BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
Löcher in den Ärmel gebrannt und eine flache, versengte Streifwunde am Oberarm hinterlassen. Die Wunde blutete nicht, aber die Schmerzen machten es nahezu unmöglich, den Arm zu bewegen.
Powers schloss den Overall wieder, griff sich das Überlebenspaket und glitt in die Dunkelheit. Sie betete, dass ein Bergungsteam der Legion sie fand, bevor es die Skye Rangers taten.
26
Defiance Industries, Mount Defiance, Hesperus II Provinz Skye, Lyranische Allianz
»Frau Oberst, Ihre Kundschafter sind zurück«, meldete Loris neue Adjutantin.
Sie ließ sofort die Berichte fallen, in denen sie gelesen hatte, froh, sich nicht länger mit den Verlusten durch das Zugunglück und die darauf folgende Schlacht beschäftigen zu müssen. Das Lesen von Verlustlisten war eine der unangenehmsten Aufgaben ihrer Position. Nur das Schreiben der Briefe, die diese Berichte erforderlich machten, schien noch schlimmer.
Es war nur ein kurzer Weg von dem Büro, das Defiance Industries ihr zur Verfügung gestellt hatte, zum Mechhangar. Als sie auf den überraschend sauberen Betonboden der Halle trat, sah sie Oberleutnant M'Dahlla in einem Plastikklappstuhl sitzen, das Gesicht schmal vor Erschöpfung und schweißnass. Sein von Kugeln zerbeulter Nighthawk Panzer lag, fleckig von sandigem Schlamm, neben ihm auf dem Boden. Davis McCall, Tom Devin und Kommandanthauptmann Goree standen um ihn herum. An ihrer Haltung erkannte Lori, dass man auf sie gewartet hatte.
Als M'Dahlla Lori sah, stellte er die Wasserflasche beiseite, aus der er getrunken hatte, und stand mühsam auf. »FrauOberst...«
»Setzen Sie sich hin, Oberleutnant«, forderte Lori ihn freundlich auf.
»Danke, Frau Oberst«, seufzte er und ließ sich in den Stuhl sacken. Mit einem weiteren Seufzer begann er seinen Bericht. »Wir haben das feindliche Lager etwa dreißig Kilometer Nordnordost von hier gefunden. Es liegt auf einer breiten Wiese unmittelbar am Fuß der nächsten Bergkette. Wir zählten mindestens drei Pfade von der Wiese zurück in die Berge. Soweit wir das feststellen konnten, verfügen sie über zwei Regimenter BattleMechs und etwa eine Brigade Hilfstruppen. Wir haben ein komplettes Geschwader Luft/Raumjäger gesehen, aber keine Landungsschiffe.«
»Keine Landungsschiffe?«, unterbrach Lori.
»Nein, Frau Oberst. Möglicherweise stehen die tiefer im Gebirge«, antwortete M'Dahlla. »Oder man hat sie fortgeschickt, obwohl mir keine der beiden Erklärungen behagt. Ich kann nicht genau sagen, was es ist. Kommandanthauptmann Powers nahm BetaZug ...«
»Moment«, unterbrach Lori ihn wieder. »Soll das heißen, Kommandanthauptmann Powers war mit auf der Mission?«
»Ja, Frau Oberst, die Frau Kommandanthauptmann hat uns begleitet. Sie zieht Informationen aus erster Hand grundsätzlich vor und ...«
»Wenn Kommandanthauptmann Powers Sie begleitet hat, warum erstattet Sie mir dann nicht Bericht?« Die Worte gefroren Lori im Hals, kaum hatte sie sie ausgesprochen.
»Wir haben auf dem Rückweg den Kontakt mit ihr verloren, Frau Oberst.« M'Dahllas Stimme klang leise und ruhig, doch er schien in sich zusammenzusinken. »Feldwebel David hat sie als Letzter gesehen. Er sagt, sie war in guter Verfassung und plante, ihren Bergungssender zu aktivieren, sobald sie die Gefahrenzone verlassen hatte. Und er sagt, sie habe ihm den Befehl erteilt, sie zurückzulassen, weil die Daten wichtiger seien als eine einzelne Person. Sie kennen den Kommandanthauptmann ja selbst, Frau Oberst. Sie wissen, wie sie war. Die Mission hatte immer Vorrang.«
Loris Magen schien bei dem Gedanken an einen weiteren verlorenen Freund einen langsamen Überschlag zu vollführen. Meg Powers war aufmüpfig gewesen und gelegentlich unerträglich, dabei aber doch ein Profi, und sie hatte ihre Arbeit ausgezeichnet erledigt. Einem Untergebenen den Befehl zu erteilen, sie zurückzulassen, um einen Kundschafterbericht rechtzeitig abliefern zu können, passte zu ihr.
»Hat sich jemand auf die Suche nach ihr gemacht?«, fragte sie McCall. »Haben wir ihr Peilsignal?«
»Sobald wirr erfahrren haben, dass Kommandanthauptmann Powerrs tae Fuß verrmisst wirrd, haen wir ein paarr von Kommandanthauptmann Gorrees Helikopterrn ausgeliehen«, antwortete er. »Sie haen ein paarr Überrflüge überr das Gebiet gemacht, aberr kaum da' sie die Suche begonnen hatten, hae derr Sassenach sie unterr Beschuss genommen. Sie hae kein Signal entdeckt. Es sieht aus, als wärr' Kommandanthauptmann Powerrs entwederr tot o'rr gefangen.«
»Ich
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