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BattleTech 56: In die Pflicht genommen

BattleTech 56: In die Pflicht genommen

Titel: BattleTech 56: In die Pflicht genommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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eine schöne Abrundung für die technischen Beweise.«
Vester lachte bitter. »Den Bluff kenne ich so gut wie du. Mich kannst du nicht einschüchtern.«
»Wir werden sehen.« Gramash drehte sich zu Katya um und deutete auf Vester. »Reißen Sie ihm Hemd und Hose vom Leib, aber ohne die Fesseln zu lösen. Wenn nötig, schneiden Sie ihm die Kleider weg. Lassen Sie ihn nackt hier.«
Die anderen Gefangenen murrten, als sie das hörten, und Gramash bedeutete den Wachen, sie wegzuschaffen. »Behalten Sie seine Hände im Auge. Er darf keinen Teil seines Körpers berühren.«
Leichter gesagt als getan. Es waren drei von Sherwoods Infanteristen nötig, den Agenten festzuhalten. Bald darauf aber kniete er nackt auf dem Scheunenboden.
Gramash trat langsam um ihn herum und musterte ihn eingehend. Dann streckte er wortlos die Hand aus und zerrte an der Haut über Vesters Brustkorb. Zuerst dachte Katya, er wolle dem Mann regelrecht ein Stück Haut abschälen. Doch dann erwies es sich als ein winziger, hautfarbener quadratischer Flicken mit falscher Körperbehaarung. Er warf ihn Katya zu, die ihn widerwillig auffing und mit spitzen Fingern festhielt wie ein totes Insekt.
»Wir nennen sie NAs - Notausgänge«, erklärte Gramash. »Hätte er ihn erreicht, hätte ein kurzer Druck genügt, und das Gift hätte ihn innerhalb von Sekunden getötet. Es wird durch die Haut absorbiert. Was noch wichtiger ist: Es überträgt sich über die Schweißdrüsen auf jeden, der das Opfer berührt. Er hätte unter Umständen noch ein paar von uns mit ins Grab genommen.«
Wieder hob Gramash mit dem Stock Erwin Vesters Kinn, aber diesmal war dessen Selbstsicherheit verschwunden. Katya steckte den Flicken in eine kleine Plastiktüte und versiegelte sie. »Siehst du? Ich habe unsere Ausbildung noch gut in Erinnerung«, sagte Gramash.
»Von mir erfährst du nichts«, spie Vester.
»Bitte, erspar mir das Geschwätz«, antwortete Gramash kalt. »Natürlich wirst du reden. Mit den Drogen, die Major Chaffee mitgebracht hat, wirst du sogar Arien singen und im Tutu Ballett tanzen, wenn ich das verlange.« Ohne den Blick abzuwenden, streckte er die Hand aus, und Katya reichte ihm eine Spritze.
»Du hast bestimmt selbst schon mal Triptiphenoxelinsäure angewandt, oder? Ich erinnere mich an die Lektion über dieses Zeug. Es garantiert, dass du redest. Natürlich löst es als Nebenwirkung die Neuronenverbindungen auf. Dauerhaft. Erst verlierst du langsam die Kontrolle über deine Gliedmaßen, dann bricht nach und nach das vegetative Nervensystem zusammen. Glücklicherweise ist es genetisch so manipuliert, dass Gedächtnis und Stimmbänder bis ganz zum Schluss intakt bleiben. Aber wem erzähle ich das? Kleine Dosen sind nicht ganz so tödlich, aber ebenso schmerzhaft. Ein übles Zeug. Eine widerliche Art zu sterben.« Er schüttelte den Kopf und stützte sich auf den Stock. »Aber vorher wirst du mir alles verraten.«
»Das würdest du bei mir nicht anwenden.«
»Nicht? Warum nicht? Weil es inhuman wäre?« Gramash runzelte die Stirn. »In unserem Beruf müssen manchmal Menschen sterben, damit wir bekommen, was wir brauchen. Es stimmt schon, dass mir das nicht gefällt, aber das heißt nicht, dass ich es nicht trotzdem täte, wenn es nötig ist.«
Eine Weile sagte Vester nichts. Dann: »Lebend bin ich wertvoller für dich als tot.«
Gramash blickte skeptisch. »Tatsächlich?«
»Ich kann dir Odessa liefern, oder zumindest Graf Fisk. Ich weiß, wo Beweise versteckt sind. Nicht nur hier, auch auf anderen Welten. Du wirst mir das Zeug nicht spritzen, denn du könntest auf keinen Fall alles aus mir herausholen, was ich weiß, bevor ich sterbe.«
Katya beobachtete das Schauspiel, und in ihrem Innern spielte sich ein Kampf ab. Sie glaubte jedes Wort, das Gramash sagte. Es hätte Zeit gekostet, Vester auf normale, ›konventionelle‹ Weise zu entlokken, was sie brauchten. Zeit, die Archer's Avengers nicht hatten.
Früher hätte Gramash Vester vermutlich solange geblufft, bis er aufgegeben hätte. Aber jetzt tobte ein Bürgerkrieg - und Gramash selbst war durch Vesters Aktionen beinahe ums Leben gekommen.
Mit einer schnellen Bewegung stieß der junge Agent dem Mann die Nadel in den Hals. »Unter diesen Schmerzen bricht selbst der beste Agent zusammen«, stellte er nüchtern fest. »Nicht mehr lange, und du wirst mich anflehen, dich zu töten.«
Vesters Augen weiteten sich in ungläubigem Entsetzen. Er hätte nie gedacht, Gramash wäre ernsthaft dazu fähig gewesen, und

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