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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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viel Spaß, und Ihre Arbeit ist für einen Profi wie mich wirklich zu leicht. Da hätte ich keine Herausforderung mehr.«
    Der Scout lachte tief und schallend und legte Staedler eine mechanische Hand auf die Schulter. »Ernsthaft, Frau Hauptmann. Sie hätten keinen Landeversuch in der Schlucht riskieren dürfen. Das war waghalsig. Sie hätten auf uns warten sollen.«
    Staedler akzeptierte den Tadel. Erstens hatte M'Dahlla Recht, und zweitens war er ehrlich um alle Mitglieder der Legion besorgt. Seine Besorgnis bereitete ihr fast Unbehagen. Ihr wurde klar, dass sie nicht einmal wusste, ob M'Dahlla sein Vor- oder Zuname war, oder ob er überhaupt einen weiteren Namen hatte. Sie hatte noch nie gehört, dass ihn jemand anders als eben M'Dahlla nannte.
    »Und? Gehen wir mal schauen, was wir sehen können?«, fragte er und klopfte ihr auf die Schulter.
Trotz des Gewichts der Krötenrüstung, die seinen Leib einschloss, bewegte der Scout sich ebenso leicht und flüssig wie Staedler in ihrem Druckanzug. Als sie den Rand der Schlucht erreichten, kniete er sich hin, beugte sich über den Rand und stützte sich mit beiden Händen ab. Er starrte eine ganze Weile in die dunklen Tiefen.
Staedler vermutete, dass er die verschiedenen Sensoren im Helm des Anzugs einsetzte, um sich einen möglichst gründlichen Überblick über die Schlucht zu verschaffen. Wieder überkam sie ein milder Anflug von Neid. Die einzigen Sensoren, die ihr zur Verfügung standen, sobald sie aus der Kanzel des Jägers stieg, war ein Satz ›Augäpfel Typ 1.0‹, wie der Soldatenjargon die natürlichen Sehorgane titulierte. Im modernen Gefechtseinsatz waren die Augen eines Soldaten die simpelsten verfügbaren Sehwerkzeuge - und zugleich die wichtigsten. Wenn ein Krieger seine Augen nicht einsetzte - um sich umzusehen, nach Gefahren Ausschau zu halten und die Anzeigen der elektronischen Sensoren abzulesen -, war er nicht nur blind, sondern mit ziemlicher Sicherheit auch tot, nur wusste er es noch nicht.
»Schwer zu sagen, Frau Hauptmann«, stellte M'Dahlla schließlich fest und richtete sich auf. »Sieht aus, als müssten wir runter. Haben Sie irgendwo so etwas wie einen Weg gesehen, oder einen Hinweis, dass der Schluchtboden an einer Stelle zur Oberfläche ansteigt?«
»Nein, Oberleutnant. Nichts dergleichen.«
»Tja, dann müssen wir wohl springen.«
»Springen?«, wiederholte Staedler überrascht. »Da runter, ohne genaue Vorstellung davon, wie der Boden der Schlucht aussieht? Ist das nicht etwas gefährlich?«
»Sie meinen, so wie Ihr Versuch, da unten zu landen?«, fragte M'Dahlla in mildem Ton zurück. »Keine Sorge, Frau Hauptmann. Uns wird nichts geschehen.«
* * *
    Der acht Mann starke Zug formierte sich am Rand der Schlucht und sprang auf ein Zeichen des Kommandeurs über den Rand. Staedler rannte zusammen mit mehreren Mitgliedern der Phobos-Besatzung an den Abgrund, um die Flammen der Sprungdüsen in der Dunkelheit abtauchen zu sehen. Die getarnten Krötenpanzer waren mit zunehmender Entfernung immer schwerer zu erkennen. Aber der Widerschein der Sprungtornisterflammen half den Beobachtern am Klippenrand, den Weg der Soldaten zu verfolgen.
    Dann erloschen die flackernden Lichter.
»Wir sind sicher unten angekommen«, drang M'Dahllas Stimme aus Staedlers Funkgerät. »Sie können aufhören, sich Sorgen um uns zu machen, Frau Hauptmann.«
»Was ist mit dem Wrack?«, fragte sie besorgt.
»Wir sind etwa fünfzig Meter entfernt. Von hier aus sieht es wie ein abgestürzter Luft/Raumjäger aus.«
M'Dahlla war ein paar Sekunden still. Dann: »Es sieht nach einem Jäger aus, aber er ist in keinem guten Zustand.«
»Können Sie erkennen, weshalb er abgestürzt ist?«
»Nein, Frau Hauptmann, kann ich nicht. Die Maschine ist nicht komplett. Sie scheint vor dem Aufprall auseinander gebrochen zu sein. Ich sehe eine Sektion - könnte das Triebwerk sein - etwa zwanzig Meter nördlich liegen. Diese Sektion hier scheint der Hauptteil des Rumpfs zu sein. Das Cockpit kann ich nicht sehen. Einen Moment ... Ja. Frau Hauptmann, ich habe ein paar Zahlen für Sie. Das muss die Kennung der Maschine sein. Schreiben Sie mit?«
»Einen Augenblick.« Staedler schaltete die Dateneinheit auf der Rückseite ihres Handschuhs an. »Bereit.«
»Die Kennung ist nicht vollständig. Sie lautet: Sieben-Terra-Whiskey-Martha-Zwo.« M'Dahlla wiederholte die alphanumerische Sequenz noch zweimal.
»Moment, Oberleutnant.« Staedler presste einen Kontrollknopf auf der Tastatur der Dateneinheit,

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