? Ich tue das, was mein Kommandant befiehlt. Jack tut schon das Richtige.«
Thornten erklärte lauernd: »Wenn die Zeit kommt, dann wirst du meine Worte schon verstehen. Ich hoffe es zumindest für dich... Aber jetzt muss ich aufhören. Die liebe Arbeit ruft.«
»Okay. Sei vorsichtig, Tores. Und grüße Helen von mir.«
Tores nickte und schaltete ab.
9
Marik-HQ, Amity Liga Freier Welten
12. Januar 3033
Leutenient-Kolonel LeFranc starrte verärgert aus dem Fenster. Der Blizzard machte seinen gesamten Angriffsplan zunichte. Er hatte vor zehn Minuten angefangen und fegte langsam, aber zerstörerisch über den Kontinent. Manchmal fragte er sich, warum Menschen Planeten wie Amity besiedelt hatten. Er persönlich bevorzugte warme Planeten mit mindestens einer Sonne, viel Strand und verführerisch lauen Nächten. Soweit er wusste, verfügte die gute alte Erde über einige solcher Orte. Ansonsten gab es nur wenige Orte im bekannten Universum, die LeFranc sympathisch waren. Amity gehörte eindeutig nicht dazu. Aber nicht nur wegen des Wetters. Auch Tores Thornten war alles andere als angenehm...
Die Tür öffnete sich quietschend, und Thornten trat ein. LeFranc grinste. Wenn man an den Teufel dachte, dann kam er für gewöhnlich auch...
LeFranc salutierte. »Ich war gerade dabei, den Angriff abzusagen, Mr. Thornten.«
Thornten nickte mit einem maliziösen Lächeln. »Ist Ihnen eigentlich bekannt, dass ich schon gestern von diesem Blizzard gewusst habe?«
LeFranc antwortete nicht. Aber er verspürte auf einmal das dringende Bedürfnis zuzuschlagen. Thornten fuhr in einem gefährlichen Ton fort: »Und wussten Sie auch, dass die Funkverbindung mit den Mad Jumpin' Jacks zusammengebrochen ist?«
LeFranc nickte wie versteinert. Er glaubte zu verstehen, was Thornten sagen wollte. Allerdings ging das schon fast über sein Fassungsvermögen. »Die Jacks werden also ohne unsere Unterstützung angreifen?«
»Ganz genau.« Seine Augen verrieten Schadenfreude. »Welche Chancen geben Sie ihnen?«
LeFranc schüttelte den Kopf. »Hören Sie, Mr. Thornten, Ihr Sohn ist auch mit dabei. Er wird genauso sterben wie alle anderen.«
»Ich habe ihn bereits gewarnt. Er wird meinen Plan durchschauen und sich retten. Er ist klug.«
»Ja, das ist er... und sehr loyal seinem kommandierenden Offizier gegenüber.«
»Natürlich. Aber er ist immer noch ein Silberfalke. Vergessen Sie das nie. Und Anderson ist lediglich ein Söldner. Jasons Loyalität gilt allein den Silberfalken.«
»Ich hoffe für Sie, dass Sie sich nicht täuschen.«
Thornten zuckte die
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