BattleTech 56: In die Pflicht genommen
übertragen, doch seit sie verletzt wurde, hast du meine Autorität angezweifelt.« Sie trat einen Schritt zurück und ballte die Fäuste. »Und jetzt hör mir gut zu: Über mich kannst du sagen, was immer du willst, aber lass meine Mutter aus dem Spiel. Wie auch immer, diese Sache endet hier und jetzt.«
Sie erwartete eine sarkastische Entgegnung, Norris setzte jedoch nur seine Version eines Lächelns auf. »Einverstanden«, sagte er und sprang sie an, noch bevor er ausgesprochen hatte.
Tascha drehte sich in der Hüfte und wich mit einem Seitschritt aus - aber eine von seinen riesigen Fäusten traf sie in die Seite. Der Hieb sandte einen stechenden Schmerz durch ihren Körper. Dann zog er den Kopf ein, rollte ab und sprang wieder auf die Beine, während sie ihn umkreiste.
Ihr Puls raste. Viele MechKrieger der Einheit feuerten die Kämpfer an, manche sie, manche Norris. Die Anspannung durch die Belagerung zeigte bei ihnen allen Wirkung, und dieser Zweikampf bot ihnen eine Gelegenheit, einen Teil des Drucks auszuleben, für den sie kein anderes Ventil hatten. Sie duckte sich und bereitete sich auf die nächste Attacke des Ex-Clanners vor.
Er griff mit einem seitlichen geschwungenen Tritt an. Sie versuchte nicht auszuweichen, sondern ging stattdessen zum Gegenangriff über. Ihr Knie rammte sein Kinn und der Überraschungsangriff ließ Norris wanken.
Sie gewann gerade das Gleichgewicht wieder, als er sie von hinten umklammerte. Er presste ihr die Arme an den Körper und hielt sie flach am Boden, statt sie in die Luft zu heben, damit sie die Beine nicht gegen ihn einsetzen konnten. Er drückte mit ganzer Kraft, und seine schweißnassen Arme lagen ihr wie stählerne Reifen um Brustkorb und Arme. Sie fühlte ihre Rippen sich bewegen, dann hörte sie etwas knacken und erkannte in dem Geräusch augenblicklich das Brechen eines Knochens.
Mit ihrer verbliebenen Kraft beugte sie sich in der Hüfte und zog Norris mit, ohne seine Umklammerung zu brechen. Trotz der gefesselten Arme legte sie ihm eine Hand um den rechten Knöchel. Bevor er sie wegtreten konnte, richtete Tascha sich wieder auf und hielt den Knöchel dabei mit aller Kraft fest.
Sie riss ihn zwischen ihren Beinen nach vorne und warf Norris nach hinten. Er zog sie mit und sie landete auf ihm. Die beiden schlugen in einer Staubwolke auf, und für einen Moment blieb ihm die Luft weg. Tascha saugte Sekunden vor ihm mühsam frische Luft in die schmerzende Lunge und drehte sich, sodass sie ihm ins Gesicht blickte. Er schlug mit einem Arm nach ihr, doch sie rammte ihm beide Fäuste auf den Halsansatz.
Seine Halsmuskulatur war stark, aber nicht stark genug, um unter diesem Angriff die Luftröhre offen zu halten. Er riss instinktiv die Hände an die Kehle, während Tascha der ganzen aufgestauten Wut freie Bahn ließ. Ihre Hiebe trommelten ihm auf Gesicht und Augen. Dann zielte sie tiefer und rammte ihm die linke Faust zwischen die Beine. Er stöhnte. Norris richtete sich auf und wurde mit einem Stakkato aus vier Geraden mitten ins Gesicht belohnt.
Aber noch war er nicht besiegt. Er schlug ihr die flache Hand von unten ans Kinn und Tascha spürte einen Zahn splittern. Ihr Kopf flog in den Nacken, doch sie hielt sich auf ihm. Selbst als er ihr die hohle Hand aufs Ohr schlug und ihr Trommelfell zu platzen schien, ließ sie sich nicht abschütteln.
Schließlich rollte sie sich nach hinten ab und kam geduckt wieder hoch, die Arme gespreizt, bereit weiterzukämpfen. Norris lag vor Schmerzen zusammengerollt auf der Seite. Tascha versetzte ihm einen Tritt ins Nierenbecken. Zwei Tritte, dann noch zwei, jeder härter als der Vorhergehende.
Norris stöhnte - ein tiefer, gutturaler Schmerzlaut. Er hob die Hand und winkte mühsam, um sich zu ergeben. Adrenalin pumpte durch Taschas Adern, und sie reckte sich, atmete tief ein. Sie hustete und schmeckte Metall. Als sie sich mit einem verdreckten Arm den Mund wischte, war er hinterher rot von Blut. Das laute Klingeln in ihrem Ohr erschwerte es, die Stimmen der anderen zu verstehen, die sie umringten, und ein plötzliches Schwindelgefühl drohte ihr die Balance zu rauben.
»Es ist vorbei«, erklärte sie, nicht an Norris gewandt, sondern dem Rest des Wilden Haufens. Die Männer und Frauen wirkten schockiert von dem Schauspiel, das sie gerade verfolgt hatten. »Aber der Wilde Haufen wird nicht untergehen, ganz gleich, was aus den Avengers oder unserem Kontrakt wird.«
Wieder hustete sie. Jeder Atemzug bereitete ihr Schmerzen, jetzt,
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