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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
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stoppen.
Traurig und zugleich - trotz allen Widerwillens - entschlossen, stand Jake auf und sog die Nachtluft tief in die Lunge, während er ein letztes Mal die seltsamen Dekorationen und Kostüme anschaute. Was für ein makaberes Fest dies auch immer war, es gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht.

29
    Hauptquartier des 140. Kampf Sternhaufens, New Denver, Predlitz
Geisterbären-Dominium
17. November 3063
    Jakes Ehrgeiz, Karriere zu machen, hatte ihn die weniger ruhmreichen Pflichten, die mit hohen Posten verbunden waren, übersehen lassen. Als ranghöchster Offizier auf Predlitz fiel es ihm zu, tägliche, wöchentliche und monatliche Berichte über alles von Gefechtsbereitschaft bis zu Materialanforderungen zu bearbeiten. Doch in letzter Zeit begrüßte er diese Arbeit beinahe. Sie lenkte ihn von den Gedanken an Litas Verrat ab, die ihn seit zwei Wochen nicht mehr losließen. Gemeinsam mit Ben hatte er sie genau im Auge behalten, aber es hatte sich nichts Neues ergeben.
    An diesem Abend drängten sich die Gedanken an Lita wie so oft in den Stumpfsinn des Ausfüllens von Formularen. Da er sich auf keines von beiden genügend konzentrieren konnte, entschied er, eine Pause zu machen und frische Luft zu schnappen. New Denver bot durch seine Gebirgslage einige wundervolle Panoramen. Es hieß, die Stadt sei nach einer alten terranischen Stadt benannt. An diesem Abend konnte er einen spektakulären Sonnenuntergang zwischen den Berggipfeln im Westen genießen, an einem von dünnen Wolkenstreifen überzogenen Himmel, die schmale violette Bahnen durch das glühende Orangerot zogen.
    Der Lärm einer Schlägerei hinter der MechKriegerkaserne zerstörte den Frieden des Augenblicks. Neugierig ging Jake hinüber.
    Als er um die Ecke bog, stellte er fest, dass es sich nicht um eine zufällige Schlägerei handelte, sondern um ein organisiertes Nahkampftraining. Zwei MechKrieger der SturmNova standen sich in einem in den Boden geritzten Kreis von fünf Metern Durchmesser gegenüber. Andere MechKrieger standen außerhalb und feuerten den einen oder anderen Kämpfer an, und an der Spitze der Truppe, vermutlich als Schiedsrichterin, stand Sterncommander Lita.
    Reflexartig schaute Jake weg. Die Beobachtung ihrer Aktivitäten bereitete ihm schon seit Wochen Unbehagen, aber plötzlich fiel ihm auf, dass er auch sonst den Kontakt mit ihr vermieden hatte. Jake war zwar wahrlich kein Experte auf dem Gebiet der Spionage, jetzt kam ihm aber doch der Gedanke, Lita damit auf seinen Verdacht aufmerksam machen zu können. Entschlossen, die Fassade aufrecht zu erhalten, schaute er sie direkt an und ging zu ihr hinüber, natürlich außen um den Kampfkreis herum, um das Training nicht zu stören.
    Er konnte nicht feststellen, ob sie seinem Blick auswich oder nur konzentriert den Kampf verfolgte, aber sie reagierte nicht sofort auf ihn. Da er sich nicht gerade darum drängte, mit ihr zu reden, blieb er ein paar Schritte entfernt stehen und beobachtete die Kämpfer.
    Nach einigen langen Minuten unangenehmer Stille ergriff sie das Wort, ohne den Blick vom Ring zu nehmen. »Sie kämpfen gut, frapos?«
    Hätte ihm nicht ein Schwarm unbeantworteter Fragen den Kopf vernebelt, hätte Jake die Plauderei begrüßt. So hatte er Mühe, einen neutralen Ton zu wahren. »Pos. Der Größere ist MechKrieger Edmund, frapos? Er scheint zu gewinnen.«
    Lita schüttelte den Kopf. »Du hast nicht so viel Zeit mit ihnen verbracht wie ich, Jake. Ferris benutzt seine größere Beweglichkeit - und Schläue - dazu, den Gegner in einem falschen Gefühl der Sicherheit zu wiegen. Dann, wenn er es am wenigsten erwartet...«
    Wie auf ein Zeichen nutzte der Kleinere der beiden Kontrahenten eine Öffnung und duckte sich unter einem wilden rechten Schwinger Edmunds hindurch. Einmal im Innern der Deckung des Gegners, schlug Ferris mit einem kraftvollen Haken zu, dem sofort mehrere Schläge in den Magen folgten. Die blitzschnelle Kombination warf Edmund zu Boden. Sein Sturz schleuderte eine Staubwolke auf, die sich über einige der Zuschauer legte.
    Lita trat in den Kreis und half Edmund auf. Der große MechKrieger war immer noch benommen und schwankte leicht. Sie sprach mit ihm, doch ihr Tonfall war erkennbar an die ganze Gruppe gerichtet. »Du hast vermutlich eine Idee, warum Ferris dich besiegt hat?«
    Edmund nickte. »Pos. Ich habe ihn von Anfang an unterschätzt. Jetzt ist mir klar, dass er mir absichtlich ein paar Treffer gestattet und simuliert hat, sie wären schwerer gewesen,

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