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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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lodernden Brennstoffsilo hing tief über dem Hafengelände und verdeckte den Sonnenuntergang. Vor dem Lärm der Feuer und explodierenden Munition hörte Ciampa das Schreien der Verletzten und Sterbenden, und das heulende Gellen von Sirenen.
Langsam stand sie auf und starrte mit leeren Augen auf den verwüsteten Raumhafen. Der Kampf um Hesperus hatte eine neue, hässliche Wendung genommen.

25
    Landezone der 4. Skye Rangers, Myuberge, Hesperus II
Provinz Skye, Lyranische Allianz
2. Juli 3065
    Generalleutnant William von Frisch stützte sich mit den Ellbogen auf den winzigen Schreibtisch in einer Ecke des Mobilen Hauptquartiers. Lange Zeit blieb er stumm so sitzen, die Augen geschlossen, den Kopf in die Hände gestützt. Er war sich der besorgten Blicke sehr bewusst, die ihm die Besatzung des HQFahrzeugs zuwarf, momentan aber waren sie für ihn ohne Bedeutung. Seine Sorge galt der Zukunft der Rebellion und dem Ruf der Isle of Skye nach Unabhängigkeit von der Lyranischen Allianz.
    Kapitänin Tscherlenkas Bericht hatte ihm schwer zugesetzt. Er hatte einen einmaligen, chirurgisch genauen Angriff auf die ComStar-Anlage von Marias Elegie erwartet, kein ausgedehntes Orbitalbombardement des Raumhafens. Derartige Angriffe gehörten nicht zum modernen Kriegsalltag, und das war auch gut so. Die Vernichtungsenergie, die von den Geschützen eines Kriegsschiffes freigesetzt wurde, war größer als die eines ganzen Mechbataillons - und dabei weniger zielgenau.
    Tscherlenka hatte ihm erklärt, auf die ComStarHPG-Station gezielt zu haben, aber er wisse ja wohl, dass es unmöglich sei, den Schaden eines Bombardements auf ein Gebäude zu begrenzen. Falls die Geschütze des Kriegsschiffs auch nur um Bruchteile eines Grads verzogen, konnten sie die zivilen Wohnbereiche der Stadt treffen. Von Frisch hatte den Angriff befohlen, und falls auch nur ein Schuss danebengegangen war, trug er die Verantwortung.
    Die sicherste Methode, die politischen Folgen des Orbitalschlags zu begrenzen, war klar: Er musste die Schlacht um Hesperus gewinnen.
    Noch ein Aspekt in Tscherlenkas Bericht machte ihm Sorgen. Die Kapitänin konnte nicht garantieren, dass es gelungen war, die HPG-Station zu zerstören, bevor sie in der Lage war zu senden. Andererseits, selbst wenn die Nachricht ihr Ziel erreicht hatte, war sich von Frisch nicht sicher, ob Katrina Steiner wirklich Einheiten für die Verteidigung von Hesperus II verfügbar hatte. Und selbst wenn - würde sie es riskieren, sie zu schicken? Es war die Verlegung von Kampfeinheiten in die Isle of Skye gewesen, die überhaupt erst zum Ausbruch der Revolte geführt hatte. Würde der Archon riskieren, durch den Einsatz zusätzlicher Truppen in der Provinz weitere Systeme in die Rebellion zu treiben? Für das Wohl seiner Einheit musste er davon ausgehen.
    Er richtete sich auf, aktivierte das Computerterminal und tippte schnell eine sorgfältig formulierte Botschaft ein, die er auf einem Datenchip speicherte. Eine zweite Nachricht folgte und wurde ebenfalls abgespeichert.
    Dann rief er seinen Adjutanten. Der junge Offizier erhielt Anweisung, den ersten Chip dem Kapitän eines der Ranger-Landungsschiffe zu bringen, mit dem Befehl, ihn im Alarmstart zur Sharuq zu bringen, dem Sprungschiff, das die Einheit nach Hesperus gebracht hatte. Der Kapitän der Sharuq sollte dann sofort ins Skye-System springen und die Nachricht zu Herzog Roberts Stellvertreter, General John Dundee, bringen. Von Frisch betonte, dass der Skipper der Sharuq den Datenchip eigenhändig an Dundee persönlich übergeben sollte.
    Dann reichte er dem jungen Mann den zweiten Chip. »Der hier ist für den Skipper der Nomad. Er soll ihn hoch zur Simon Davion bringen und persönlich an niemand anderen als Kapitänin Tscherlenka aushändigen. Verstanden?«
    »Jawohl, Herr General«, bestätigte der schlaksige blonde Bursche.
»Gut. Dann Bewegung.«
Von Frisch seufzte. Eine Nachricht per Landungsschiffskurier dauerte zwar länger, war vom Feind aber beinahe unmöglich abzufangen. In der ersten Nachricht forderte er seinerseits Verstärkungen vom Oberkommando auf Skye an. Die zweite Botschaft wies Kapitänin Tscherlenka an, die erbeutete Simon Davion in eine Umlaufbahn um Hesperus III zu bewegen. In beiden Fällen handelte es sich um Vorsichtsmaßnahmen gegen das Eintreffen von Verstärkungen aus der Lyranischen Allianz.
Die Nachricht an Tscherlenka enthielt allerdings noch weitere, ominösere Details. Sie bekam Befehle, jedes über einen Piratenpunkt im

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