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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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auf.
»Verdammt«, murmelte sie. »Sie müssen einen Mech auf Minimalenergie in Bereitschaft gehalten haben, und wir haben ihn übersehen.«
Das tiefe, kehlige Rattern des schweren Maschinengewehrs krachte durch die kühle Nachtluft. Platt gedrückte Kugeln prallten als Querschläger von den Felsen, als der Vulkan der Rebellen das Gelände bestrich. Die Legionäre hatten Glück, und die Salve des Mechs traf keinen der gepanzerten Scouts. Als Antwort erklang ein knatternder Donnerschlag, und ein zackiger, grell leuchtender Blitzschlag aus ionisierten Atomteilchen schlug in das zylinderförmige linke Hüftgelenk der Maschine ein.
Der Mech stolperte, vermutlich mehr aus Überraschung über den Angriff mit einer schweren Waffe als aufgrund des eher leichten Panzerschadens. Als der Pilot sich wieder gefangen hatte, jagten die Scouts mit den Sprungtornistern der Nighthawk Anzüge davon.
Am Scheitelpunkt der Flugbahn schaltete Powers die Sichtprojektion auf Infrarot und bemerkte die Signaturen mindestens dreier weiterer Kampfkolosse. Sie konnte nicht erkennen, um welche Typen es sich handelte, ging aber davon aus, dass es sämtlich leichte ScoutMechs waren.
Als sie wieder am Boden aufkam, schaltete sie auf Lichtverstärkung. Eine geisterhafte Landschaft aus grünen, weißen und schwarzen Farbtönen breitete sich vor ihr aus. Von den feindlichen Mechs war im Augenblick nichts zu sehen, aber das konnte sich jede Sekunde ändern. Es bestand die Chance, dass die Rebellen damit zufrieden waren, sie vertrieben zu haben, aber darauf wollte sie lieber nicht wetten. Falls sie ihren Leuten die Flucht befahl, brachte sie das schneller aus der feindlichen Kontrollzone. Aber falls die Rebellen sie verfolgten, hatten sie weniger Überlebenschancen, wenn es den Rangers gelang, sie in offenem Gelände zu stellen.
»Beta-Zug, Augen offen halten«, funkte sie ihr Team an. »Es sind mindestens drei weitere Mechs hier draußen. Meldung, sobald ihr einen seht. Jeder entscheidet selbst darüber, ob er abzieht oder angreift, aber haltet euch nicht unnötig auf. Wir haben die Info für die Frau Oberst, und es nützt ihr gar nichts, wenn wir alle platt gemacht werden, bevor sie sie bekommt.«
Sie schaltete auf einen anderen Kanal und nahm Kontakt mit Oberleutnant M'Dahlla auf. »Zug zu Sammelpunkt Terra zurückziehen und Plan Whiskey ausführen«, befahl sie. »Aber machen Sie Ihren Leuten klar, dass Beta-Zug sich durch ihr Schussfeld zurückzieht. Nicht, dass sie uns aus Versehen mit abknallen.«
»Bestätigt«, war die einzige Antwort M'Dahllas.
»Beta-Zug, einhundert Meter nach rechts zurück.«
Die anderen Scouts hüpften nach Südwesten. Kaum waren sie gelandet, als die dürre Gestalt des Vulkan wieder auftauchte. Die langsame Geschwindigkeit des sich vorsichtig durch die Felsen bewegenden Mechs machte ihn zu einer perfekten Zielscheibe.
»In Ordnung, Mädels«, erklärte Powers. »Salvenfeuer. Zielt auf den Kopf.« Sie ließ ihren Leuten ein paar Sekunden Zeit, die Waffen auf den feindlichen Mech zu richten. »Fertig. Feuer.«
Laserstrahlen zuckten auf den Vulkan zu, und das Knallen der Lichtwerfer ging im hallenden Wummern der PPK unter. Panzerung floss zerschmolzen vom kugelförmigen Kopf des BattleMechs, und die hagere Maschine schwankte wie betrunken. Der Pilot erholte sich schnell und feuerte mit der MG in die Richtung, aus der ihn der künstliche Blitzschlag getroffen hatte. Noch bevor das Echo der Stakkatosalve verklungen war, hob er den rechten Mecharm mit der rußgeschwärzten Mündung seiner furchtbarsten Infanterieabwehrwaffe. Flammen schlugen aus dem handlosen Arm. Ein Aufschrei, zu gleichen Teilen Entsetzen und Schmerz, gellte in Meg Powers' Ohren, als der Flammer über einen ihrer Männer strich.
»Feuer!«, brüllte sie.
Wieder zuckten die Laser der Nighthawks zu dem mittelschweren Kampfkoloss hoch. Diesmal erklang die tragbare Partikelkanone nicht, aber sie hatte ihr tödliches Werk auch schon getan. Der linke Arm des Skye-Mechs war von tiefen schwarzen Einschnitten überzogen.
»Und Feuer!«, bellte Powers, bevor der Vulkan sich weit genug erholen konnte, um einen anderen ihrer Leute mit dem Flammer anzugreifen. Ein lautes, reißendes Krachen hallte über das Schlachtfeld, als der Angriff die papierdünne Panzerung durchschlug, die den linken Arm des Mechs noch bedeckte, Myomerbündel durchtrennte und den empfindlichen Aktivatormechanismus der Schulter röstete. Der Arm fiel leblos herab.
»Rückzug!«, brüllte Powers.

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