BattleTech 56: In die Pflicht genommen
BattleMechaktivität etwa drei Stunden südlich von hier. Ein paar der Bauern fanden mehrere BattleMechspuren auf ihren Feldern, die alle in südliche Richtung führten. Nachdem wir uns eingehender mit ihnen unterhalten hatten, konnten wir die Liste der möglichen Verstecke auf einen verlassenen Agrokomplex in der Nähe von Gottfredson reduzieren. Er ist groß genug, um Mechs unterzubringen, und abgelegen genug, um sie nicht auffallen zu lassen.«
Archer betrachtete die Karte, dann schaute er zu Katya hoch. »Es könnte also eine Lanze oder sogar eine Kompanie dort versteckt sein?«
»Richtig. Unsere für Gramash arbeitenden Agenten haben in und um die Anlage uniformierte Soldaten gesehen. Mindestens zwei Techs und acht Offiziere.«
Archer schüttelte den Kopf. »Ich weiß, was du von mir willst, Katya. Ich soll den Befehl geben, das zu überprüfen. Vergiss es. Wir führen hier eine Belagerung durch. Ich kann es mir nicht leisten, für irgendwelche Hirngespinste eine ganze Kompanie abzuziehen.«
Sie lief rot an. »Erlaubnis, frei zu sprechen, Sir.« Archer nickte.
»Unsere Mission hier ist gescheitert. Wir sind gekommen, um den Wilden Haufen für den Prinzen anzuwerben. Das Einzige, was wir bis jetzt tatsächlich getan haben, ist, uns mit ihnen zu prügeln.«
Archers Nüstern blähten sich. Er wollte nicht über seine Selbstzweifel mit ihr reden müssen. »Falls es dir entgangen sein sollte, Katya: Sie haben uns angegriffen.«
»Ja, und sie haben Darius umgebracht. Und ich habe den Eindruck, sein Tod vernebelt dein Denkvermögen.«
Archer unterdrückte eine wütende Entgegnung. »Ich will dich nicht anlügen und behaupten, es hätte keinerlei Effekt auf mich gehabt.«
»Dann gib mir die Gelegenheit, es in Ordnung zu bringen«, bat sie. »Thomas Sherwoods Kompanie trifft übermorgen im System ein. Wir können ihm eine Nachricht an den Sprungpunkt schicken, die ihn anweist, in Godfredson zu landen statt hier. Falls er da nichts findet, kann er zwei Stunden später hier sein. Zwei lausige Stunden. Mehr verlange ich nicht. Wenn wir nichts finden, sage ich keinen Ton mehr, und wir machen den Wilden Haufen fertig.«
Archer atmete tief durch und starrte ihr in die Augen. »Du glaubst tatsächlich, er wird da versteckte Mechs finden.«
»Einschließlich eines mysteriösen Quasimodo.«
Archer nickte. Irgendwie hatte er seine Mission und das Vertrauen vergessen gehabt, das er Katya schuldete. »In Ordnung, Major. Ich setze den Befehl auf und du kannst ihn über einen unserer Relaissatelliten abschicken. Ich gebe dir und Sherwood reichlich Leine für diese Operation. Ich kann nicht ewig auf reiner Gefühlsbasis agieren. Es wird Zeit, dass ich wieder wie ein Kommandeur arbeite.«
Sie lächelte, beinahe verlegen. »Danke, Archer.«
»Falls sie da sind, holt sie euch. Aber ich will exakt wissen, wer sie sind, damit wir sie bezahlen lassen können. Und falls du Recht hast, werde ich deine Hilfe brauchen, diese kleine Meinungsverschiedenheit mit dem Wilden Haufen beizulegen.« Dann richtete er sich in einem seltenen Moment der Förmlichkeit gerade auf und salutierte - ein wohlverdientes Zeichen des Respekts von einem Kommandeur einer Untergebenen gegenüber.
Katya salutierte ebenfalls, dann zwinkerte sie ihm zu und machte sich auf den Weg.
* * *
Tascha trat in den von ihren Truppen gebildeten Kreis und ignorierte das Flüstern und Raunen. Ihr dunkelgraues T-Shirt war nass von Schweiß, aber das kümmerte sie nicht. Der Gestank der Belagerung hing schwer in der Luft. Schon seit Tagen duschte oder wusch sich keiner mehr von ihnen, um Wasser zu sparen, und im Junk Yard ging der Witz um, dass die Avengers nur die Nase in den Wind zu halten brauchten, um ihre Basis zu finden.
Norris stand mit verschränkten Armen im Rund, die wuchtigen Muskeln leicht gespannt, die Miene voller Verachtung. In seiner Arroganz schien er geradewegs durch sie hindurchzusehen.
»Ich weiß, wir sind nicht Clan«, erklärte er. »Aber letztlich bedeuten diese Unterschiede nichts. Deine Mutter hat uns hierher geführt, um nach versteckten Schätzen zu suchen, und deine Unfähigkeit hat uns hier wie Vieh eingepfercht. Du hast uns auf eine Weise kommandiert, die deines Namens unwürdig ist. Ich spreche dir das Recht ab, uns weiter zu befehligen.«
Tascha musterte ihn gleichmütig. »In einem Punkt hast du Recht, Norris. Wir gehören nicht zu den Clans. Wir sind eine Söldnereinheit und wir haben eine feste Befehlskette. Meine Mutter hat mir den Befehl
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