BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
dessen Geschwindigkeit zusätzlich enorm.
Als sie den Wagen vor dem Bunker anhielt, trat ein Posten in derselben dunkelgrünen Gefechtsmontur, wie sie Kornmandanthauptmann Goree am Tag zuvor getragen hatte, in die Mitte der Fahrbahn. Eine Gunther-MP20-Maschinenpistole hing an einer Tragschlaufe über meiner rechten Schulter. Mit der Rechten hatte er den Griff der Waffe gepackt, der Zeigefinger lag jedoch seitlich am Abzugsbügel. Lori hegte keinen Zweifel, dass er in der Lage war, die tödliche Waffe im Bruchteil einer Sekunde abzufeuern, sollte die Situation es erfordern.
»Identifikation!«, bellte er.
Lori reichte dem Soldaten eine kleine Lederhülle. Er nahm sie mit der linken Hand in Empfang und trat etwas zurück, bevor er sie öffnete, um die Ausweisdokumente im Innern zu sichten. Lori war von der Professionalität des Postens beeindruckt, aber nicht überrascht, Indem er den Ausweis mit der Linken annahm, brauchte er die Hand nicht von der Waffe zu nehmen und behielt die Möglichkeit, den offenen Schweber und dessen Insassen in Reaktion auf die Schweber und dessen Insassen in Reaktion auf die mm-Feuerstoß zu durchsieben. Indem er zurücktrat, bevor er mit einem Auge die Dokumente überprüfte, schuf er eine Sicherheitszone zwischen sich und den Fahrzeuginsassen, falls es zu Feindseligkeiten kam.
Der Mann schloss das Lederetui mit einem leisen Knall und trat zurück an den Wagen.
»Identifikation«, forderte er erneut.
»Ich habe Ihnen meine Identifikation gerade gegeben«, fauchte Lori.
»Ja, das haben Sie, Oberst Carlyle«, bestätigte der Posten mit neutraler Stimme. »Und Mister Brewer kenne ich. Aber den anderen Herrn kenne ich nicht, und ich kann Sie nicht durchlassen, bis er sich ebenfalls ausgewiesen hat.«
Lori bemerkte aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Sie drehte sich zur Beifahrerseite des Schwebers um und sah zwei weitere Soldaten in Schutztruppengrün, die neben dem Wagen in Stellung gegangen waren. Einer von ihnen war mit einer schweren Thorvald-&-Koch-Schrotflinte bewaffnet. Im Rückspiegel sah sie einen vierten Posten, der hinter dem anderen Schweber aufgetaucht war. Er hielt ein TK-Sturmgewehr mit unter dem Lauf montiertem Granatwerfer, das locker auf die hintere Stoßstange des Fahrzeugs gerichtet war. Es war deutlich, dass sie weder in die Anlage vorgelassen wurden noch von hier wieder fortkamen, bis sie die vom ersten Posten geforderte Identifikation produzierten.
McCall reichte Lori seinen Ausweis, und sie gab ihn an den Wachsoldaten weiter. Als sie wieder in den Rückspiegel blickte, sah sie gerade, wie Tom Leone am Steuer des zweiten Schwebers seinerseits drei Ausweise aushändigte.
Die Posten brauchten nur ein paar Sekunden, um die Dokumente zu überprüfen, sie an ihre Eigentümer zurückzugeben und die Wagen weiterzuwinken. Die Legionsoffiziere erhielten die Anweisung, einer auf den Asphalt gemalten weißen Linie zu folgen.
»Das warr ein wee bit unfrreundlich«, stellte McCall fest. »Man könnte meinen, sie wärren nae errfreut, uns tae seh'n.«
»Waren sie vermutlich auch nicht«, erwiderte Lori. »Vergiss nicht, das letzte Mal haben sie einen Legionär über das falsche Ende eines Gewehrs gesehen.«
»Tut mir Leid, wenn ich Ihnen die Illusion rauben muss, Frau Oberst«, stellte Brewer von der Hinterbank aus fest. »Das war die Standardprozedur - schon lange vor meiner Geburt. Wenn man so oft angegriffen wird wie DefHes, entwickelt man zwangsläufig eine gesunde Paranoia, was Sicherheitsvorkehrungen betrifft.«
»Och, aye«, grunzte McCall, doch es war schwer zu sagen, was er damit meinte.
»Es stimmt, Sir«, insistierte Brewer. »Deswegen hat der Posten gesagt ›wohin Sie müssen‹ statt ›zum Besucherparkplatz‹ oder etwas dergleichen. Wir haben hier draußen keine Besucher. Die meisten unserer Arbeiter, einschließlich des Managements, bis hin zu einigen Mitgliedern des Aufsichtsrats, wohnen hier auf dem Gelände. Es ist ein seltenes Ereignis, wenn jemand eingelassen wird, der keine direkte Beziehung zur Firma hat.«
Lori ließ sich Brewers Worte im Hinblick darauf durch den Kopf gehen, dass die Legion diesen schwer verteidigten Fabrikkomplex einmal selbst angegriffen hatte. Möglicherweise hatten Goree und die übrigen Schutztruppenmitglieder guten Grund, den Söldnern zu misstrauen. Es würde ihre Aufgabe sein, Gorees Vertrauen zu erringen. Grayson hatte ein angeborenes Talent gehabt, feindselige Gegenüber zu entwaffnen, das ihr leider fehlte Sie seufzte leise vor
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