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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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geschafft hatten.
    Sie sah zu, wie eine Gruppe Techs in der Höhle des alten Parkhauses an der zerfetzten und verkohlten Brustpartie ihres BattleMechs arbeiteten. Mit der Hilfe eines improvisierten Gerüsts krabbelten sie über den Stahlriesen, schnitten zerstörte Panzerplatten ab, hoben neue an Ort und Stelle. Munitionslader rollten durch die Höhle und bestückten die Maschinen neu. Im Cockpit hatte sie die Schäden an ihrem Mech nur als Datenzeilen und Symbole auf dem Schadensdiagramm der Sichtprojektion wahrgenommen. Jetzt, hier, auf der schuttbedeckten Straße, sah sie die schiere Verwüstung, die der Gegner angerichtet hatte.
    Hauptmann Norris schlenderte herüber. Sein kahlrasierter Schädel glänzte vor Schweiß, und er strich sich mit der flachen Hand darüber, um ihn abzuwischen. Seine Gesichts- und Halsmuskulatur war angespannt, als kämpfe er gegen die Wut an... oder möglicherweise gegen Verstopfung. Der Gedanke ließ Tascha beinahe losprusten, aber das hätte ihren generell angespannten Beziehungen zu Norris sicher nicht geholfen.
    »Kommandanthauptmann«, begrüßte er sie knapp, und es klang, als verachte er ihren Rang. »Wir haben zahlreiche Probleme zu besprechen.«
    »Ich höre, Hauptmann.« Sie verschränkte die Arme und bereitete sich innerlich auf das Schlimmste vor.
    »Ich habe mit den Techs gesprochen: Unsere Munition wird knapp. Hauptsächlich Raketen und Gausskugeln. Momentan haben wir nur noch genug Vorräte für wenige Stunden Kampf.«
    Sie hatte ihn gebeten, die Nachschubsituation zu überprüfen, und wünschte sich bei Gott, sie hätten die Transporter nicht verloren. Als Kommandanthauptmann mit Garnisonsauftrag hatte sie sich bis jetzt nie um Nachschubfragen zu kümmern brauchen. Jetzt, da sie die ganze Einheit befehligte, ruhte diese Last ganz auf ihren Schultern. »Wir werden Order geben müssen, Munition zu sparen und hauptsächlich Energiewaffen einzusetzen.«
    »Das ist noch nicht alles«, fuhr Norris fort, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen. »Unser Trinkwasservorrat reicht nur noch acht Tage, die Rationen nur noch sieben Tage.«
    Bei dieser Mitteilung legte Tascha die Stirn in Falten. Süßwasser war in den Stadtruinen praktisch nicht vorhanden. Selbst nach drei Jahrhunderten erschwerte Restradioaktivität die Aufbereitung. Außerdem waren seit Jahrhunderten alle in der früheren Großstadt befindlichen Chemikalien ins Grundwasser eingesickert und hatten es gründlich vergiftet. Das Flusswasser ließ sich unter Umständen aufbereiten, aber es würde schwierig werden, es überhaupt zu erreichen. Die Filtersysteme der Mechs konnten eine begrenzte Menge Trinkwasser liefern, doch irgendwann würden sie ebenfalls zusammenbrechen. Für das Nahrungsproblem wusste sie allerdings auch keine Lösung.
    »Verdammt«, stieß sie unwillkürlich aus. »Wir können hier nicht lange bleiben, Kommandanthauptmann«, stellte Norris fest. »Sobald die Reparaturen abgeschlossen sind, schlage ich einen massiven Ausbruchsversuch vor. Wenn wir New Bealton erreichen, können wir uns dort neu ausrüsten. Und falls es sonst nichts hilft, sind wir wenigstens in offenem Gelände, wo wir uns bewegen können, statt wie Vieh eingepfercht zu sein.« Er deutete mit einer ausladenden Geste auf die Trümmerberge.
»Das weiß ich, Hauptmann«, erwiderte sie steif. »Aber alles, was wir wissen, weiß Archer Christifori auch. Unsere Infanteriescouts haben den Stadtrand ausgekundschaftet und seine BattleMechs und Panzer dort draußen entdeckt. Sie haben beide Hauptausgangsrouten abgedeckt. Außerdem wissen wir noch nicht, wo ihre Hauptstreitmacht steht, also wissen wir auch immer noch nicht, was uns erwartet, falls wir durchbrechen.«
»Wir müssen hier fort«, stellte Norris nüchtern fest. »Hier sind wir in einer Belagerungssituation. Das können wir uns nicht leisten.«
Tascha bemühte sich redlich, ihre Verärgerung über sein arrogantes Auftreten im Zaum zu halten. »Das verstehe ich, Hauptmann. Aber wenn wir jetzt versuchen auszubrechen, solange nur ein Bruchteil unserer Reparaturen abgeschlossen ist, haben wir keine Chance. Bealton ist vielleicht hässlich und lebensfeindlich, aber es ist leicht zu verteidigen, und wir haben die Einfallsrouten mit Hinterhalten gespickt. Wenn wir darauf warten, dass Christifori zu uns kommt, können wir ihn genug schwächen, um hier herauszukommen.«
»Pah«, spie Norris. »Defensivgefechte sind ehrlos. Wir sollten jetzt angreifen, mit allem, was wir haben.« »Das hat mit Ehre

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