BattleTech 55: Mein ist die Rache
Ausrüstung.«
Der mürrische alte Krieger schüttelte den Kopf. »Außerdem ist eine Überprüfung des kompletten Netzes nicht wirklich nötig. Die Überwachungsstationen stehen in ständigem Datenkontakt miteinander und der Handvoll Kommsatelliten in der Umlaufbahn. Sobald eine von ihnen ausfällt, und natürlich kommt das ab und zu vor, bemerkt der Rest des Netzwerks das sofort und wir werden informiert.«
Jake seufzte und stützte den Kopf in die Hände. Falls das stimmte, war eine Sabotage unmöglich. Aber worüber, zur Hölle, hatte Lita dann mit dem Fremden gesprochen?
Saras Stimme ließ ihn wieder aufschrecken. »Theoretisch haben Sie da Recht, Sterncommander«, stellte sie Carl gegenüber fest. »So funktioniert das Netz unter normalen Bedingungen. Jedenfalls auf dieser Welt. Darf ich?«
Sie trat um die Bank und blieb vor den beiden Elementaren stehen. Carl wirkte verärgert darüber, vom Mitglied einer niedrigeren Kaste korrigiert zu werden, aber Jake nickte ihr zu. Sara war häufig recht vorlaut für eine Tech, aber sie hätte kein Gespräch von Kriegern unterbrochen, wenn es nicht wichtig wäre.
Sie zog einen Lappen aus der Tasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Mit genug Vorwarnung und guten Kenntnissen des Ortungsnetzes wäre es möglich, eine Senderattrappe zu bauen, die vom Rest des Netzes eingehende Anfragen abfängt und die entsprechende ›Alles-in-Ordnung‹-Meldung an die betreffende Station zurückschickt. Sobald dieses Gerät installiert wäre, könnte man die Station außer Betrieb setzen, ohne dass irgendjemand etwas merken würde. Es sei denn, der Tech, der das Netz überwacht, ist sehr aufmerksam und auf der Suche nach einem Fehler.«
Carl schien gelangweilt und nicht interessiert, aber Jake war es sehr wohl. »Wie das, Sara?«
»Nun, ich vermute stark, dass es einen blinden Fleck im Radarnetz erzeugen würde. Normalerweise sieht man reichlich Müll auf dem Schirm: Vogelschwärme, zivilen Flugverkehr und dergleichen. Wenn eine Station ausgefallen wäre, würden aus ihrem Sektor absolut keine Signale kommen. Das ist natürlich nicht mein Spezialgebiet.«
Jake entschied, offen zu fragen, was er wissen wollte, um keine unnötige Zeit mit Ausflüchten zu verschwenden. »Basierend auf dem, was du weißt, Sara, wäre es möglich, mit dieser Art Sabotage unbemerkt eine Invasionsstreitmacht abzusetzen?«
Die Tech schob den Lappen zurück in die Tasche des Overalls. »Ich schätze schon, wenn man genügend Stationen aus dem Netz nähme. Das ganze Gebiet würde die Fähigkeit verlieren, anfliegende Sprung- und Landungsschiffe zu orten, denn Predlitz benutzt ein einziges Sensornetz für die gesamte Raumortung. Die Invasoren könnten völlig unbemerkt anfliegen, aber wie ich schon sagte, sie brauchten, damit das funktioniert, sehr genaue Informationen über unser Ortungsnetz.«
Genau die Art von Informationen, die Lita abrufen und dem örtlichen Anti-Clan-Widerstand zuspielen könnte. »Wenn man alle Sensoren rund um eine Stadt abschalten würde, sagen wir einmal New Denver, wäre dieser blinde Fleck auf der Ortung doch sehr offensichtlich, frapos?«
»Neg«, antwortete Carl. »Nicht an einem ruhigen Tag.«
Eine düstere Ahnung stieg in Jake auf, als Sara hinzufügte: »So wie heute...«
»Carl, lass Sterncommander Lita sofort unter Arrest stellen.«
Carl sperrte überrascht den Mund auf.
»Ich habe keine Zeit, es zu erklären, Carl. Tu es einfach. Ich habe sie vor etwa einer Stunde an der Mech-Kriegerkaserne gesehen. Aber gib noch keinen Alarm. Wir wollen keine potentiellen Saboteure warnen. Sobald das geschehen ist, wartest du auf weitere Anweisungen von mir. Und nur von mir.«
Carl rannte los und Jake drehte sich zu Sara um. »Lade meine Rüstung auf einen Schwebetransporter und warte am Haupttor auf mich.«
»Was ist los, Sterncaptain?«, fragte sie, plötzlich sehr förmlich.
Jake verspürte ein flaues Gefühl in der Magengrube. »Ich könnte mich irren, aber unter Umständen hat jemand unser Ortungsnetz sabotiert, um einer Invasionsstreitmacht zu helfen.«
»Invasion? Von wem?«
»Ich weiß es nicht. Aber wer auch immer der Gegner ist, er ist gut vorbereitet und bereit, zu jedem Mittel zu greifen, um uns zu überrumpeln. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
Sara nickte, dann rannte auch sie los, auf Jakes halb montierten Gefechtspanzer zu. Unterwegs bellte sie niedrigere Techs an, sofort einen Transporter zu holen.
Jake ging zur Tür des Hangars und trat hinaus in die schnell
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